Leiter Forschung Entwicklung Jobs und Stellenangebote in Mülheim an der Ruhr
Beruf Leiter Forschung Entwicklung in Mülheim an der Ruhr
Forschung? Entwicklung? Klingt abstrakt – riecht aber nach Verantwortung. Zwischen Mythos und Wirklichkeit in Mülheim an der Ruhr
Was macht jemanden eigentlich zum Leiter Forschung und Entwicklung? Ich meine, jenseits der grau getoasteten Visitenkarten, auf denen „Innovation“ und „Change“ fett gedruckt sind. Hier in Mülheim ist dieser Posten, sagen wir ehrlich, eine Mischung aus Werkbank, Reißbrett und Verhandlungstisch. Mal Labor, mal Konferenz. Mal Entdeckergeist, mal Ramschverkauf in der Vorstandsetage – je nach Tagesform und Unternehmenslage. Ob meine Skepsis angebracht ist? Durchaus. Wer hier in der Gegend neu einsteigt, dürfte, zumindest hin und wieder, das Gefühl haben: Da draußen röhrt das Ruhrgebiet – und mittendrin wackelt der Hochstatus auf dünnem Eis.
Anforderungen – und warum man besser mehr als nur Fachwissen im Gepäck haben sollte
Ehrlich, das Klischee, wonach in der Forschung und Entwicklung bloß die Doktoren mit Einstein-Frisur das Sagen haben, hat spätestens in Mülheim schon lange Staub angesetzt. Viel wichtiger: die Fähigkeit, ein Team aus Nachwuchstalenten, gestandenen Fachleuten und querschießenden Praktikern zu führen – samt Ecken, Kanten, zumindest ab und zu echter Geduld. Theoretisch sollte man brennen fürs Technische und Analytische. Praktisch aber braucht es Soft Skills auf Rezept. Diplomatie im Betriebsrat, Kalkulationen fürs Controlling, Überzeugungskraft beim Vorstand: Ein halbes Dutzend Rollen – mindestens.
Regionale Eigenheiten: Wie tickt die Branche an der Ruhr?
Mülheim – von außen betrachtet, vielleicht nicht das Silicon Valley. Aber wenn ich auf die Unternehmen vor Ort schaue, überrascht mich immer wieder die Bandbreite: Energie, Werkstoffe, Anlagenbau, Foodtech. Gerade weil die Stadt zwischen Tradition (jawohl, noch immer rauchende Schornsteine im Industriepark) und Innovation pendelt, steht der Handlungsdruck selten still. Wer hier Forschung & Entwicklung leitet, bastelt nicht am Elfenbeinturm, sondern entwickelt mit Blick auf Wettbewerbsfähigkeit. Die Stammbelegschaft will mitgenommen werden, Kosten müssen schlank bleiben, trotzdem darf die Kreativität nicht verrecken. Ein Tanz – zwischen Spardruck, Digitalisierung und dem permanenten Ruf nach Klima- und Nachhaltigkeitskonzepten.
Arbeitsmarkt – Chancen, Fallstricke und die Sache mit der Bezahlung
Für Berufseinsteiger, die direkt auf diese Position schielen, bleibt der Weg steinig. Nicht unmöglich, aber selten geradlinig. In Mülheim sind es oft die „gewachsenen“ Karrieren: Erst Spezialist, dann Projektleitung, irgendwann die Gesamtverantwortung. Doch: Unternehmen suchen durchaus frisches Blut – besonders, wenn moderner Wind gefragt ist. Und das Gehalt? Es liegt in der hiesigen Wirtschaft, je nach Branche und Erfahrung, meist zwischen 6.500 € und 9.500 € im Monat – für Einstieg etwas weniger, für Routiniers schnell mehr. Klingt üppig? Vielleicht. Aber die Verantwortung ist es auch. Ein völlig sorgenfreier Posten – das sucht man hier vergeblich. Wer Dienst nach Vorschrift liebt, sollte lieber im Labor bleiben.
Zukunft: Wandel zwischen grüner Wende und digitalem Durcheinander
Das große Thema, das hier alle beschäftigt, ist die Transformation – raus aus fossilen Bahnen, rein in die digitale Welt und, angeblich, Richtung Klimaneutralität. Gut, klingt bekannt. Aber in Mülheim heißt das auch: Traditionen knirschen, Umbrüche fordern Opfer, altes Know-how muss oft druckreif neu gedacht werden. Am Ende zählt der Pragmatismus. Wer sich hier behaupten will, sollte keine Angst vor Brüchen im eigenen Lebenslauf haben. Manchmal wundere ich mich selbst – wie viel Mut es braucht, eigentlich Selbstverständliches immer wieder neu zu erfinden.
Ein persönlicher Nachsatz – oder: Warum Unsicherheit dazugehört
Was bleibt? Für mich das Gefühl, dass der Job Leiter Forschung & Entwicklung hier nie bloß Routine ist. Erkenntnisgewinn, Rückschläge, Triumphgefühle – oft alles an einem Tag. Wer klare Perspektiven und geradlinige Abläufe liebt, wird hier manchmal verzweifeln. Wer aber eine Leidenschaft für das Neue hat, und bereit ist, auch im Gegenwind Ideen zu verteidigen, findet in Mülheim eine Bühne, die einiges verlangt, aber auch verdammt viel zurückgeben kann. Ob das dann am Monatsende immer reicht? Wer weiß das schon. Aber für Langeweile reicht’s jedenfalls nicht.