Helios Kliniken GmbH | 15526 Bad Saarow
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sea chefs Human Resources Services GmbH | 10115 Berlin
Dämeritz Seehotel GmbH | 10115 Berlin
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Wer sich in Berlin anschickt, die Hürde zum Empfangschef zu nehmen, der denkt oft an elegante Foyers, an diskrete Professionalität und ein bisschen an die schimmernde Welt großer Hotels. Klischee, klar. Aber so ganz daneben liegt es nicht – zumindest nicht auf den ersten Blick. Die Rolle des Empfangschefs, egal ob im Sechssternehaus am Ku’damm, in einer hippen Boutique-Unterkunft auf der Torstraße oder bei einem internationalen Dienstleister im Regierungsviertel: Sie ist alles, nur kein Selbstläufer. Wer diesen Beruf wählt – oder den Wechsel dorthin erwägt –, merkt schnell, wie dünn das Eis zwischen Servicekultur und Stressfaktor in Berlin sein kann. Ich spreche da aus Erfahrung – man unterschätzt, wie viele Bälle gleichzeitig in der Luft gehalten werden müssen. Und dass der Berliner Gast, auf seine (oft eigensinnige) Art, ein solides Gespür für Authentizität hat.
Als Empfangschef – oder, wie es charmant altmodisch von manchen noch heißt, „Front Office Manager“ – ist man Dreh- und Angelpunkt. Teamführung, Koordination täglicher Abläufe, Schnittstelle zu Gästen, Geschäftsleitung, Housekeeping und nicht zuletzt eigene Kolleginnen und Kollegen: Der Tag beginnt selten harmlos. Zwischen Fremdsprachen (Englisch? Französisch? Ein bisschen Russisch oder Hebräisch, je nach Hauslage), Notfallplaneritis und dem Jonglieren mit Reservierungssystemen (die IT-Landschaft hat sich seit den 2010ern gründlich gewandelt), bleibt kaum Raum für Routine. Digitaler Check-in, kontaktloses Bezahlen, Gäste aus aller Welt – Berlin verlangt nicht nur Anpassungsfähigkeit, sondern manchmal einen Schuss Berliner Schnauze, gepaart mit internationaler Eleganz. Wer da nur nach Handbuch arbeitet, bleibt schnell auf der Strecke.
Berlin brummt touristisch wieder (größtenteils) – doch die Zeiten der unbegrenzten Möglichkeiten sind vorbei. Viele Häuser suchen händeringend qualifiziertes Personal, und trotzdem spürt man eine neue Nüchternheit im Management: Kostendruck, wechselnde Gästestrukturen, explodierende Ansprüche. Für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger ergibt sich daraus eine merkwürdige Mischung: Chancen, aber auch Konkurrenz. Die erwarteten Qualifikationen? Inzwischen sehr vielschichtig. Ohne solide Fremdsprachenkompetenz, Digital-Affinität und Führungsvermögen läuft nicht mehr viel. Wer, wie ich damals (und vielleicht auch heute noch), mit der Illusion startet, „das Meiste lernt man on the job“, wird schnell eines Besseren belehrt. Viele Häuser setzen explizit auf Weiterbildungen, sei es im Revenue Management, Konfliktlösung oder IT-Know-how. Was viele unterschätzen: Die eigene emotionale Robustheit ist mindestens so wichtig wie die Excel-Tabelle.
Zum Thema Gehalt – auch so ein Dauerbrenner bei Um- und Einsteigerinnen: Von 2.800 € im kleineren Haus bis rund 3.600 € in großen Hotels ist alles drin, Ausreißer nach oben gibt’s (selten), nach unten leider häufiger. Wer den Sprung wagt, sollte sich dabei nicht von glänzenden Hochglanzprospekten blenden lassen.
Was sich in Berlin spätestens nach der Pandemie zementiert hat: Wer heute als Empfangschef bestehen (oder überhaupt einsteigen) will, muss einerseits die Technologisierung im Auge behalten, andererseits das Handwerk der klassischen Gästebindung nicht vernachlässigen. Das klingt widersprüchlich, ist aber Realität: Hotellerie ist zum IT-Gewerbe mutiert – und trotzdem, am Ende des Tages zählt, wie man mit dem renitenten Dauergast umgeht, wenn dessen Kreditkarte nicht funktioniert. Die Weiterbildungschancen in Berlin sind vielseitig: Vom lockeren Kommunikationstraining im Kiez bis zu zertifizierten Lehrgängen an privaten Akademien, mit Spezialisierungen je nach Haus- oder Kundentypus. Wer clever ist, sucht sich gezielt jene Angebote, die auch den regionalen Eigenheiten Rechnung tragen. Ich persönlich glaube: Wer hier nicht am Ball bleibt, wird schlicht abgehängt – denn der Wandel schreitet weiter, unabhängig von alten Hoteltraditionen.
Was bleibt nun eigentlich von all dem Berufspathos und Marktgeplänkel? Ganz ehrlich: Kein Tag ist wie der andere, nicht in Berlin. Empfangschef zu sein bedeutet, im Brennpunkt zwischen Menschen, Technik und Organisation zu stehen. Es bedeutet, Lösungen zu finden, wenn alle anderen nur noch Schulterzucken übrig haben. Manchmal fragt man sich: Warum tut man sich das an? Die Antwort ist banal und zugleich vielschichtig: Weil es nie langweilig wird. Weil Berlin einen herausfordert – aber eben auch anspornt, eigene Standards zu setzen. Für Berufseinsteigerinnen, erfahrene Umsteiger und jeden Neugierigen bleibt der Job ein Balanceakt. Viel verlangt, viel geboten, wenn auch nicht immer monetär. Wer Herz, Haltung und ein wenig „Berliner Mut zur Direktheit“ mitbringt, findet nicht selten mehr Erfüllung, als jede Gehaltstabelle verspricht. Oder, na gut – vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.
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Stellvertretender Empfangschef (m/w/d)
Ku' Damm 101 Hotel Berlin | 10115 Berlin
Als stellvertretende Leitung der Hotelrezeption übernimmst du die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Abteilung. Gemeinsam mit dem FOM setzt du alle Standards und Abläufe um und unterstützt ihn bei administrativen Aufgaben. Du sorgst für einen professionellen und herzlichen Check-in und Check-out unserer Gäste und führst eine Schicht im Früh-, Mittel- und Spätdienst. Dabei bist du flexibel und passt dich den Bedürfnissen an. Auch die Annahme von Zimmerreservierungen gehört zu deinen Aufgaben, genauso wie die Verantwortung für die Hotelkasse und das Erstellen von Rechnungen. Du arbeitest eng mit anderen Abteilungen zusammen, führst und förderst Auszubildende und neue Mitarbeiter:innen und bist der zentrale Ansprechpartner für alle Gästewünsche. Zusätzlich übernimmst du das Beschwerdehandling und nimmst an Manager-on-Duty-Diensten teil. Du bist auch für die Telefonannahme zuständig.