Praxismanager Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf Praxismanager in Erfurt
Praxismangement in Erfurt – Zwischen Zahlen, Nerven und dem echten Leben
Wer sich erstmals mit dem Gedanken trägt, in Erfurt die Verantwortung als Praxismanager oder Praxismanagerin zu übernehmen, landet je nach Temperament irgendwo zwischen freudiger Erwartung und nervöser Skepsis. Verständlich. Ehrlich gesagt weiß niemand so recht, was einen am ersten Tag tatsächlich erwartet – und ein bisschen hat das was von Improvisationstheater, bloß mit Rechnungen und Versichertenkarten statt Masken und Kostümen.
Die Arbeit in einer Arzt- oder Zahnarztpraxis in Erfurt – einer Stadt, die angenehm mittelgroß, gleichzeitig weltoffen und traditionsbewusst ist – birgt ihre eigenen Fallstricke. Klar, man ist hier keine anonyme Zahl wie in den Metropolen, aber unterschätzen sollte man die Herausforderungen nicht. Da jongliert man mit Abrechnungsmodalitäten, IT-Systemen, Dienstplänen, rechtlichen Vorgaben und dem manchmal eigensinnigen Zusammenspiel eines Teams, das aus Menschen und nicht aus Maschinen besteht. Mal ehrlich: Wer hier reibungslose Abläufe erwartet, kann gleich im Märchenkabinett anheuern. Neulich habe ich gehört, dass so mancher Praxismanager das Gefühl hat, einer Mischung aus Schachspieler und Feuerwehrmann zu gleichen. Wer das aushält, wird nicht so schnell langweilig.
Was aber sind die Kernkompetenzen? Verwaltung, Kommunikation, Organisation, Digitalisierung, Personalführung und ein Quantum Nervenstärke – damit ist es selten getan. Wer mit reiner Buchhaltermentalität antritt, verzweifelt an der menschlichen Seite. Wer nur auf Menschenführung setzt, verliert sich im Papierkrieg. In Erfurt, das spürt man besonders deutlich, wächst die Anforderung, digitale Prozesse einzuführen, ohne dabei die Kolleginnen abzuhängen, die noch lieber analog denken – und das ganz bewusst. Die Gesundheitswirtschaft ist, trotz aller E-Health-Rhetorik, eben nicht das Labor für künstliche Intelligenzen, sondern manchmal eher das Feld der unvollstellbaren Ausnahmefehler. Und? Man muss lernen, damit zu leben … und zu improvisieren.
Das Gehalt ist natürlich Thema. In Erfurt beginnt man häufig irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 €, mit einigen Jahren Erfahrung (und dem passenden Zertifikat in der Tasche) werden auch 3.100 € bis 3.700 € ausgezahlt. Richtig satt wird’s selten, Luxus ist nicht der Antrieb. Was in einer mittelgroßen Stadt wie Erfurt übrigens einen durchaus eigenen Charme hat: Die Lebenshaltungskosten sind, zumindest im Vergleich zu den bekannten Westzentren, tragbarer – und nicht wenige schnuppern lieber Luft in den Gassen zwischen Domplatz und Egapark, als nach Feierabend im S-Bahn-Getöse zu versinken. Kein Smalltalk, sondern Erfahrung.
Und dann, typisch für diese Region: Die Gesellschaft verändert sich. Mehr ältere Menschen, wachsende Nachfrage nach patientenorientierter Verwaltung, dazu neue technische Spielzeuge wie digitale Patientenakten und Terminmanagementsysteme. Wer flexibel bleibt, ist klar im Vorteil. Witzigerweise begegnet man dabei manchmal der Meinung, Praxismanagement sei eigentlich ein „Zuständig-für-alles“-Job – eine Art lebender Notnagel. Ist das so? Vielleicht. Vielleicht auch eine ziemlich undankbare, aber gesellschaftlich wachsende Aufgabe, die selten ins Rampenlicht gerückt wird.
Eines aber bleibt: Es ist kein Job für notorische Einzelkämpfer. Wer sich in Erfurt als Praxismanager versucht, wird zum Dolmetscher zwischen Ärzteteam, Assistenz, Patienten und technischer Verwaltung. Ein bisschen Trüffelschwein, ein wenig Dompteur, manchmal einfach nur Krisenmanager. Und doch – auch wenn der Akku mal leer ist und die To-Do-Liste aussieht wie ein umgekippter Karton voller Sorgen – man wächst mit jedem Tag. Manchmal fragt man sich, warum man sich das alles antut. Und merkt nach ein paar Monaten: So eine Praxis, die funktioniert, ist kein Selbstläufer. Aber wenn’s läuft, spürt man, dass es Sinn macht. Irgendwie.