Universitätsklinikum Köln (AöR) | 50667 Köln
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Wem beim Begriff „Molekulare Biologie“ erst einmal der Kopf raucht: Ja, das ist alles andere als das sprichwörtliche Einmaleins der Naturwissenschaft. In Dortmund, dieser manchmal unterschätzten Stadt im Schatten ihrer industriellen Vergangenheit, ist daraus in den letzten Jahren ein erstaunlich eigenwilliges Feld entstanden. Hand aufs Herz: Wer hier einsteigt, muss analytisch denken, pipettieren als sei es Klavierspiel, aber auch improvisieren, wenn das Experiment mal wieder – aus Gründen, versteht sich – vor dem Mittagessen explodiert.
Was viele Außenstehende gar nicht im Blick haben: Molekularbiologinnen und -biologen verschmelzen in Dortmund seit geraumer Zeit klassische Wissenschaft mit angewandter Technik. Große Themen? Krebsforschung, Medikamentenentwicklung oder grüne Biotechnologie, nicht selten im Schulterschluss mit den hiesigen Universitäten oder Forschungsinstituten wie dem Max-Planck-Institut und den branchennahen Start-ups im TechnologieZentrum. Da gibt es dann nicht nur Reagenzglas und Petrischale, sondern auch digitale Bildgebung, bioinformatische Analysen und – manchmal – die mitternächtliche Fehlersuche im Geräteraum.
Die Anforderungen steigen. Ganz ehrlich: Wer meint, das läuft alles im weißen Laborkittel und mit methodischer Gelassenheit, irrt sich. Es braucht methodische Sorgfalt, aber auch Kreativität für „Plan B“ – und vielleicht den Mut, Daten so lange zu drehen, bis das Signal im Rauschen hörbar wird. Erfahrungsgemäß schätzen Laborteams hier Leute, die den Spagat zwischen sorgfältiger Handarbeit und digitaler Datenanalyse hinkriegen. Und dann, wenn im Meeting die Frage kommt, ob man die neueste CRISPR-Technik oder ein altbewährtes Protokoll fährt – da zuckt so manches Augenlid. Kann einen wahnsinnig machen. Oder anspornen, je nachdem.
Stellt sich die nüchterne Frage nach Lohn und Brot. Hier in Dortmund liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.800 € und 3.300 € – für Master-Absolvent:innen, versteht sich. Promovierte, vor allem mit Spezialwissen in Molekulargenetik, Bioanalytik oder Systembiologie, bewegen sich realistisch zwischen 3.400 € und 4.100 €. Praxiserfahrung und Zusatzqualifikationen, etwa in Bildverarbeitung oder (selten – aber gefragt) in regulatorischer Dokumentation, bringen Spielraum nach oben. Sicher, reich wird man nicht – aber: Wer einen Sinn für präzise Ergebnisse hat und nicht in die Industrie nach Frankfurt oder München drängt, kann sich mit den Lebenshaltungskosten in Dortmund durchaus arrangieren. Ein Kollege aus der Abteilung rechnete einmal vor, dass in Dortmund der Netto-Monatssatz für eine Dreiraumwohnung halb so hoch sei wie ein Minilabor in Berlin. Ein Argument, oder?
Regional entwickelt sich das Feld in Dortmund – fast unauffällig – weg vom reinen akademischen Elfenbeinturm. Die Stadt will raus aus der Asche, hin zur Biotechnologiestadt, kooperiert mit der ansässigen Chemie und Medizintechnik. Wer abseits von Routinemessungen sucht, findet in kleineren Unternehmen oft Aufgaben, die noch Gestaltungsspielraum lassen: beispielsweise Entwicklung von Diagnostiktests oder Mitarbeit an biobasierten Materialien. Zugegeben: Die Prozesse dauern hier manchmal länger, Entscheidungswege sind nicht immer so kurz, wie es auf der Webseite klingt. Geduld sollte man also im Labor mitbringen. Ich sage gern: Im Biologielabor in Dortmund ist weniger das Tempo entscheidend – sondern die Bereitschaft, auch gegen den Mainstream zu schwimmen, wenn’s fachlich Sinn ergibt.
Manchmal frage ich mich, ob nicht doch mehr Spontanität möglich wäre im Forschungsalltag. Technologisch bewegt sich Dortmund jedenfalls. Wer sich fit hält – etwa in PCR-Methoden, Zellkultivierung oder Datenanalyse (R, Python, es schadet nie!) – bleibt hier nicht lange auf der Ersatzbank. Die heimische Forschungslandschaft sucht keine Einzelgänger:innen, sondern Teamplayer mit Eigeninitiative, die auch mal im Zweifel fragen, wenn das Protokoll dreimal nicht klappt. Klar, man darf die Latte nicht tiefer legen, als nötig. Aber realistisch bleiben: Molekulare Biologie in Dortmund – das ist kein Spaziergang, auch wenn der Westfalenpark nur zehn Minuten vom Labor weg ist.
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