Rettungsdienst Jobs und Stellenangebote in Hagen
Beruf Rettungsdienst in Hagen
Rettungsdienst in Hagen – zwischen Routine, Relevanz und rauer Realität
Stellen wir uns mal einen Montagmorgen in Hagen vor. Nieselregen, 5:30 Uhr, draußen rauscht schon der Verkehr auf der Eckeseyer Straße dahin. Wer jetzt Feierabend hat, beneidet die, die zur Schicht antreten, eher selten – jedenfalls nicht im Rettungsdienst. Das Tagesgeschäft? Es schwankt zwischen absoluten Extremen: Notfälle, Routineeinsätze, ein bisschen Papierkrieg – und dann? Ein Herzinfarkt, zwei Treppenhäuser weiter. Was viele unterschätzen: Für Neueinsteiger wie Routiniers fühlt sich das Zucken des Melders immer wieder anders an. Innendrin – dieser stille Adrenalinkick, manchmal fast klischeehaft beschrieben, aber eben doch sehr echt.
Die Sache mit dem Alltagstrott, sie funktioniert im Rettungsdienst in Hagen nur bis zu einem gewissen Punkt. Anderswo mag der Takt noch identischer sein, aber hier, sagt man sich, sind die Einsätze häufig unterschiedlich genug, um Routine und Überraschung miteinander zu versöhnen. Ein gebrochener Arm in der Rolltreppe der Volme-Galerie, eine Bewusstlosigkeit im Hameckepark, dann der schwere Verkehrsunfall an der Stadtautobahn. Was das mit einem macht – nun ja, es härtet ab, aber ab und zu bleibt ein Bild im Kopf hängen. Die professionelle Distanz, über die auf Fortbildungen so gerne gesprochen wird: Sie ist kein Automatismus. Es gibt Tage, an denen der Kopf nach Feierabend einfach nicht abschaltet. Muss man ehrlich sagen. Oder nicht?
Und jetzt mal Butter bei die Fische: Gute Ausrüstung gibt es, das stimmt – Rettungswagen auf der Höhe der Zeit, digitale Unterstützung, halbwegs solide IT. Wobei: Mit dem Sprung in die schöne neue digitale Welt kommt auch mehr Dokumentationsaufwand, der bei altgedienten Sanitätern bisweilen bösen Augenzucken auslöst. Die berühmte „Zeit am Patienten“ wird kürzer, weil man auf dem Tablet Formulare ausfüllt. Hagens Rettungsdienste investieren, man merkt es. Doch Fortschritt heißt nicht immer sofort Erleichterung. Es hakt schon mal, mal technikbedingt, mal, weil Prozesse gewachsene Zöpfe haben, die keiner recht abschneiden mag.
Finanzielle Fragezeichen gibt es in Hagen ebenfalls – wie überall. Einsteiger steigen meist mit 2.800 € bis 3.200 € ein, gestandene Kräfte kommen laut meinen Umfragen und Gesprächen unter Kollegen schon mal bei 3.400 € bis 3.700 € raus. Wenn dann noch Zusatzqualifikationen, z. B. als Notfallsanitäter, oder Schichtzulagen dazukommen, kann das Ganze Richtung 4.000 € pendeln. Doch das Bild ist vielfältiger – private Anbieter, Öffentlicher Dienst, tarifgebundene und tariflose Verträge: Wer abends am Küchentisch den Taschenrechner in der Hand hat, merkt schnell, der Schnitt reicht von „respektabel“ bis „wird eng, wenn der Zweitwagen zum TÜV muss“.
Der Personalmangel – so abgedroschen das Thema klingt – ist in Hagen weiterhin ein echtes Problem. Quereinsteiger:innen sind gern gesehen, aber nicht alle bleiben. Liegt’s an der Belastung? An den Schichtmodellen? Es gibt Tage, da wünscht man sich eine kleine „Verschnaufzone“, aber die Rettungswache ist eben kein Büro mit Entspannungsraum. Dafür: Kollegiale Unterstützung – in Hagen vielleicht ein wenig rauer, direkter, aber ehrlich. Das ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Allerdings hält einen genau das manchmal am Laufen, wenn der Dienst zäher ist als der Novembernebel im Lennetal.
Was bleibt, ist – trotz aller Herausforderungen – ein Beruf mit echtem Gewicht, im Guten wie im Schwierigen. Wer auf der Suche nach Sinn und Zugehörigkeit ist, wird im Hagener Rettungsdienst fündig. Aber: Es ist kein Job für Leute, die Planungssicherheit und Routine zum Überleben brauchen. Die Welt draußen bleibt unberechenbar. Manchmal fragt man sich: Will ich das ewig machen? Und erwischt sich dann am nächsten Morgen doch wieder auf dem Weg zur Wache, die Thermoskanne in der Hand, bereit für die nächste Überraschung. Denn das Herz schlägt für den Beruf – auch wenn es manchmal schneller pocht, als einem lieb ist.