Business Development Manager Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Business Development Manager in Lübeck
Zwischen Hanse-Tradition und Modernisierungsschub: Business Development in Lübeck
Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt einen anderen Job gibt, der so sehr zwischen den Stühlen sitzt wie der des Business Development Managers – besonders hier in Lübeck, dieser merkwürdigen Mischung aus zäher Hanse-Geschichte und erfrischender Umbruchslaune. Wer als Berufseinsteiger:in oder wechselwilliger Profi in diesen Bereich einsteigt, betritt kein gemachtes Nest. Eher ein Feld, auf dem man die Drahtseile selbst spannt – und manchmal eben auch wieder einreißt.
Aufgabe: Alles, nur nicht Routine. Oder?
Business Development klingt nach PowerPoint und Krawatte, nach glatten Präsentationen – aber das ist fast schon die Karikatur eines Berufs, der in Wahrheit staubige Produktionshallen ebenso kennen muss wie Chefzimmer mit Aussicht auf die Trave. Im Alltag heißt das: Märkte analysieren, Wettbewerber sezieren, Technologien verstehen, Partner finden (und manchmal auch wieder verlieren). Wer hier zufrieden ist, wenn alles so bleibt wie es ist, sollte wohl woanders anheuern.
Und Lübeck? Die Wirtschaft hier ist nicht Berlin, nicht Hamburg – sie ist traditionsbewusst, aber keineswegs verschlafen. Besonders der Maschinenbau, die Medizintechnik und vielfach auch die Nahrungsmittelindustrie marschieren forsch Richtung Export. Digitalisierung ist längst kein Fremdwort mehr, auch wenn auf dem Weg dorthin öfter ein knarzender Dielenboden als ein Rollfeld zu überqueren ist. Manchmal ist das hier wie ein Spagat zwischen hanseatischer Kaufmanns-Ehre und der gedanklichen Flexibilität, die ein globaler Markt verlangt.
Kompetenzen: Zwischen Zahlen und Zwischenmenschlichem
Wer als Berufseinsteiger:in die Fantasie hat, Business Development bestehe nur aus Exceltabellen, wird recht unsanft geweckt – spätestens nach dem dritten Gespräch mit störrischen Kollegen aus dem Einkauf oder einer hitzigen Diskussion mit Innovationshütern. Klar, ein Faible für Analytik schadet nie, ebenso wenig ein betriebswirtschaftlicher Hintergrund oder technisches Know-how – das sind so die Basics. Aber: Ohne kommunikatives Fingerspitzengefühl, Lust auf vernetzte Arbeit und die Bereitschaft, auch den eigenen Standpunkt (gelegentlich mit einem Augenzwinkern) zu hinterfragen, wird es zäh. Richtig zäh.
Was viele unterschätzen: Gerade in Lübeck braucht es manchmal mehr Geduld als anderswo. Hier werden Projekte nicht im Wochentakt geboren und beendet. Manchmal reift eine Idee über Monate – schiebt sich rein, verschwindet. Und plötzlich, nach endlosen Feedbackrunden, ist sie dann doch im Rennen. Wer dieses Auf und Ab für sich nutzen kann, hat einen Vorteil. Oder erleidet stillen Schiffbruch. Auch das kommt vor. Und das ist dann weniger lehrbuchhaft, sondern schlicht real.
Gehalt, Entwicklung und die Sache mit dem „Next big Thing“
Ja, Geld. Nicht unwichtig, auch wenn es niemand offen zugibt. In Lübeck bewegen sich die Einstiegsgehälter meist zwischen 3.200 € und 4.300 € – insbesondere in etablierten Industrieunternehmen. Wer ein paar Jahre auf dem Buckel und Erfolg vorzuweisen hat, kann sich in Richtung 5.000 € bis 6.200 € orientieren. Die Obergrenzen? Die hängen wie so oft davon ab, wie gut man neue Geschäftschancen wirklich identifiziert – und nicht bloß verwaltet. Ich habe schon erlebt, dass jemand mit cleverer Idee für ein Spin-off sein Gehalt quasi über Nacht verdoppelte. Kein Alltag, aber möglich.
Dabei darf man nicht vergessen: Viele trauen der Lübecker Wirtschaft weniger Innovationskraft zu als nötig. Mein Eindruck ist: Gerade jetzt ist die Zeit, in der Unternehmen auf Transformation setzen müssen – neue Geschäftsmodelle, Digitalisierung, Kooperationen mit Start-ups oder der Ausbau internationaler Märkte. Wer sich hier als Business Developer gut positioniert, wird nicht so schnell aus der Mode kommen. Die Zahl spezialisierter Weiterbildungen für diesen Bereich wächst, und lokale Hochschulangebote abseits des Mainstreams holen stark auf. Lübeck mag provinziell wirken – doch unter der Oberfläche brodelt es.
Von Brüchen und Chancen: Wer Lust auf Lübeck hat
Es sind diese kleinen Brüche, die den Unterschied machen. Lübeck ist keine glatte, börsengetriebene Hightech-Metropole, aber eben auch kein verstaubtes Relikt. Business Development hier ist ein Feld voller Zwischenräume, in dem persönliche Haltung, Standfestigkeit und Ironie manchmal wichtiger sind als der perfekte Lebenslauf. Wer Lust auf kontrastreiche Arbeit hat, sich auf wechselnde Rollen einlassen kann und weder vor hitzigen Debatten noch langen Stillstandphasen zurückschreckt, findet hier mehr als einen Job – vielleicht eine berufliche Heimat auf Zeit. Oder, je nach Temperament, auch eine steife Brise, die einen kräftig durchrüttelt. Beides ist möglich. Vielleicht sogar gleichzeitig.