Mediaplaner Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf Mediaplaner in Erfurt
Mediaplaner in Erfurt – Zwischen Strategie, Kreativität und dem ganz eigenen Rhythmus
Wer in Erfurt als Mediaplaner unterwegs ist, landet irgendwo zwischen Zahlen-Mikado und Bauchgefühl, zwischen regionalen Eigenheiten und digitaler Umbruchstimmung. Man könnte meinen, der Job sei überall gleich. Ist er aber nicht – zumindest nicht hier, im Herzschlag zwischen Thüringer Bodenständigkeit und wachsenden Medienlandschaften.
Typisch für meinen ersten Tag: Kaum saß ich am Schreibtisch, stapelten sich die lokalen Auflagenzahlen und die ersten Radio-Reichweiten – handgeschriebene Notizen inklusive. „Hier läuft's noch über Beziehungen“, sagte mein Kollege damals augenzwinkernd. Ob das stimmt? Ein bisschen vielleicht. Aber spätestens, wenn die Kampagne für ein Erfurter Traditionsunternehmen quer durch Digital, Out-of-home und Print gehen soll, merkt man: Hinter der Fassade steckt glasklare Strategie. Und manchmal mehr Excel als Espresso.
Was verlangt der Beruf? Konzentration, Mut zur Lücke – und die Fähigkeit, freundlich souverän zu bleiben, wenn plötzlich das Budget doch 20% kleiner ausfällt. Wer einsteigt, braucht kein abgeschlossenes Medienstudium, aber ein gewisses Faible für Zahlen und Medienmärkte schadet nicht. Hilfreich ist, dass sich die Agenturen und Marketingabteilungen in Erfurt vergleichsweise gut vernetzen – trotz aller Konkurrenz verlaufen die Gräben flacher als anderswo. Das erleichtert die Abstimmung, sorgt aber auch für ein gelegentlich überraschendes Tempo. Ich erinnere mich an Situationen, in denen eine Last-minute-Kampagne für einen großen Bildungsträger morgens um neun reinkam – und um zwölf schon live war. Tja, Improvisationstalent wächst auf frischem Thüringer Acker offenbar besonders schnell.
Die Medienlandschaft vor Ort, das ist kein reines Großstadtpflaster – und das prägt die tägliche Planung. Statt inflationär wachsender Digitalbudgets wie etwa in Berlin dominieren hier nach wie vor klassische Kanäle. Lokale Tageszeitungen, Citylight-Poster auf dem Ring und regionale Radiosender spielen ihre Kraft aus. Allerdings zieht langsam, aber merklich, das Programmatic Advertising ein: Direkter Kontakt zu Zielgruppen, fein granulare Kampagnensteuerung – das sind Reizwörter, die vor ein paar Jahren noch als Buzzword-Gewitter abgetan wurden. Mittlerweile sehe ich selbst, wie wichtig fundiertes Digital-Know-how geworden ist, gerade wenn Thüringer Unternehmen erste Social-Media-Kampagnen planen oder ihr Produkt bundesweit sichtbar machen wollen. Wer da die digitale Brücke nicht baut, bleibt zurück – so simpel.
Das Gehaltsgefüge? Ich gestehe, anfangs hatte ich falsche Vorstellungen. Das Einstiegsgehalt liegt in Erfurt meist zwischen 2.600 € und 2.800 €. Wer sich festbeißt, analytisch wie kommunikativ überzeugt und Fachwissen einbringt, klettert durchaus auf 3.200 € bis 3.700 € – und das ohne die Atemnot der Großstadthypotheken. Natürlich, im Vergleich zu Frankfurt oder Hamburg bleibt Luft nach oben. Doch die Lebenshaltungskosten sind hier – trotz studentischer Bärenstärke – deutlich verträglicher, und die Kollegialität in kleinen Teams wirkt sich nicht nur auf den Feierabend aus. Eine pragmatische, hemdsärmelige Atmosphäre prägt Erfurter Agenturen – Titelgeprotze oder Pitch-Overacting? Wenig zu befürchten.
Noch ein Punkt zum Thema Weiterbildung, der selten ehrlich diskutiert wird: Wer das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten, dem sei geraten, regionale Seminare zu aktuellen Medientrends oder Data Analytics nicht links liegen zu lassen. Immer wieder treffe ich Kolleginnen und Kollegen, die sich mit Programmatic Basics oder Social-Listening-Tools richtig was draufschaffen – während andere noch über Gross Rating Points diskutieren, als hätten sie die letzten drei Digital-Frühlinge verschlafen. Der Wandel ist spürbar. Niemand verlangt Raketenwissenschaft, aber Langeweile hat in diesem Job auch keinen Platz. Was bleibt, ist das Grundrauschen: Zwischen lokaler Nähe und wilder Medieninnovation wird in Erfurt eben oft improvisiert – und das mit einer augenzwinkernden Gelassenheit, die anderswo erst mühsam antrainiert werden muss.
Wer überlegt, als Mediaplaner in Erfurt durchzustarten – ob zum Einstieg oder mit Erfahrung im Koffer – sollte sich also auf eines einstellen: Auf ein Feld im Umbruch, mit viel Raum für cleveres Querdenken und genügend Bodenhaftung, um sich nicht im Buzzword-Dickicht zu verlaufen. Und ja, manchmal bleibt am Ende trotzdem ein Rest Unsicherheit, ob es diesmal die perfekte Mediamischung war. Aber genau das macht den Reiz aus – zumindest für mich.