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Universitätsklinikum Essen | 45127 Essen
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Wer sich für den Job als Krankenpflegehelfer in der Behindertenpflege entscheidet – speziell hier in Hamm –, der landet selten zufällig dort. Oft sind es persönliche Motive, eine Prise Idealismus oder schlichtweg der Wunsch, mitten im echten Leben zu arbeiten. Und trotzdem liegt über der Berufsbezeichnung eine gewisse Unschärfe. „Krankenpflege? Ja, aber bei Menschen mit Behinderung?“ Da fangen viele schon an zu überlegen, ob das nicht doppelt anspruchsvoll klingt. Oder, unverhohlen gesagt: Ob das nicht doppelt belastet. Ich will nicht lügen – manchmal stimmt das sogar. Aber, und das wird oft unterschätzt, es hat auch seine ganz eigene Schönheit.
In Hamm trifft man auf eine Mixtur, die man in vielen westfälischen Städten findet: Alteingesessene christliche Träger, ein wachsendes Spektrum freier Anbieter und mittendrin jene meist mittelgroßen Einrichtungen, in denen man als Pfleger schnell alle Kollegentypen kennengelernt hat. Die Demografie in Hamm – mal ehrlich, großartig jung geht anders – bringt es mit sich, dass sich viele soziale Berufe vor allem um Versorgungssicherheit und Alltagskompetenz drehen. Gleichzeitig fordern neue Arbeitsmodelle, die Digitalisierung der Pflegedokumentation und das berühmte „Personalkarussell“ auch den Krankenpflegehelfer:innen in der Behindertenhilfe Umdenken ab. Wer an starren Routinen hängt, der wird es schwer haben. „Das machen wir seit zwanzig Jahren so“ – dieser Satz ist hier inzwischen eher ein Insiderwitz als ernst gemeinte Philosophie.
Zu glauben, man bleibt als „nur“ Helferin oder Helfer in der Komfortzone, ist Illusion. Die Aufgaben? Grundpflege, Assistenz, aber auch: echtes Kümmern. Für Menschen mit geistiger, körperlicher oder mehrfacher Behinderung ist der Alltag selten vorhersehbar. Technische Hilfsmittel? Yes, von der Aufstehhilfe bis zur digitalen Dokumentation ist heute vieles dabei – aber nicht alles funktioniert, wie es soll. Der Job fordert nicht nur starke Nerven, sondern Fingerspitzengefühl für Zwischentöne, nonverbale Kommunikation und, nehmen wir das Wort mal in den Mund: Resilienz. Dass hinter „Pflegehelfer“ eine anspruchsvolle Mischung aus medizinischer Basis, sozialem Bauchgefühl und einer Prise Pragmatismus steckt – das lernen Berufsstarter:innen hier schneller als ihnen manchmal lieb ist.
Das große Thema, das niemand so recht anspricht – aber alle beschäftigt: das Geld. In Hamm liegt der Verdienst für Krankenpflegehelfer in der Behindertenhilfe meist zwischen 2.300 € und 2.800 € – je nach Träger, Wochenstunden und etwaigen Schichtzulagen. Wer Erfahrung mitbringt oder Spezialaufgaben übernimmt, kann auch die 3.000 € knacken. Und doch ist am Monatsende selten das Gefühl da, „reich“ zu sein. Eher das: anerkannt, gebraucht, manchmal auch ein Stück ausgelaugt. Die Debatte um Entlohnung und gesellschaftliche Anerkennung ist ein Dauerbrenner – und gerade hier in einer mittelgroßen Stadt wie Hamm schlägt sie oft leiser durch als in den großen Ballungsräumen. Aber unterschwellig ist da was im Gange: Immer mehr Träger bemühen sich, durch verbindliche Dienstpläne, kleine Weiterbildungspakete oder Zuschläge die Situation aufzuwerten. Ein kleiner Hoffnungsschimmer? Vielleicht. Zumindest mehr als ein Alibi.
Ein Berufsstart in Hamm ist fast immer auch ein Einstieg in ein enges, manchmal krudes Teamgefüge: Von der altgedienten Fachkraft, die seit den 90ern jeder Bewohnerin ihr eigenes Paar Kompressionsstrümpfe gekannt hat, bis hin zu jungen Neuankömmlingen, die mit Tablets dokumentieren, statt alles handschriftlich zu erfassen. Und doch: Wer bereit ist, dazuzulernen – fachlich, menschlich, kommunikativ – dem stehen mittelfristig überraschend viele Türen offen. Fachweiterbildungen im Bereich der Pflegeassistenz oder spezielle Kurse rund um Verhaltensauffälligkeiten, Inklusion oder Deeskalation sind nicht nur nette Extras, sondern werden fast schon erwartet. Insgesamt fühlt man sich manchmal wie ein Jongleur mit zu vielen Bällen – und das ist keineswegs immer frustrierend. Im Gegenteil, manchmal entdeckt man genau dann neue Talente an sich, die im alten Beruf nie gefragt waren.
Ob ich den Beruf empfehlen würde? Irgendwie schon, aber nicht jedem. Man muss ehrlich sagen: Krankenpflegehelfer in der Behindertenpflege in Hamm zu sein, ist weder glamourös noch garantiert entspannt. Aber wenn zwischen Bürokratiewahn, Notfallroutine und kleinen Alltagsgesten Raum für echte Begegnung bleibt – dann hat sich der Einsatz gelohnt. Manchmal fragt man sich, warum das so selten laut gesagt wird. Wahrscheinlich, weil es mit Worten nicht zu fassen ist. Oder doch – wie jetzt gerade.
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