Exportleiter Jobs und Stellenangebote in Köln
Beruf Exportleiter in Köln
Exportleitung in Köln: Viel mehr als Container und Zoll – ein Berufsbild in Bewegung
Fangen wir nicht bei Adam und Eva an, sondern direkt im Hier und Jetzt, mitten in Köln. Wer mit dem Berufsbild Exportleiter liebäugelt – oder vielleicht gerade an der Schwelle zu einer neuen beruflichen Etappe steht –, wird schnell merken: Vieles an diesem Beruf entzieht sich einfachen Checks in einschlägigen Tabellen. Denn Exportleitung in Köln ist ein bisschen wie Kölscher Karneval: Standardregeln gibt’s, aber am Ende lebt vieles von Improvisation, Fingerspitzengefühl und einer gewissen Portion Zähigkeit.
Was also treibt Exportleiter im Alltag um? Fachlich betrachtet wird der Titel längst nicht mehr nur Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe verliehen – auch Mittelständler rund um Köln, die mit Gewürzen, Ersatzteilen oder Messsystemen handeln, suchen händeringend nach Leuten, die im internationalen Geschäft ihre Fäden ziehen. Die Grundsatzfrage, wie das eigene Produkt überhaupt noch sicher ins Ausland gebracht werden kann, hat seit den letzten Lieferketten-Turbulenzen einen anderen Klang bekommen. Muss man schon Steuerrecht, Incoterms und Datenmanagement im Schlaf können, um überhaupt Fuß zu fassen? Nein, aber die Bereitschaft, sich auch an neue Vorschriften aus Fernost oder der EU zu gewöhnen, sollte man durchaus mitbringen. Denn: Jede Lagerhalle riecht anders nach Papierkrieg und Spediteuransprache.
Köln bietet für Exportleiter einen etwas eigenen Nährboden. Die Nähe zum Hafen, zum Großraum Ruhrgebiet und die Verbindungen Richtung Benelux machen die Stadt zu einem kleinen Scharnier im europäischen Güterstrom. Und doch: Wer erwartet, dass hier alles nach Schema F läuft, irrt. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Export berichten immer wieder, dass gerade in Köln vieles über persönliche Kontakte zu Häfen, Zollstellen oder externen Partnern geregelt wird. Ein Telefonat zu viel, eine Abkürzung über die Brühler Straße. Manchmal kommt es einem vor, als sei Exportleitung halbe Detektivarbeit.
Noch ein Wort zum Thema Gehalt, das gern hinter vorgehaltener Hand am lautesten diskutiert wird. Klar, niemand wird aus Idealismus Exportleiter. Ein durchschnittliches Einstiegsgehalt bewegt sich in Köln meist zwischen 4.200 € und 4.900 €, mit Luft nach oben in Unternehmen, die schwerpunktmäßig mit Hightech oder komplexen Gütern handeln. Nach oben? Tja, ab 6.000 € aufwärts wird es vor allem dann interessant, wenn man neben dem trockenen Zollkram auch Verantwortung für ganze Teams oder gar den internationalen Vertrieb übernimmt. Das klingt nach Goldgrube – ist aber selten ein Selbstläufer. Ich habe schon Fachkräfte erlebt, die an der Schnittstelle zwischen Vertrieb, Technik und Compliance zerrieben wurden. Da hilft manchmal nur ein starker Kaffee am Morgen und ein Blick aufs Hochhaus-Panorama von Deutz.
Entscheidend – und das wird oft unterschätzt – ist die Weiterbildungsbereitschaft. Spezielle Export-Seminare in Köln, Schulungen zu den aktuellen Zolltarifen oder gar Aufbaukurse im Bereich internationale Vertragsgestaltung sind eigentlich Pflicht. Wer meint, nach dem Abschluss oder einer kaufmännischen Ausbildung wäre das Lernpensum erledigt, wird ziemlich bald auflaufen. Gerade als Berufseinsteiger, das gebe ich unumwunden zu, schwimmt man manchmal monatelang zwischen neuen Abkürzungen, IT-Lösungen, Compliance-Vorgaben und den berühmten Endverbleibserklärungen. Vielleicht ist genau das die eigentliche Eintrittskarte: Neugier behalten, im Notfall lieber einmal Fragen stellen, als am Tisch der Spediteure in betretenes Schweigen zu fallen.
Mein Eindruck: Köln verlangt von Exportleitern viel, gibt aber auch einiges zurück. Die Offenheit der Branche, der starke regionale Mittelstand und – das muss man sagen – die Bereitschaft, auch Berufswechslern eine Chance zu geben, sind echte Pluspunkte. Herausforderungen bleiben, logisch. Lieferkettengesetz, Digitalisierungsvorgaben, multilaterale Handelsabkommen. Aber das alles macht den Reiz aus. Es gibt eben kein Drehbuch, das sämtliche Situationen abdeckt. Und, um es mit einem Hauch Lokalpatriotismus zu sagen: Köln wäre nicht Köln, wenn nicht auch im Export das berühmte „Jede Jeck es anders“-Prinzip gelten würde.