EDEKA Gayk | 27619 Schiffdorf
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Bad- und Panoramahotel Sternhagen "Das Haus am Strand" GmbH & Co. KG | 27472 Cuxhaven
Elbstrand Resort Krautsand GmbH & Co. KG | 21706 Drochtersen

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Wenn jemand behauptet, die Kombüse sei das Herz eines Schiffes, dann mag das auf den ersten Blick romantisch klingen – und ist trotzdem nicht ganz falsch. Aber Hand aufs Herz: Wer als Berufseinsteiger oder erfahrener Koch in Oldenburg überlegt, seine Schürze gegen das Leben auf dem Wasser zu tauschen, braucht mehr als die Vorstellung vom Sonnenaufgang hinter dem Containerhafen. Es ist eine Herausforderung, die irgendwo zwischen klassischem Handwerk, Alltagstauglichkeit und einer Prise Abenteuergeist ihre Heimat hat – und die findet sich nun mal selten in der Stellenanzeige.
Zum Einstieg: Als Schiffskoch auf Binnenschiffen – davon finden sich rund um Oldenburg mehr, als viele glauben mögen – ist das Arbeitsumfeld ungefähr so glamourös wie eine heißgelaufene Fritteuse. Die Kombüse misst selten mehr als ein paar Quadratmeter, das Tageslicht ist eine Frage des Glücks, und an Deck riecht es, naja, nun mal nach Schifffahrt. Was viele unterschätzen: Ein Schiffskoch ist Allrounder, nicht nur für Pasta und Frikassee. Gemüse putzen, Vorräte kalkulieren, Hygienestandards einhalten und, ach ja, die Wünsche der Mannschaft von vegan bis „bloß kein Grünzeug“ irgendwie unter einen Hut bringen.
Mal ehrlich: Für manchen ist der Blick aufs Gehaltszettel wie der Blick in den See – je nach Schiffstyp, Fahrtgebiet und Erfahrungsstand bewegt sich das Monatsgehalt in Oldenburg meist in einer realistischen Bandbreite zwischen 2.300 € und 3.200 €. Das klingt im Branchenvergleich erst mal solider als so mancher Landgasthof, aber Arbeitstage von Sonnenaufgang bis, nun, irgendwie immer, sind keine Seltenheit. Vorteil: Kost und Logis auf dem Schiff drehen zumindest die monatliche Rechnung um einige Ausgaben schlanker. Und wer glaubt, auf dem Wasser zu versauern, übersieht die stetig wachsende Nachfrage: Binnenschifffahrt erlebt gerade (etwas überraschend) ein Revival, viele Betriebe kämpfen mit Nachwuchsmangel. Wer hier reingeht, findet nicht nur Routine, sondern Entwicklungsspielraum – sofern man Durchhaltevermögen besitzt und nicht seekrank wird, wenn der Teekessel wackelt.
Was die wenigsten bedenken: Schiffe in Oldenburg sind längst keine schwimmenden Museen mehr. Vieles, was früher nach Spülwasser und Kohleofen roch, glänzt heute mit digitalem Warenmanagement, neuen Anforderungen an Allergene, und – man staune – ersten Experimenten mit vegetarischen Menülinien. Das mag nicht der Küchentrend aus Hamburg oder Berlin sein, aber auch die meist bodenständigen Reedereien im Nordwesten stellen inzwischen um. Wer sich mit regionalen Produkten, frischen Zutaten aus dem Umfeld und dem Gedanken an nachhaltige Beschaffung anfreunden kann, setzt sich erfreulich von den gewohnt-wässrigen Eintopfbildern ab, die man seit Jahrzehnten über Schiffsverpflegung hört. Manchmal blitzen in Gesprächen mit routinierten Kollegen auch überraschend kreative Lösungen auf – improvisierte Teigwaren aus Restbeständen, lokal inspirierte Fischgerichte, Geschichten, die so nur zwischen Schleuse und Unterems entstehen.
Wer ehrlich ist: Es gibt leichtere Einstiege – das Berufsbild Schiffskoch bleibt Nische mit charakterstarker Prägung. Regelmäßige Arbeitszeiten? Fehlanzeige. Eine eigene Kaffeeecke? Manchmal Wunschdenken. Dafür aber eine Kameradschaft, die an Land oft verloren geht – und die Erkenntnis, dass man in stürmischen Nächten nicht nur den Kartoffelstampfer, sondern auch den eigenen Humor festhalten muss. Die Gewissheit, gebraucht zu werden, wiegt vieles auf. Ich habe den Eindruck: Wer Flexibilität und Eigenständigkeit lebt, findet auf dem Wasser eine Art von Arbeitsplatz, die an Land fast ausgestorben ist. Oder vielleicht bin ich da zu romantisch – aber niemand, der morgens zwischen Elbe und Hunte den Teig ansetzt, bleibt ganz unberührt von dieser eigenwilligen Welt.
Zusammengefasst (wenngleich das Wort fast zu glatt wirkt): Der Schiffskoch in Oldenburg ist heute mehr als Eintopfrührer mit Regenjacke. Es ist ein Berufsfeld im Wandel – technisch, kulinarisch, gesellschaftlich. Wer sich darauf einlässt, wird gefordert, aber selten gelangweilt. Mut, ein wenig Fernweh und die Bereitschaft, gelegentlich über Bord zu lachen – das ist vermutlich die wahre Eintrittskarte zu diesem Job.
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