Schiffskoch Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Schiffskoch in Freiburg im Breisgau
Schiffskoch in Freiburg: Zwischen Spülküche und Streichquartett – Beruf mit regionaler Note
Es gibt Städte, deren Namen keine direkte Einladung an schnaubende Frachtschiffe oder Kreuzfahrtriesen sind. Freiburg im Breisgau gehört dazu – so viel lässt sich festhalten. Wer also als Schiffskoch zwischen Breisgau und Schwarzwald anheuert, bewegt sich in einem ziemlich speziellen Arbeitskosmos. Aber ehrlich: Genauso knifflig ist die Sache ja gerade deshalb spannend, insbesondere wenn man – wie ich damals – ein bisschen Abenteuer sucht und nicht gleich Digitalnomade werden will, sobald das Fernweh kratzt.
Die Arbeit: Viel mehr als Kartoffeln schälen auf der Elbe
Der Alltag eines Schiffskochs klingt, zugegeben, auf den ersten Blick wie ein Remake von „Morgenstund hat Gold im Mund“ – nur eben mit Wellengang und Schichtbetrieb. Obwohl: Mit dem Rhein vor der Haustür – und durchaus auch dem gelegentlichen Abstecher ins Elsass – findet das Berufsbild in Freiburg durchaus seine regional gefärbte Bühne. Personenschifffahrt, Schlepper, Güterkähne, Ausflugsschiffe: Sie alle brauchen jemanden in der Kombüse, der nicht nur Hackfleisch von Rührei unterscheidet und bei Wellengang noch eine Suppe anrichten kann, ohne den Rest unter Deck zu verteilen. Manchmal fragt man sich unterwegs, ob ein Pilateskurs nicht bessere Voraussetzungen wäre als eine Kochausbildung. Aber, so ehrlich muss man sein: Es ist kein Spaziergang, sondern ein ständiges Aushandeln zwischen kulinarischem Anspruch und nautischer Improvisation. Die Kombüse ist klein, das Zeitfenster zwischen Anlegen und Auslaufen enger als ein Freiburger Gässle – und trotzdem will niemand tiefgefrorene Gulaschravioli aus der Dose.
Zwischen Schwarzwaldforelle und Binnenschifffahrt – regionale Eigenheiten
Freiburgs kulinarische DNA bleibt auch auf dem Wasser nicht einfach draußen. Zu den Standardaufgaben – Speiseplanung, Einkauf gemäß begrenzter Lagerkapazität (ja, Getränkekisten schlagen auf See überraschend schnell um) und Qualitätskontrolle – gesellt sich die regionale Eigenart: Auf dem Rhein ist die Kundschaft bunt, mal international (man staunt, wer alles auf einer Flußkreuzfahrt zwischen Basel und Karlsruhe anlegt), mal ganz bodenständig badisch. Eine Schwarzwaldforelle will da ebenso stilsicher auf dem Teller landen wie ein vegetarisches Menü für die Yoga-Reisegruppe aus dem Umland. Ästhetik, Geschmack und handwerkliches Improvisationstalent? Muss man haben – alles andere fällt bei drei Meter Wellenhöhe eh hintenüber.
Arbeitsmarkt, Verdienst und was keiner sagt
Bleibt die Gretchenfrage nach Lohn und Perspektive: Schiffskoch ist kein Traumberuf für alle, aber einer mit Nische. Das Einstiegsgehalt liegt in Freiburg meist zwischen 2.500 € und 2.900 €, mit mehr Erfahrung und auf größeren Flussschiffen rutscht man durchaus in den Bereich von 3.200 € bis 3.700 €. Hand aufs Herz: In einem bürgerlichen Restaurant in der Altstadt winkt oft mehr Trinkgeld, aber dafür keine Sonnenaufgänge auf dem Hochrhein. Hinzu kommt: Binnenschifffahrt bleibt von Fachkräftemangel nicht verschont – schon allein deshalb öffnen sich Chancen für Quereinsteiger, genauso wie für gelernte Köchinnen und Köche, die keine Lust mehr auf klassische Küchentarnung und Wochenendschichten haben. Ach ja: Wer flexibel ist – Stichwort längere Einsätze, auch einmal auf dem französischen oder schweizerischen Abschnitt des Rheins –, hat die besten Karten.
Vom Jobprofil zur Weiterentwicklung – und was man daraus macht
Was viele unterschätzen: Der Schiffskoch muss nicht in der Kombüse enden. Wer sich auf der schwimmenden Bühne bewährt, bekommt nicht nur handfestes Durchhaltevermögen, sondern nach ein paar Jahren auch die Möglichkeit, als Küchenleiter größere Teams auf Fahrt zu führen oder – warum nicht – die regionale gastronomische Szene an Land mit erprobtem Improvisationstalent zu verstärken. Es gibt die Möglichkeit berufsbegleitender Weiterbildungen, etwa im Bereich Großküche oder Lebensmittelhygiene, die auch an Freiburger Bildungseinrichtungen angeboten werden. Die Region ist hier erstaunlich wach – einerseits, weil die Binnenschifffahrt fortlaufend digitalisiert und professionalisiert wird, andererseits, weil das Baden’sche Qualitätsbewusstsein nicht mit dem Anker lichten endet.
Fazit? Gibt’s nicht – nur den nächsten Arbeitstag auf dem Fluss
Wer sich darauf einlässt, Schiffskoch in Freiburg zu werden, entscheidet sich für einen Beruf, der zwischen knallharter Logistik, Genusskultur und der seltsamen Ruhe des Morgennebels auf dem Wasser pendelt. Kein Job für Leute, die sich an starre Routinen klammern möchten, aber ein Feld für Menschen mit Lust auf Alltagsexperimente, kräftigen Humor und umgängliche Ellenbogen. Oder jedenfalls mit denen, die auch mal ein Gulasch für zwanzig servieren, während der Kapitän schon zum dritten Mal in die Kombüse schielt. Nicht jeder Tag ein Abenteuerroman – aber definitiv auch kein Mahleimer für Eintönigkeit.