Universität Ulm Abteilung III-1 Personalservice | 77871 Ulm
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Riverty Group GmbH | Baden-Baden
Atlantic Zeiser GmbH | Emmingen-Liptingen
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Wer als Mobile Developer in Freiburg im Breisgau anfängt, schwimmt gleich in mehreren Strömungen: Das Fach taugt wenig für gemütliches Dahingleiten; vielmehr ist man immer zwischen den digitalen Welten von Android und iOS, cross-plattform-Frameworks und der unerbittlichen Realität variierender Kundenerwartungen unterwegs. Klar, Freiburg – charmant-bunt, mit Studenten, Solarzellen und Startups – wirkt auf den ersten Blick wie das genaue Gegenteil der Hektik, die man vom Tech-Sektor aus Berlin, München oder dem fernen Silicon Valley kennt. Aber unterschätzen sollte man das Ökosystem hier nicht. Zwischen Cola-Bier im Stühlinger und den Diskussionen im GreenTech-Hub wachsen seit Jahren Ideen, die anderswo noch als Folklore gelten.
Wer jetzt glaubt, Freiburgs entspannte Atmosphäre mache das Coden hier zu einer Wellness-Oase, täuscht sich kräftig. Gerade Berufseinsteigerinnen spüren rasch: Die Anforderungen brechen in der Realität oft geballter herein als erwartet. Entwickler sitzen selten starr am Schreibtisch, vielmehr jonglieren sie live mit wechselnden Frameworks wie Flutter und React Native, sind gezwungen, sich in den Plattform-Konventionen von Apple und Google zurechtzufinden – und dann kommt da noch die Frage, ob das eigene Feature auf dem fair produzierten Smartphone oder dem günstigen Android-Ei aus Fernost genauso läuft wie am lokalen Firmen-Laptop. Was man dabei häufig unterschätzt: Die Kunst, elegant zwischen hochglänzenden UX-Wünschen des Marketings und realistischen Ladezeiten zu vermitteln, ist vielleicht wichtiger als noch eine Library mehr im Portfolio.
Ein Alleinstellungsmerkmal, das in Freiburg auffällt, ist die Nähe zu umweltbewussten Branchen – kein Wunder, die Stadt stilisiert sich selbst gern zur deutschen Hauptstadt nachhaltiger Technologie. Und ja, das prägt auch Mobile-Development-Projekte: Klimadaten-Apps, Smart Home-Steuerung für Solarzellen, Mobilitätsdienste für den Südbadener Nahverkehr – all das landet auf dem Schreibtisch. Es schadet also nicht, sich für solche Themen zu interessieren (oder wenigstens einen Hauch Affinität vorzutäuschen, falls man aus der Spiele-Ecke kommt). Und dann ist da dieser unbestimmte Hang der Freiburger Firmen zu „agiler Zusammenarbeit“, die in der Praxis manchmal heißt: Fünf Entwickler, sieben Meinungen und ein Product Owner, der zwischen Slack und Fahrradkeller pendelt.
Blicken wir auf die berüchtigte Gretchenfrage: Wie sieht’s mit dem Gehalt aus? Für den Einstieg als Mobile Developer darf man in Freiburg mit 3.200 € bis 3.700 € rechnen; klar, ballern die klassischen Automobilstädte oft mehr raus, aber dafür lässt sich das Leben hier trotz Wachstumstempo – noch – arrondieren. Wer Erfahrung, Spezialwissen oder Ausflugserfahrung mit Cross-Plattform-Lösungen ins Rennen wirft, kann rasch die 4.000 € bis 4.800 € erreichen. Was ich nicht verschweigen will: Gerade bei kleinen, ideengetriebenen Agenturen ist die Bezahlung manchmal rauer, die Lernkurve dafür umso steiler.
Eigentlich bringt der Job ohnehin nur dann Spaß, wenn man bereit ist, sich permanent zu erneuern. In Freiburg gibt’s durchaus technische Schwerpunkte, die andernorts kaum auftauchen: IoT-Anwendungen im Energieumfeld, Gesundheits-Apps mit Kooperationspartnern aus der Uniklinik oder nachhaltige Mobilitätsdienste. Das verlangt auch, dass man sich selbst als Lernende(r) versteht – euphorisch oder widerwillig, je nach Tagesform. Und noch ein Tipp, vermutlich nicht nur aus Freiburg: Wer den Kontakt zu echten Nutzerinnen (manchmal auch zu deren Kritik) hält, bleibt gesünder und wird meistens auch die besseren Apps bauen.
Ob als Einsteigerin oder für wechselwillige Profis: Die Arbeit als Mobile Developer in Freiburg bietet selten den Luxus strikter Routinen – sie setzt Neugier voraus, fordert manchmal echtes Durchhaltevermögen und belohnt mit Projekten, die seinen Charakter haben. Selbstkritik, gelegentliche Ratlosigkeit und ein Sinn für das Schräge helfen mindestens so sehr wie hundert abgeschlossene Online-Kurse. Und wenn einen eines aus Freiburgs Tech-Szene ruft, dann dies: Bloß keine heilige Ehrfurcht vorm nächsten Trend.
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