TUI Cruises GmbH | 20095 Hamburg
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HMS Hanseatic Marine Services GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
Hotel NEPTUN | 18055 Rostock
Hotel Atlantic Hamburg | 20095 Hamburg
HGK Logistics and Intermodal | 20095 Hamburg
TUI Cruises GmbH | 20095 Hamburg
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Hotel NEPTUN | 18055 Rostock
Hotel Atlantic Hamburg | 20095 Hamburg
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Eigentlich sind wir in Lübeck doch immer einen Hauch näher am Wasser gebaut – geografisch wie mental. Es überrascht also kaum, dass die Stelle des Schiffskochs hier keineswegs nur eine nostalgische Fußnote der Hanse ist, sondern eine Berufswelt mit ganz eigenem Reiz. Für alle, die neu einsteigen oder sich noch fragen, ob sie vom Festland auf See wechseln sollten: Es lohnt sich, genauer hinzusehen. Denn Schiffsküche bedeutet weit mehr als der gute Ruf nach Linseneintopf und Backfisch.
Klar: Die Kernaufgabe bleibt, einer hungrigen Crew Tag für Tag verlässlich die Teller zu füllen. Aber: In Lübeck, wo Frachtschiff, Fahrgastschiff und Ausbildungssegler im Hafen ein erstaunlich buntes Bild abgeben, unterscheidet sich die Arbeit je nach Fahrzeugtyp deutlicher als man denkt. Da ist der Museumsdampfer mit seinen fünf Mann Besatzung, der Hamburger Großsegler voller Azubis – und irgendwo in Travemünde liegt ein Kümo, dem Wind und Wellengang alles abverlangen. Wer hier anheuert, muss nicht nur Kartoffeln schälen können, sondern Wetterprognosen deuten und Vorräte jonglieren – und zwar, als hätte man Tetris auf Expertniveau studiert.
Wovon viele an Land träumen, ist auf dem Wasser Alltag: absolute Selbstständigkeit. Ein Schiffskoch kocht nicht nur, er kauft ein, lagert und kalkuliert. Und dann ist da noch das kleine bisschen Technik: Mittlerweile sind Kombüsen keine verrauchten Höhlen mehr, sondern mit Induktion und Gefriertresen ausgestattet. Das klingt lässig, doch spätestens, wenn der Kühlschrank schwächelt oder der Wasserdruck tanzt, zeigt sich, wer improvisieren kann. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Nicht selten fragt man sich im Morgengrauen, ob vier Brotteige und eine Spülmaschine wirklich alles sind, was zwischen gelungenem Tag und Desaster steht.
Was die Verdienstsituation betrifft – tja, da gehen Seele und Kalkulation selten Hand in Hand. Im Lübecker Umland und auf kleinen Küstenfrachtern pendelt sich das monatliche Gehalt häufig zwischen 2.600 € und 3.300 € ein, Reisezulagen und auf See verbrachte Wochen eingerechnet. Auf modernen Passagierschiffen, gerade den saisonal eingesetzten Fahrgastbooten, kann auch mal deutlich mehr drin sein – doch dafür gibt’s häufig ein klassisches On-Off-Rhythmusleben, mit massiver Arbeitsverdichtung in der Hochsaison. Und an Land wird’s selten ruhiger, denn Fortbildungstermine, Gesundheitschecks oder Sicherheitsschulungen stehen eben nicht im Einklang mit einer Sieben-Tage-Woche auf See. Klingt widersprüchlich? Ist es auch.
Gerade für Berufseinsteiger mit handwerklichem oder gastronomischem Hintergrund ist die Weiterbildungsmöglichkeit ein zentrales Argument: Lübeck bietet, man höre und staune, branchenspezifische Seminare zu Lebensmittelsicherheit, Seerecht und Vorratshaltung. Echte Nischenverteidigung! Denn: Wer einmal gelernt hat, unter stürmischen Bedingungen drei Gänge auf den Tisch zu bringen, ist auf dem regionalen Arbeitsmarkt plötzlich gefragt – egal, ob Sie auf Fahrgastschiffen, in Werftkantinen oder beim nächsten Versorgungslaster anheuern möchten.
Bleibt die Frage: Warum tut man sich das an? Warum nächtelang schwankende Arbeitsplatten und eine Crew, die an Tag drei schon ihr Lieblingsessen vermisst? Weil es eine Mischung aus Stolz, Abenteuerlust und – ja – manchmal der Suche nach dem eigenen Rhythmus ist, die diesen Beruf in Lübeck so eigensinnig macht. Man wächst an jeder Welle. Und lernt, dass Kochen viel mit Seemanschaft zu tun hat. Oder?
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