Kühne+Nagel (AG & Co.) KG | 54290 Trier
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Was kommt einem eigentlich in den Sinn, wenn man „Luftverkehrskaufmann“ hört? Die meisten sehen vermutlich jemanden mit Koffer und Funkgerät auf dem Rollfeld stehen – dabei spielt sich im Hintergrund sehr viel mehr ab. Besonders in Saarbrücken, wo der Flughafen mit seiner überschaubaren Größe und dem direkten Kontakt zu unterschiedlichsten Abteilungen einen ganz eigenen Takt vorgibt. Hier ist der Beruf weniger glamourös als in Frankfurt oder München, aber – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen – dafür oft persönlicher, vielschichtiger und manchmal auch überraschend bodennah. Vor allem für Einsteiger und Wechselwillige stellt sich die Frage: Ist das hier mehr als ein Nischendasein am Rand der Luftfahrt?
Nur wer glaubt, es handle sich um reine Büroarbeit, wird schnell eines Besseren belehrt. Die Aufgaben drehen sich um Flugplanungen, Frachtabfertigung, Finanzierungssachen, Kundenkommunikation, Vertragsmanagement und, nicht zu vergessen, ganz klassisch: Stress. Sie glauben gar nicht, wie unbemerkt Wetterkapriolen, plötzliche Verspätungen oder technische Zwischenfälle die eigene To-do-Liste ruinieren können – besonders an einem überschaubaren Standort wie Saarbrücken, wo spontane Improvisation ständig gefragt ist. Ich erlebe es immer wieder: Theorie schön und gut, aber wenn das System hakt, müssen auch Einsteiger einen klaren Kopf bewahren. Routine? Gibt’s selten. Dafür viel Abstimmung mit kleinen Teams – von der Disposition über die Sicherheitsleute bis hin zu den Servicepersonen. Wer nervenstark arbeiten kann, ist hier im Vorteil.
Geld. Fangen wir damit an – auch wenn es nicht alles ist, fragt sich doch jeder, was am Monatsende „übrigbleibt“. Im Raum Saarbrücken liegt das Einstiegsgehalt gewöhnlich bei 2.300 € bis 2.800 €. Wer Erfahrungen oder Zusatzqualifikationen mitbringt, kann mittelfristig mit 2.900 € oder etwas darüber rechnen. Klingt solide, aber ganz ehrlich: Gemessen am Anspruch, den der Alltag manchmal stellt, hätte ich mit mehr gerechnet – ähnlich fühlen viele meiner Kollegen. Branchenüblich ist das allerdings. Wer Karriere machen will, muss sich entweder weiterqualifizieren oder irgendwann auf größere Flughäfen schielen. Der Wettbewerb ist überschaubar, das sichere Nest gibt es trotzdem nicht: Die allgemeine Entwicklung in der Luftfahrtbranche – Stichwort Billigfluglinien, Digitalisierung der Prozesse, variable Passagierzahlen – geht auch an Saarbrücken nicht spurlos vorbei.
Unterschätzte Komponente: Der Arbeitsplatz am Regionalflughafen. Wer internationaler Jetset erwartet, wird vielleicht enttäuscht, aber eine gewisse Bodenständigkeit vor Ort hat auch Vorteile. Flache Hierarchien, direkter Draht zum Chef, weniger Anonymität. Was viele unterschätzen: Hier ist der persönliche Kontakt zwischen den Abteilungen wichtiger als in den gesichtslosen Großbetrieben – das kann angenehm, aber auch ziemlich eng werden. Man hört die Geschichten noch beim Mittagessen, manchmal sogar mehr, als einem lieb ist. Saarbrücken ist eben keine anonyme Airport-City, sondern ein Alltag, in dem man sich kennt – und gegenseitig auffängt, wenn es eng wird. Wer sich darauf einlassen kann, merkt schnell: Das bietet Entwicklungschancen, die sonst oft im Hierarchie-Dschungel verloren gehen. Chancen gibt’s vor allem, weil Wechsel in benachbarte Aufgabenfelder – zum Beispiel Vertrieb, Zoll oder Airline-Services – relativ unkompliziert sind, sofern Flexibilität und Lernbereitschaft stimmen. Keine Garantie, aber ein durchaus realistisches Szenario.
Was bleibt noch? Weiterbildung – ja, ein leidiges Thema, aber unumgänglich. Gerade digital tut sich auch in Saarbrücken was. Wer sich für IT-Lösungen im Flugbetrieb, internationale Logistiksysteme oder Datenmanagement interessiert, kann sich spezialisieren und findet tatsächlich Nischen: Sei es im Bereich Revenue Management, bei fortschrittlichen Buchungstools oder der Analyse von Fluggastströmen. Ich muss sagen, die größte Hürde ist manchmal gar nicht das Lernen an sich, sondern das Dranbleiben: Viele im Kollegenkreis schätzen die Gewohnheit – bewegen sich allerdings in komfortablen Bahnen. Doch gerade, wenn die Branche schwankt, zahlt sich Weiterentwicklung doppelt aus. Denn: Was heute noch als feste Größe gilt, kann morgen schon durch eine neue Softwarelösung ersetzt sein. Oder, wie ich manchmal ironisch sage: „Nichts ist so volatil wie der Flugplan – außer vielleicht der Karriereweg in der Luftfahrt.“
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