Hotelfachmann Jobs und Stellenangebote in Kassel
Beruf Hotelfachmann in Kassel
Wer morgens Hotelbetten macht, weiß: Das Hotel schläft nie – Ein Blick auf den Alltag im Hotelfach in Kassel
Kassel. Diese Stadt, in deren Mitte so viele Wege zusammenlaufen und so bunt gemischte Gäste aus aller Welt aufeinandertreffen – ob zur nächsten Messe, zum Städtetrip oder bei einer dieser unverwüstlich originellen Tagungen, deren Catering-Lieferwagen morgens wie ein Zug durch die Innenstadt rollt. Wer hier als Hotelfachmann einsteigt – oder sich noch mal neu orientiert –, spürt ziemlich schnell: Das ist kein Beruf für Organisationsmuffel oder Leute, die auf festgetrampelten Pfaden wandeln wollen.
Multitasking? Besser, man kann es elegant, aber mit Humor
Die Arbeit im Hotel gleicht, zumindest in vielen Kasseler Betrieben, einer kaum endenden Improvisationsshow mit festen Grundregeln und überraschenden Einlagen. Empfang, Housekeeping, Frühstücksservice, dazu noch die kleinen Dramen, wenn das italienische Ehepaar nach Allergikerkissen fragt oder der Messereisende ausgerechnet jetzt WLAN-Probleme meldet – man lernt schnell, mit Menschen und Kollegen unterschiedlichster Kultur und Laune zu jonglieren. Ich wage zu behaupten: Wer hier nicht gelegentlich ins Schwitzen kommt, hat entweder extrem gute Nerven oder nimmt das Chaos einfach philosophisch.
Die Sache mit dem Gehalt – und der Realität in Kassel
Natürlich fragt man sich irgendwann: Lohnt sich das eigentlich? In Kassel, wo Hotels oft kleiner sind als in den Metropolen, startet man in der Regel irgendwo zwischen 2.200 € und 2.600 € monatlich. Manche Betriebe, gerade die privat geführten, zahlen am unteren Rand – vor allem, wenn sich die Auftragslage in den Herbstmonaten abkühlt. Dafür winken aber häufig extra Schichten, Feiertagszuschläge oder – seltener – ein kleines Plus beim Trinkgeld, besonders wenn die Documenta wieder Gäste aus allen Ecken anlockt. Wer ein paar Jahre Erfahrung auf dem Buckel hat, kommt durchaus auf 2.800 € oder ein bisschen mehr, vor allem, wenn Zusatzverantwortung wie die Koordination im Frühstücksservice übernommen wird. Reich wird hier niemand, aber ehrlich gesagt: Manch einer schätzt die Atmosphäre, den Umgang mit den Leuten, sogar das vormittägliche Chaos mehr als trockene Zahlen.
Trends: Digitalisierung ist kein Allheilmittel, aber…
Was mich überrascht hat: In Kassel setzen mittlerweile etliche Häuser auf digitale Lösungen – nicht nur beim Buchungssystem, sondern auch beim Check-in oder der Zimmerreinigung. Man sollte meinen, das macht alles leichter. Stimmt manchmal, aber nicht immer. Die Software hakt, Kolleginnen mit Technik-Skepsis starren ratlos aufs Tablet – und trotzdem erwartet die nächste Gästegruppe ein strahlendes Willkommen. Wer hier arbeitet, braucht Flexibilität und keine Angst vor neuen Tools. Gleichzeitig bleibt der direkte Draht zum Kunden das Maß aller Dinge. Wird also der Mensch irgendwann durch Automaten ersetzt? Ich bezweifle es. Kassels Hotellandschaft lebt gerade vom Persönlichen und davon, dass hinter dem Tresen (oder der Kaffeemaschine) weiterhin echte Charaktere stehen.
Nischen, Aufstiegschancen und der Blick nach vorn
Nicht alles läuft glänzend – gerade der Fachkräftemangel ist spürbar, wie ein unsichtbarer Rucksack, den inzwischen fast jede Schicht mit sich herumschleppt. Die Corona-Jahre haben Spuren hinterlassen, und von der „Work-Life-Balance“ träumt man manchmal nachts, während der Wecker zur Frühschicht klingelt. Dennoch: Wer sich weiterbilden will, findet in Kassel durchaus Möglichkeiten – vom Quick-and-dirty Barista-Workshop bis zur fachspezifischen Weiterbildung, etwa im Bereich Veranstaltungsmanagement oder Revenue-Optimierung. Und ja, das öffnet Türen. Nicht für jeden, aber für die, die anpacken und sich nicht scheuen, auch mal ein bisschen querzudenken. Ehrlich, ich kenne Hotelchefs, die haben mit Einzelzimmerreinigung angefangen – und führen heute ein kleines, aber feines Haus hier an der Fulda.
Letztlich: Kassel bleibt eigen, das Hotelfach spannend – und manchmal ein bisschen verrückt
Also – was nimmt man aus all dem mit, wenn man als Berufseinsteiger oder erfahrener Quereinsteiger in Kassel durchstarten will? Es ist kein Job für Leute, die Stille sehnsüchtig suchen. Aber einer, bei dem kaum ein Tag wie der andere verläuft – und in dem man, zwischen Frühstücksbuffet-Chaos, Gästeplauderei und Service-Momenten, manchmal so etwas wie echten Berufsstolz findet. Bleibt zu hoffen, dass Kassels Hotelbetriebe weiterhin Menschen brauchen – nicht nur Maschinen und Check-in-Apps. Und falls Sie heute nach Feierabend an der Fulda entlanglaufen: Wundern Sie sich nicht, wenn einer aus dem Team am Ufer tief durchatmet. Denn morgen geht’s wieder los.