VERAVIS GmbH | 30916 Isernhagen
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HAPEKO Deutschland GmbH | 31655 Stadthagen
REMONDIS Südwestfalen GmbH | 37671 Höxter
REMONDIS-Gruppe | 31311 Uetze
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Manchmal frage ich mich, warum kaum jemand versteht, was ein Abfallbeauftragter eigentlich tut. Nicht selten stoße ich – sobald das Wort fällt – auf ein vielsagendes Nicken, gefolgt von einer denkbar offenen Frage: „Müll? Also Sie holen die Tonnen ab?“ Nein. Aber schön wär’s, so schlicht wäre das Leben. Der Job in Braunschweig ist nämlich alles andere als monoton – und Überraschungen lauern an jeder Ecke, solange man hinschaut.
Das Pflichtenheft klingt beim ersten Lesen nach einer Kurzanleitung für Bürohengste: Überwachung der Abfallentsorgung, Kontrolle der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, Dokumentation, Beratung, Schulung. Klingt trocken? Ist es manchmal. Aber – und das sage ich als jemand, der in Braunschweig nicht nur die Aktenberge kennt – dieser Beruf hat mehr mit Kommunikation als mit Paragraphen zu tun. Wer meint, ein Abfallbeauftragter sitze nur vor Formblättern, irrt gewaltig. Anlagenbegehungen, Gespräche mit Behörden (nicht jeden Tag eine Freude, aber ein Muss), Sicherheitsunterweisungen für Mitarbeitende, Einbindung in technische Fragestellungen: Das Spektrum ist breit. Und, ja, manchmal fühlt es sich an wie die Rolle eines diplomatischen Schlichters zwischen Produktion und Umweltamt. Ohne gelegentliche Dickhäutigkeit geht’s nicht.
Braunschweig, das ist eine dieser Städte, die gern als traditionsreich-herausfordernd beschrieben wird – aber auch nach vorne schaut. Gerade was das Recycling und innovative Kreislauflösungen angeht, kooperieren städtische Betriebe, Forschung und Industrie schon länger. Wer neu im Beruf ist, merkt: Hier gibt es regelmäßigen Dialog zwischen Erzeugern, Entsorgern und mittlerweile auch Tech-Startups aus der Region. Auf dem Papier mag das nach Meeting-Marathon klingen – in der Praxis aber entstehen daraus schnell neue Ansätze, etwa im Bereich sortenreines Recycling oder digitale Nachverfolgung gefährlicher Stoffströme. Wer bereit ist, mitzudenken, gestaltet die Praxis aktiv mit. Und hat vor Ort durchaus Chancen, über die Pflicht hinaus zu wirken.
Wer in den Beruf einsteigt – ob frisch von der Fachschule, als Quereinsteiger aus Chemie, Technik oder Verwaltung, oder nach Jahren im Umweltdienst – merkt schnell: Die Latte liegt nicht niedrig. Technisches Verständnis? Muss sein. Rechtlich sattelfest? Ohne das wird’s heikel. Kommunikationsstärke? Unverzichtbar. Das muss man aushalten wollen. Und was bekommt man dafür? In Braunschweig liegt der Verdienst für Einsteiger meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, entsprechender Weiterbildung und Verantwortung für größere Anlagen oder mehrere Standorte sind aber auch 3.400 € bis 3.800 € drin. Manchen lockt das. Andere schrecken zurück, weil die Verantwortung nicht nur schwer wiegt, sondern beinahe jeden Tag neu definiert wird – je nachdem, wie kreativ der Gesetzgeber (oder die Produktionskollegen) gerade so unterwegs sind.
Wer denkt, als Abfallbeauftragter werde man nur durch Paragraphen und Berichtswesen bestimmt, verpasst die halbe Wahrheit. Gerade hier in der Region gibt es ein solides Spektrum an Weiterbildungen – von praxisnahen Fortbildungen zu Gefahrstoffmanagement bis hin zu Workshops im Bereich Digitalisierung der Entsorgungsprozesse. Man sollte nicht glauben, wie stark sich die Technologisierung sogar auf klassische Produktionsumfelder auswirkt. Wer in die Tiefe will, findet Spielraum, sich zu profilieren. Ich behaupte: Ein guter Abfallbeauftragter in Braunschweig ist mehr als Sachverwalter – er ist Impulsgeber, Ermöglicher, Korrektiv. Manchmal (kleiner Trost) springt sogar Anerkennung dabei heraus. Nicht oft, aber wer hätte so etwas in dieser Branche erwartet?
Bleibt die Frage, ob sich der Weg lohnt – gerade für die, die gerade erst Fuß fassen oder über einen Wechsel nachdenken. Ich sage: Wer Lust auf Schnittmengen zwischen Technik, Umwelt und Pragmatismus hat, für den kann der Job in Braunschweig eine ziemlich gute Adresse sein. Man bleibt selten im Tunnel – manchmal steht man im Regen (bildlich und wortwörtlich), manchmal im Mittelpunkt. Aber unsichtbar? Das ist man als Abfallbeauftragter nie. Dafür sorgt schon die Realität vor Ort.
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