Mediaplaner Kassel Jobs und Stellenangebote

Mediaplaner Jobs und Stellenangebote in Kassel

Beruf Mediaplaner in Kassel

Zwischen Werbewelten und Wirklichkeit: Mediaplanung in Kassel

Es gibt diese Berufe, die ständig im Hintergrund wirken, obwohl sie mitentscheiden, was wir jeden Tag sehen, hören, lesen. Mediaplaner – selten, dass ein Kind sagt: „Ich will später Werbung schalten.“ Und doch: Ohne sie läuft im Werbezirk zwischen Dokumenta-Galerien, Tram 5 und der Karlsaue wenig nach Plan. Kassel, da denkt man an Kunst, an Industrie, gelegentlich an unsinkbare Plattenbauten. Aber an Mediaplaner? Wohl eher nicht. Dabei ist gerade an diesem Standort eine seltsame Mischung aus Bodenhaftung und kreativer Luftigkeit spürbar. Ausgerechnet das macht den Job hier – im Guten wie im Herausfordernden – besonders.

Was tut ein Mediaplaner in Kassel überhaupt? Mehr als Excel und Reichweite

Wer glaubt, Mediaplanung bedeute nur Zahlen schubsen und Sendeplätze puzzeln, hat die Rechnung ohne die Realitäten der nordhessischen Agenturwelt gemacht. In Kassel kommt selten der große „TV-Superkunde“ zur Tür herein, stattdessen dominieren Mittelständler, Familienbetriebe, regionale Dienstleister. Das Ziel: passgenaue Werbeauftritte, die wirklich gesehen werden – jenseits von mathematisch generierten Optimumkonstrukten, wie man sie vielleicht aus den Marketingbüchern kennt. Hier geht es oft um den einen Radiospot, der lokal hängenbleibt, um Außenwerbung, die im Vorbeifahren Eindruck macht, um kleine Digitalkampagnen mit begrenzter Reichweite, dafür aber umso größerer Zielgenauigkeit. Plakate an der Frankfurter Straße, Bannerschaltungen im Kasseler Online-Portal, ein bisschen Social Media für den Handwerksbetrieb aus Baunatal – manchmal fühlt sich das eher nach Maßschneidern als nach Fließband an. Und manchmal, ganz ehrlich, auch nach Flickenteppich.

Kompetenz oder Charme? Was einen in Kassel weiterbringt

Die fachlichen Anforderungen sind durchaus komplex. Klar, Kommunikations- oder Medienwissenschaften, BWL, Medieninformatik – so lauten die klassischen Einstiege. Aber Hand aufs Herz: Was am Ende zählt, ist die Mischung. Analytisches Denken – ja. Medienrechtliches Grundwissen – dringend! Wer in Nordhessen nicht mit Zahlen umgehen kann, sollte sowieso einen Bogen machen. Aber: Die berühmte Mischung aus Bauernschläue (im besten Sinne), diplomatischem Fingerspitzengefühl und der Fähigkeit, mit Agenturkunden auf Augenhöhe zu sprechen, entscheidet häufig über den Projekterfolg. Der Kasseler Markt ist überschaubar, aber quirlig. Flach in der Hierarchie (zuweilen erstaunlich direkt im Ton), experimentierfreudig beim Budget – und gelegentlich so eigensinnig, wie es eben nur Mittelstädte sein können. Wer hier als Mediaplaner ordentlich navigieren will, bleibt selten lange unbeobachtet. Manchmal fragt man sich: Wie viel Menschenkenntnis braucht es, um von einem lokalen Optiker das volle Vertrauen – und Budget – zu bekommen?

Geld, Entwicklung und das berühmte „Irgendwas mit Medien“

Pragmatische Frage: Was verdient man? In Kassel gibt’s selten das berüchtigte Hamburger Großagenturgefühl, von endlosen Schreibtischen und überfüllten Kicker-Räumen mal ganz abgesehen. Die Einstiegsgehälter bewegen sich in der Region um 2.700 € bis 2.900 €, mit etwas Branchenerfahrung und diversen Weiterbildungen kratzt man (vorsichtig formuliert) an den 3.200 € bis 3.700 €. Für Spezialisten – etwa mit digitalem Schwerpunkt oder fundiertem Media-Controlling – sind 4.000 € auch mal drin. Ob das nun ein Grund zum Feiern ist, sei dahingestellt. Was viele unterschätzen: Wer sich weiterbildet – etwa in Programmatic Advertising oder Datenanalyse – hat in Kassels Agentur- und Medienhäusern tatsächlich ganz andere Karten auf der Hand. Und ja, auch ein PR-seitiger Seiteneinstieg ist kein Märchen. Aber ohne die Bereitschaft, sich laufend mit immer wieder neuen digitalen Disziplinen auseinanderzusetzen – bleibt man, hart gesagt, auf einem Niveau stehen, das zwar solide, aber nie richtig aufregend ist.

Regionale Eigenheiten und die sogenannte „Digitale Transformation“ – ein Blick aus Kassel

Die Digitalisierung frisst sich langsam, aber hartnäckig durch die Kasseler Medienszene. Manche regionalen Unternehmen reagieren darauf, als hätte man ihnen eine Blaupause fürs Silicon Valley präsentiert: skeptisch, abwartend, dann plötzlich hektisch. Plötzlich will jeder TikTok, alles muss messbar sein. Da bleibt kaum Zeit zum Luft holen. Genau hier setzen Mediaplaner eine Art Gegenakzent: Es braucht Menschen, die verstanden haben, dass Reichweite eben nicht alles ist; dass gerade in Kassel die Mischung aus analog und digital noch nicht überwunden, sondern spannend ist. Mal landest du mit einer klugen Radioplanung mehr Wirkung als mit einer mutigen Digitaladaption. Und an anderen Tagen fragst du dich, warum ausgerechnet ein lokal produzierter Podcast viral geht – statt der druckfrischen Fachanzeige im Wochenblatt.

Mein Fazit: Mediaplanung in Kassel – keine Kopfsache, kein Bauchgefühl. Beides.

Wer als Berufseinsteiger oder wechselbereite Fachkraft in Kassel als Mediaplaner startet, muss mehr im Gepäck haben als LinkedIn-taugliche Buzzwords. Es ist ein Mix, eine Gratwanderung – zwischen Analyse, Menschenkenntnis und einer guten Prise Improvisation. Und doch: Gerade dadurch wirkt der Beruf vielleicht bodenständiger – und ehrlicher – als anderswo. Die große Metropolendynamik, die woanders für hohe Gehälter und glatte Pitch-Präsentationen sorgt, sucht man hier oft vergebens. Was bleibt, ist Arbeit an der Substanz, Mut zum Experiment und gelegentlich die Frage: „Wofür mache ich das alles?“ Ehrliche Antwort? Für das seltsame, schwer erklärbare Gefühl, wenn eine gut geplante Kampagne im richtigen Moment auf die richtige Zielgruppe trifft. Da braucht es keinen Applaus – das merkt man einfach.