IT Entwickler Jobs und Stellenangebote in Duisburg
Beruf IT Entwickler in Duisburg
Zwischen Kanalufer und Kabelsalat: IT-Entwicklung in Duisburg
Wer hätte gedacht, dass Duisburg – Stadt der krummen Schornsteine, des gepflegten Understatements und der ehrlichen Bodenständigkeit – sich in den letzten Jahren klammheimlich zu einem Hotspot für IT-Entwickler gemausert hat? Wer jetzt mit Silicon Valley-Parolen wedelt, war entweder zu lange nicht mehr vor Ort oder hat einen Hang zur Übertreibung. Dennoch: In kaum einer anderen Ruhrgebietsgroßstadt prallen Industrie-Altlasten, digitalisierter Mittelstand und eigensinniger Strukturwandel so heftig aufeinander wie hier.
Was macht den Entwicklerjob in Duisburg besonders?
Viele stellen sich Entwicklung als Schreibtischsport im klimatisierten Container vor. So einfach ist das hier aber nicht. Klar, ein gewisser Hang zum Tüfteln gehört dazu, aber was viele unterschätzen: In Duisburg arbeiten Entwickler oft an den Schnittstellen zwischen Jahrzehnte alten Produktionsanlagen und modernen Datenströmen. Logistik, Hafen, Stahl – von diesen Branchen ist die Stadt durchdrungen; und mit ihnen kommen Software-Projekte, die weit mehr fordern als das nächste hippe Frontend. Industrial IoT, Prozessautomatisierung, das große Wort „Digitalisierung“ – klingt sperrig, öffnet aber gerade für Berufseinsteiger und Quereinsteigende eine Bühne, auf der man sich fachlich beweisen kann, ohne gleich von Superstars aus Berlin oder München überstrahlt zu werden.
Chancen – und ein bisschen Realitätssinn
Ich gebe zu, ich war anfangs skeptisch: Ist die Nachfrage in Duisburg wirklich so groß? Zugereiste werden schnell merken, dass viele Betriebe (vom Konzern bis zum Mittelständler, verteilt zwischen Rheinhausen und Innenhafen) verstärkt nach Software-Know-how suchen – aber auch Wert auf Praktisches legen. Fachchinesisch, aber null Ahnung von realen Prozessen? Kommt hier oft nicht gut an. Dafür gibt es ein Plus: Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kriegt sie schneller als in den üblichen Konzernkolossen. Mal ehrlich – im IT-Team eines Duisburger Stahlverarbeiters landet man nach einem Jahr schon locker dort, wo man anderswo endlos in Meetings versumpfen würde.
Gehälter, Entwicklung und – Überraschung – Weiterbildungen
Jetzt wird’s konkret. Die Gehälter. Einstiegspositionen liegen in Duisburg meist zwischen 2.800 € und 3.400 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung? Da sind 3.600 € bis 4.200 € nicht unrealistisch, je nachdem wie sehr man sich auf Backend, Cloud, SAP oder – ungeliebter Stiefbruder, aber heiß begehrt – Legacy-Modernisierung spezialisiert hat. Eine Gehaltsrakete zündet man hier selten, aber die Spreizung zwischen Branchen ist spürbar: Wer bei Logistikkonzernen arbeitet, kann meist einen Hunderter drauf legen; klassische Mittelständler ticken konservativer.
Und dann wäre da noch das Thema Weiterbildung. Ob’s an der FH Duisburg liegt oder der Tatsache, dass die IHK hier ungewöhnlich nah an der Praxis arbeitet – Fortbildungen sind zahlreich, meist praxisnah und selten erstarrt im Lehrbuchmodus. Wer sich noch nicht zwischen Datenbankmanagement und App-Entwicklung entscheiden kann, wird kaum vor verschlossenen Türen stehen. Kurios: Manche Arbeitgeber bauen ihre eigenen „Tech-Akademien“ auf – eine Chance für alle, die nicht im stillen Kämmerlein alt werden wollen.
Zukunftsaussichten – und worauf man vorbereitet sein sollte
Bleibt die Frage: Lohnt sich der Einstieg? Ich meine: Ja. Vorausgesetzt, man verbindet Neugier mit einer Portion Handfestigkeit, duldet gelegentliche Rückschläge (ja, manchmal ist in Duisburg das WLAN zäher als der Hafennebel) und schätzt eine gewisse Ehrlichkeit im Umgangston. Die Projekte sind selten Glamour, aber sie realisieren Dinge, die man an jeder Eisenbahnbrücke oder jedem Binnenschiff mit eigenen Augen sieht. Das hat etwas. Wer ernsthaft am digitalen Wandel der Region mitwerkeln will – oder, wie ich gerne sage, den Spagat zwischen Schraubstock und Cloud nicht scheut – wird in Duisburg selten unterfordert.