PKA Jobs und Stellenangebote in Bremen
Beruf PKA in Bremen
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte in Bremen: Zwischen Apothekenregal und digitaler Zeitenwende
Manchmal fühlt sich der Einstieg ins Berufsleben wie der Sprung vom Sprungbrett an: Kurzer Zweifel, leichtes Herzklopfen, aber am Ende landet man dann doch irgendwie im richtigen Becken. Genauso erlebt es, so scheint mir, ein nicht unerheblicher Teil der Berufsstarterinnen und -starter im Berufsfeld PKA – also pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte – in Bremen. Ein Beruf, irgendwo zwischen Backoffice und Kundenkontakt, zwischen Bestellwesen und Gesundheitsberatung. Klingt unscheinbar. Aber unterschätzen sollte man diesen "unsichtbaren Motor" der Apotheke besser nicht.
Was macht die PKA in Bremen besonders?
Der Arbeitsalltag ist wenig glamourös, das gebe ich zu. Wer auf spektakuläre Patientenrettungen oder ein Labor in Hollywood-Ästhetik hofft, der irrt. Hier ist Organisationstalent gefragt – und das jeden verdammten Tag. Bestellungen managen, Ware prüfen, Preise kalkulieren und Display-Aufbauten planen; zwischendurch ruft der Außendienst und im Lager herrscht mitunter ein logistisches Chaos, das nur jemand entschlüsseln kann, der schon länger im System ist. Kommen dann noch Fragen wie „Wo ist eigentlich der neue Vitamin-D-Stand?“ oder „Warum fehlt die Hälfte der Lieferungen?“ dazu, ahnt man: In der Bremer PKA-Rolle geht es um weit mehr als nur Regale auffüllen und Lieferscheine stempeln.
Regionale Eigenheiten und aktuelle Dynamik
Bremen, das sollte man wissen, ist nicht München. Der Preisdruck in den Apotheken ist hier anders spürbar, besonders in den Stadtteilen, wo Discounter und Drogeriefilialen dicht an dicht stehen. Die Konkurrenz um jeden Kunden – beziehungsweise „Patienten“, wie es im Fachjargon heißt – bleibt. Junge PKAs müssen sich daher flott eingrooven: Kundenorientierung ist keine nett gemeinte Bonuskompetenz, sondern Pflicht. Gerade, weil der Anteil inhabergeführter Apotheken in Bremen – noch – relativ hoch ist, hat man die Chance, Abläufe mitzugestalten, statt als reines Rädchen zu laufen.
Digitalisierung – ist das jetzt Hype oder Realität?
Wenn ich eines in den vergangenen Jahren beobachtet habe: Digitalisierung wird auch im PKA-Bereich langsam mehr als nur ein Wort für Sonntagsreden beim Apothekertag. Das digitale Warenlager, die EDV-gestützte Rezeptur-Dokumentation, Online-Bestellplattformen und elektronische Warenwirtschaft erfordern eine grundlegend andere Aufmerksamkeit. Was früher Kladden und Papierordner waren, sind heute Datenbanken und automatisierte Warenflüsse. Hier trennt sich, um ehrlich zu sein, rasch die Spreu vom Weizen. Wer offen ist für technische Abläufe, der bekommt in Bremen nicht nur einen Fuß in die Tür, sondern kann als PKA ziemlich schnell Verantwortung übernehmen – vorausgesetzt, die Bereitschaft zur Einarbeitung ist vorhanden. Wer damit hadert, hat es ungleich schwerer. Oder anders: Wer denkt, Digitalisierung sei nur Aufgabe der Chefin, wird irgendwann überrascht feststellen, dass Warenwirtschaft ohne EDV schlicht und einfach nicht läuft.
Verdienst, Weiterbildung – und ein wenig Realitätssinn
Beim Gehalt ist Bremen, wie in vielen anderen Regionen auch, kein Paradies auf Erden. Einstiegsgehälter für PKAs bewegen sich zumeist im Bereich von 2.300 € bis 2.650 €. Luft nach oben – auf vielleicht 2.800 € bei langjähriger Erfahrung und Zusatzaufgaben – gibt es, allerdings bilanziert das Portemonnaie hier selten mit der Chefarztetage. Realistisch betrachtet: Die Anerkennung kommt im Alltag weniger durch Zahlen, sondern vielmehr durch das Gefühl, wirklich gebraucht und anerkannt zu werden, gerade in familiären Betrieben. Weiterbildung? Ja, unbedingt. Wer sich etwa für Lagerlogistik oder Qualitätsmanagement qualifiziert, wird unweigerlich zur systemrelevanten Person – gerade dann, wenn die nächste Apothekenrevision ansteht oder die Chefin sich auf die Mitarbeiter verlassen muss.
Chancen und kleine Stolperfallen
Wer als Neuling in Bremen als PKA startet oder den Wechsel sucht, mag sich manchmal fragen, ob dieser Job die sprichwörtliche Sackgasse oder vielleicht doch eine gut versteckte Schnellstraße ist. Nun ja. Ganz ehrlich, beides ist möglich. Wer Servicebereitschaft, technisches Interesse und ein Mindestmaß an Humor (und Stressresistenz!) mitbringt, findet sich in diesem Berufsfeld schnell zurecht – gerade im Bremer Mix aus Tradition, hanseatischer Bodenständigkeit und Gegenwartshunger. Was viele unterschätzen: Ohne PKAs laufen die Abläufe spätestens am dritten Tag aus dem Ruder. Und so unscheinbar der Job erscheinen mag, so wenig ist er verzichtbar – zumindest solange Menschen in Bremen ihre Arzneimittel nicht aus dem Automaten ziehen. Noch nicht.