Mediaplaner Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Mediaplaner in Hannover
Wirklich Hannover? Der Alltag als Mediaplaner zwischen Traditionsbewusstsein und digitaler Unruhe
Manchmal fragen mich Freunde, ob ich wirklich geglaubt habe, dass Mediaplanung in Hannover ein Job wie in Berlin oder Hamburg wäre – Klischee: Latte Art, Englisch im Flur und endlose „Ping-Pong-Loops“. Ich habe gelacht. Bedeutet Hannover: Solide Mitte. Bodenständig, aber trotzdem keine Provinz – und ganz sicher kein Dornröschenschlaf, schon gar nicht für Mediaplaner. Der Unterschied? Hier redet kaum jemand über Trends, sondern setzt sie. Zumindest versucht man das. Nicht immer elegant, aber mit Nachdruck.
Was macht einen Mediaplaner in Hannover überhaupt aus?
Die plumpe Antwort: Zahlen schieben, Zielgruppen jonglieren, Budget verwalten. Fertig? Ganz bestimmt nicht. Wer so denkt, wird schnell von der Realität eingeholt. Mediaplaner in dieser Stadt müssen nicht nur rechnen, sondern zuhören, antizipieren, stur wie ein norddeutscher November an ihrem Konzept festhalten – und es im nächsten Moment wieder in den Papierkorb werfen, weil der Kunde die Hälfte neu denkt. Die Anforderungen? Facettenreich. Wer meint, ein BWL- oder Kommunikationsabschluss sei genug, hat die sozialen Stolperstellen nicht bedacht. Agenturen und große Werbungtreibende in Hannover (Versicherungen, Technik, Einzelhandel – grüßen Sie an der Georgstraße!) verlangen Übersicht. Der Spagat? Zwischen traditionellen Medien und digitalen Kanälen. Hier ist das Radio nicht tot, Print blinzelt freundlich, aber TikTok kratzt an der Tür – und das parallel.
Zwischen lokalem Zauber und digitaler Pflicht – warum Hannover nicht unterschätzt werden sollte
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Hannover bietet ein erstaunliches Spannungsfeld. Die lokalen Akteure – Mittelstand, Behörden, Großunternehmen – sind nicht gerade für ihren Innovationshunger bekannt. Aber wehe, sie entdecken einen neuen Kanal! Dann wird ausprobiert, experimentiert, gnadenlos – allerdings mit dem kritischen Blick der Stadt am Maschsee. Und plötzlich findet man sich als Mediaplaner in Besprechungen, in denen Zielgruppen so granular zerlegt werden wie angeblich nur die Hannoveraner ihre Kartoffeln. Hyperlokale Plakate, smarte Fahrgast-TV-Spots, regionale Streaming-Kampagnen. Ständig etwas Neues: Hier ein Podcast-Pre-Roll, da ein Newsletter für die Südstadt. Sattsehen unmöglich, ausruhen ebenso.
Gehalt, Anspruch und die Sache mit dem Team – was wirklich zählt
Wer jetzt auf große Zahlen hofft, wird in Hannover nicht durchdrehen vor Euphorie. Einstiegsgehälter? Rund 2.600 € bis 2.900 €. Erfahrene Mediaplaner kratzen an der Marke von 3.400 € bis 3.800 €, manchmal ein bisschen mehr, wenn digitale Spezialkenntnisse im Spiel sind oder ein Branchenwechsel aus der Industrie gelingt. Aber seien wir ehrlich: Der Verdienst ist nicht alles – auch, wenn mancher Kollege das Gegenteil behaupten mag. Was zählt, ist ein Team, das auch dann nicht wegschaut, wenn eine Kampagne mal versandet. In Hannover außerdem nicht zu unterschätzen: Umgangston und Entscheidungswege. Die Agenturen und Medienhäuser in der Region sind in ihrer Struktur oft flacher, als viele glauben – was einerseits Nähe schafft, andererseits einen manchmal auf dem berühmten „kurzen Dienstweg“ ins kalte Wasser wirft. Mutprobe inklusive.
Praxistipps und echte Herausforderungen – zwischen Eigensinn und Bewegung
Was viele unterschätzen: Hannoverer Mediaplaner sind Generalisten auf Zeit. Heute Social-Media-Konzept für ein Versicherungsstartup, morgen OOH-Plausch mit dem Außendienstler, übermorgen Analyse-Sprint in Google Analytics. Und weil die Region nicht schläft, sondern langfristig plant, sind Voraussicht und Flexibilität ihre heimlichen Talente. Weiterbildung? Absolut notwendig, nicht als Feigenblatt, sondern als Überlebensstrategie. Die Medienlandschaft, vor allem im digitalen Bereich, steht auch hier vor einem Umbruch: Streaminganbieter, digitalisierte Audioformate, regionale Podcasts – da reicht kein Lehrbuch von gestern. Wer weiterhin meint, dass Microsoft-Excel-Tabellen alles lösen, wird langfristig überrascht. Viel wichtiger: Die Bereitschaft, nicht nur Kampagnen, sondern auch Denkweisen zu justieren. Manchmal gilt: Erst ausprobieren, dann nachbessern, dabei Haltung nicht verlieren.
Fazit? Gibt’s heute keins. Die Mediaplanung lebt vom Mut zum Kompromiss
Manchmal, so mein Eindruck, wissen auch die Kunden in Hannover nicht, was sie wollen. Aber Mediaplaner sind ohnehin nicht dazu da, perfekte Pläne zu liefern, sondern realistische – und manchmal ganz neue Ansätze. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Spaziergang. Zwischen Excel, Empathie, einer Prise Lokalpatriotismus und endlosen Runden im Team: Wer den medienbestimmten Pulsschlag dieser Stadt versteht, findet hier mehr als nur einen Job. Er findet eine Bühne. Klischee? Vielleicht. Aber eines, mit dem es sich arbeiten lässt. Wirklich.