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Rechnungswesen und Controlling in Mainz: Mit Zahlen zwischen den Rheinwellen – ein Berufsfeld im Wandel
Wer jemals an einem grauen Wintermorgen am Mainzer Bahnhof stand, die Aktenmappe in der einen, den Kaffee in der anderen Hand, kennt dieses Gefühl: Im Fahrwasser der anderen Angestellten schwimmt man los in die Stadt, die gleichzeitig traditionsverwurzelt und überraschend vital wirkt. Wer sich für das Feld Rechnungswesen und Controlling entscheidet, bringt nicht nur ein Faible für Zahlen mit, sondern auch Durchhaltevermögen – und, das wird gern unterschätzt, eine dicke Haut. Gerade hier in Mainz, wo die Branchenlandschaft der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zwischen alteingesessenen Mittelstandsunternehmen, wissenschaftlichen Instituten und einer Handvoll großer Player pulsiert, unterscheidet sich der Berufsalltag oftmals mehr, als man nach der Lektüre gängiger Fachartikel vermuten würde.
Manchmal frage ich mich, ob Außenstehende wissen, was unter den Bürooberflächen im Rechnungswesen und Controlling eigentlich passiert. Tagelang auf den ersten Blick monotones Zahlenmaterial hin- und herzuwälzen, klingt für viele wie die seltsamste Form der Meditation. In Wirklichkeit ist es oft näher am Hochseiltanz als am Abnicken von Zahlenkolonnen: Wer einen Abschluss aus BWL, Wirtschaftsinformatik oder dem höheren Rechnungswesen mitbringt, rutscht in eine Rolle, in der logisches Denken Hand in Hand mit Kommunikation gehen muss. Das ist gerade in Mainz eine spannende Mischung – kleine und mittelgroße Firmen ticken anders als die Frankfurter Konzerne gleich nebenan. Die Stimmung ist familiärer, Hierarchien manchmal erstaunlich flach, woraus sich für Berufseinsteiger die eine oder andere Überraschung ergibt: Plötzlich sitzt man nicht im stillen Kämmerlein, sondern direkt am Tisch mit der Geschäftsleitung – und soll die Entwicklung der Kostenträger nicht nur erklären, sondern am besten noch plastisch untermalen.
Was viele unterschätzen: Der digitale Wandel macht auch vor dem Mainzer Rechnungswesen keinen Bogen. Schon seit einiger Zeit rücken automatisierte Buchungssysteme, digitale Rechnungsworkflows und darauf aufsetzende Controllingtools in den Fokus – SAP, Datev, LucaNet, man kennt die Namen. Institutionen aus Mainz setzen – teils zögerlich, teils mit erstaunlicher Experimentierfreude – auf neue Software. Wer hier mit aktueller IT-Kompetenz aufschlägt, bekommt leuchtende Augen (und manchmal auch ein gehobenes Einstiegsgehalt; im Umkreis der Innenstadt sind 2.800 € bis 3.100 € keine Seltenheit, mit steigender Verantwortung liegt man im mittleren Controlling oft bei 3.200 € bis 4.100 €). Der Haken: Mit der Digitalisierung wachsen die Anforderungen. Wer hinterherläuft, bleibt draußen vor der Tür. Oder, wie ein alter Kollege von mir gern sagt: „Die Lernkurve ist hier kein sanfter Hang, sondern eine steile Treppe – Abrutschen inklusive.”
Noch etwas macht Mainz speziell: Banken, Versicherungen und diverse öffentliche Träger, ja – aber eben auch die Vielzahl kleiner Dienstleister und Start-ups. Die Aufgaben? Kaum irgendwo so bunt gemischt. Heute Liquiditätsplanung für ein Traditionsunternehmen, morgen Wirtschaftlichkeitsanalyse für eine Biotech-Gründung am Schillerplatz, übermorgen ein Monatsabschluss im sozialen Sektor. Das erfordert Anpassungsfähigkeit, keine Frage. Vor allem aber: den Mut, sich auch mal an die Front der Prozesse zu wagen. Ich erinnere mich an einen Tag im Frühjahr, als wir im Team quasi im Pingpong die Kammerbeiträge für ein halbes Dutzend Mandanten auswürfeln mussten – nein, das ist keine Übertreibung; manchmal würde ein Würfelwurf ähnlich plausible Prognosen ermöglichen, gerade wenn gesetzliche Rahmenbedingungen sich ändern wie das Wetter über dem Rhein.
Und die Weiterentwicklung? Bleibt ein Dauerbrenner. Mainz hält durchaus ein vielfältiges Portfolio an Angeboten bereit: Die IHK bietet regelmäßig praxisnahe Kurse, Universitäten und private Akademien mischen mit Einblicken ins internationale Rechnungswesen bis zu spezialisierten Controllingseminaren. Letztlich aber – kleine Notiz am Rande – zählt im Alltag die Bereitschaft, sich in ständig wechselnde Themen einzuarbeiten; Zertifikate helfen, aber der langfristige Wert entsteht im Tun. Ein Kollege fasste es kürzlich lakonisch zusammen: „Kein Tag wie der andere – aber die Zahlen, die bleiben.” Eigentlich trifft es das ganz gut.
Ein Fazit in Zahlen? Gibt’s nicht. Eher dieses: Wer in Mainz im Rechnungswesen oder Controlling einsteigt – ob frisch von der Hochschule, als erfahrener Umsteiger oder mit technischer Vorprägung –, findet ein Terrain mit Spielraum: zwischen Corona-Erkenntnissen, Automatisierungsschüben und der Eigenwilligkeit regionaler Unternehmen. Nicht immer planbar, manchmal chaotisch, oft fordernd und nie langweilig. Aber wer Zahlen liest wie andere Gedichte – der wird sich hier nicht verlieren.