Medienmanager Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Medienmanager in Kiel
Medienmanager in Kiel – Zwischen Hansegeist, Hafenbrise und digitalem Wandel
Wer bei Medienmanagement automatisch an Großstadtflair und hippe Start-ups denkt, hat Kiel nicht auf dem Radar. Zu Unrecht. Die Ostseestadt mag nicht mit einer schillernden Medienszene à la Berlin werben – doch wer sich zwischen Fördedampfer und Fernsehstudio aufs berufliche Abenteuer einlässt, entdeckt eine Region, die zwischen maritimer Gelassenheit und Innovationsdruck erstaunlich viel Raum zum Gestalten bietet. Als jemand, der sich selbst mal an den Ufern der Medienbrache entlanggehangelt hat, kann ich sagen: Hier oben weht der Wind tatsächlich anders, nicht nur auf dem Wasser.
Berufsbild: Organisationstalente mit Durchblick – und Rückenwind nötig
Der Titel „Medienmanager“ klingt nach Vielseitigkeit, manchmal vielleicht auch ein bisschen nach Allzweckwaffe im bunten Agentur-Wirrwarr. Tatsächlich erfordert der Job kluge Koordination zwischen kreativen Ideen, wirtschaftlicher Zielsetzung und technologischer Entwicklung – und das schlägt sich kaum zufällig in den Anforderungen nieder. Mal orchestriert man eine crossmediale Kampagne für den lokalen Mittelstand, mal vermittelt man zwischen IT-Dienstleister und Redaktion, dann wieder jongliert man mit Budgets, Inhaltsstrategien, Deadlines. Das klingt erstmal nach Projekt- und Produktmanagement? Ja, ist es auch. Das Besondere in Kiel: Die Schnittstelle zwischen klassisch hanseatischer Zurückhaltung und fortschreitender Digitalisierung ist spürbar. Ich erinnere mich an hitzige Abstimmungsrunden, in denen ausgehandelt wurde, ob die nächste Podcast-Reihe überhaupt „authentisch norddeutsch“ genug klingt. Unterschätzt wird oft, wie wichtig bei all dem lokale Verwurzelung und Gespür für regionale Mentalitäten sind.
Marktentwicklung: Kommt hier der digitale Schub oder bleibt alles nordisch ruhig?
Wer Arbeitsmarktberichte der letzten Jahre querliest, sieht in Kiel einen stabilen, aber keinesfalls boomenden Mediensprung. Die klassischen Zeitungs- und Rundfunkhäuser sind zwar noch da, reformieren sich aber schleppend – dennoch entstehen immer mehr digitalorientierte Projekte zwischen Hochschulcampus und Kreativwirtschaft, die bewusst auf Nachhaltigkeit und Nischen setzen (Stichwort: Green Media oder Kulturinitiativen mit Sozialbezug). Das klingt nach regionaler Behäbigkeit? Vielleicht. Aber zwischen Hochschulprojekten und etablierten Medienhäusern sind immer wieder Lücken, in denen jemand die Ärmel hochkrempeln muss. Medienmanager brauchen dabei vor allem Flexibilität: Mal arbeitet man tageweise in einer Produktionsfirma am Ostufer, mal im Co-Working-Space in der Altstadt, dann wieder taucht ein Projekt für einen Segelverein auf, der dringend seine Social-Media-Strategie überarbeiten will. Norddeutsche Vielseitigkeit eben. Die Jobs sind vielleicht nicht zahlreich, dafür anspruchsvoll und selten rein schematisch.
Verdienst und Perspektiven – oder: Wieviel Molegeld gibt es an der Förde?
Nun zur Frage, die selten offen gestellt, aber oft als erstes gegoogelt wird: Was verdient man eigentlich als Medienmanager in Kiel? Hier gibt es wenig leuchtenden Glamour. Das Einstiegsgehalt rangiert meist zwischen 2.800 € und 3.200 €, selten viel darüber. Wer mehr Erfahrung oder spezielle Kompetenzen – etwa crossmediales Storytelling, agile Projektführung oder fundierte Kenntnisse rund um Audio-/Video-Produktion – mitbringt, kann mit 3.400 € bis 4.000 € rechnen. Darüber hinaus? Möglich, aber eher im Bereich großer Unternehmen oder in Innovationsbereichen, die direkt mit Digitalwirtschaft oder Hochschule kooperieren. Sicher, das ist weniger als in den Medienzentren im Süden. Aber die Mieten am Ostufer sind auch keine Münchner Verhältnisse. Und wer mit klug verhandelter Work-Life-Balance im Rücken an der Kieler Förde landet, weiß: Geld ist nicht alles, straffe Deadlines schon eher.
Weiterentwickeln oder stagnieren – wie dynamisch ist die Kieler Medienlandschaft?
Jetzt mal ehrlich: Wer bleiben will, wie er ist, findet hier Ruhepol und solides Auskommen. Wer wachsen will – fachlich und menschlich – kommt um Weiterbildung und Projektvielfalt nicht herum. Die Nähe zur Fachhochschule, verschiedene Medieninitiativen und branchenübergreifende Workshops (häufig gar nicht so steif, wie das klingt!) eröffnen durchaus Spielräume: Digitalisierung, Datenanalyse, Storytelling, Führung hybrider Teams oder nachhaltige Kommunikationskonzepte landen regelmäßig auf Seminarlisten. Ich habe den Eindruck, dass gerade die Schnittstellenthemen – etwa mediengestützte Umweltkommunikation oder barrierefreie digitale Produktentwicklung – hier in den letzten Jahren deutlich Fahrt aufgenommen haben. Wer in Kiel als Medienmanager nicht Teil der Maschine werden will, sondern lieber an neuen Formaten und Methoden arbeiten möchte, findet Nischen, die andernorts längst von großen Agenturen besetzt sind.
Zwischen den Zeilen: Nicht jeder will hier Karriere machen – aber gestalten kann man schon
Persönlich frage ich mich manchmal, ob der Nimbus der Aufbruchsstadt aus Kiel wirklich berechtigt ist. Wer Wechselbereitschaft und Neugier im Gepäck hat, wird jedenfalls überrascht sein: Unter der Oberfläche des hanseatischen Understatements brodelt eine erstaunlich kompetente Mediencommunity – mit Ecken und Kanten statt glattgezogenem Image. Sicher, Perfektion ist selten, und mitunter läuft der nächste Innovationsimpuls auch mal fröhlich am Hafen vorbei. Doch welche Branche bietet schon Familie, Weitblick und Schreibtischperspektive mit Segeldünenblick? Wer genau hinsieht, entdeckt: Medienmanagement in Kiel ist keine Raketenwissenschaft. Aber auch ganz sicher kein Spaziergang.