Dedalus HealthCare GmbH | 45127 Essen, Home-Office
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Universitätsklinikum Essen | 45127 Essen
avanti GmbH | 52249 Eschweiler
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Es gibt Berufe, denen hängt schon auf dem Papier so ein diffuser Beigeschmack an. Entweder heroisiert oder mitleidig belächelt – selten nüchtern betrachtet. Die Arbeit als Krankenpflegehelfer in der Behindertenpflege gehört mit ziemlicher Sicherheit dazu. Gerade in einer Stadt wie Duisburg – polar, laut, stetig im Wandel. Man könnte meinen, hier setzt sich nur durch, wer ein dickes Fell hat. Und manchmal stimmt es sogar.
Aber was heißt das eigentlich konkret? Wer diesen Job zum ersten Mal betritt, noch mit der Energiespritze vom Ausbildungsabschluss oder als Quereinsteiger mit dem Herz auf der Zunge, trifft ziemlich bald auf zwei Realitäten: die ungeschönte Praxis und eine Stadt voller Kontraste.
Technisch betrachtet, klingt das Aufgabenprofil erst einmal übersichtlich. Unterstützen bei der Körperpflege, Lagern, Mobilisieren, Mahlzeiten anreichen, Medikamente – und das alles in Einrichtungen, Wohngruppen, ambulanten Diensten. Aber ehrlich, auf dem Papier wird vieles weichgespült. Die Wirklichkeit: Die Grenze zwischen Betreuung, Assistenz und intimer Lebenshilfe verschwimmt oft. Jeder Tag ein Dutzend kleine Grenzgänge – mit Menschen, für Menschen. Kein Dienst wie der andere, gelegentlich mit dem ungemütlichen Gefühl von Überforderung. Nicht selten fragt man sich: „Bin ich hier eigentlich wirklich noch Helfer – oder schon halber Sozialarbeiter, halber Therapeut, halber Mutmacher?“ Vielleicht ist das der wirkliche Kern dieses Jobs: Handfest, aber enorm vielschichtig, gerade in Duisburg, wo die soziale Mischung nochmal einen eigenen Ton trifft.
Was viele unterschätzen: Die Durchlässigkeit der Teams. In Duisburger Einrichtungen, das höre ich von Kolleginnen und Kollegen immer wieder, schmelzen die Linien zwischen Altersgruppen, Nationalitäten, Erfahrungslevel. Ein typischer Dienstplan – klingt erst einmal nach Fließband, bringt aber so viel Unvorhersehbares – Spätdienste voller Hektik, Nachtdienste, manchmal mit der Verantwortung für eine halbe Etage. Und ja, immer noch zu oft mit Personallücken, die man irgendwie auffängt. Die Wertschätzung seitens der Gesellschaft? Mal so, mal so. Der Trost? Die Bewohner und Patienten merken schnell, wer’s ernst meint. Wertschätzung kommt selten als Applaus, öfter als stumme Geste: Ein erstes eigenständiges Lächeln, ein Blick – klingt kitschig, ist aber das, was bleibt.
Natürlich kommt irgendwann die Frage nach der Bezahlung. Wer in Duisburg als Krankenpflegehelfer in der Behindertenhilfe arbeitet, landet je nach Träger und Wochenstunden bei 2.300 € bis 2.900 € im Monat. Lokale Unterschiede gibt es, klar: Vereinsträger zahlen oft etwas weniger, städtische und große Träger eher besser. Schichtzulagen, Zusatzleistungen? Kommen oben drauf, aber machen den Braten selten fett. Man muss sich da ehrlich machen: Reich wird in diesem Beruf niemand, finanziell betrachtet. Die Sicherheit des Arbeitsplatzes wiederum – überraschend hoch, gerade angesichts des angespannten Fachkräftemarkts in der Region. Duisburg ist (das kann man mögen oder nicht) eine der Städte, in der der „Pflegenotstand“ keine Floskel ist, sondern täglich die Realität der Teams mitprägt.
Wohin kann und sollte die Reise gehen? Für viele ist der Krankenpflegehelfer nur der Anfang. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, auch in Duisburg: Fachweiterbildungen zur Heilerziehungspflege, Sonderausbildungen für spezielle Pflegeformen, Schulungen im Umgang mit schwerstmehrfachbehinderten Menschen. Immerhin, manchmal fördert der Träger sogar – ein klarer Lichtblick. Wer allerdings die Hoffnung hegt, dass der berufliche Aufstieg ein Selbstläufer ist, wird schnell ernüchtert: Hier zählt Durchhaltevermögen. Wer sich ins Team einbringt, Initiative zeigt und bereit ist, querzudenken, bekommt jedoch Gelegenheiten. Und, ganz am Rande: Technik hält Einzug, langsam, aber stetig – digitale Dokumentation, moderne Hilfsmittel. Viel Bürokratie, noch wenig Entlastung, sagen viele alte Hasen. Mal sehen, ob der Wandel irgendwann spürbarer wird.
Bleibt am Ende die Frage, warum sich Menschen trotz aller Widrigkeiten auf diesen Beruf einlassen. Leidenschaft? Sicher oft. Pragmatismus? Auch. Manchmal schlicht, weil man gebraucht wird – und dieses Gefühl, wirklich gebraucht zu werden, ist nicht der schlechteste Grund. Es wäre gelogen, das schöner zu reden, als es ist: Es gibt leichtere Jobs, bequemere Wege. Aber in einer Stadt wie Duisburg, die stark aus den Gegensätzen lebt, ist die Arbeit der Krankenpflegehelfer in der Behindertenpflege vielleicht so etwas wie ein leises, standhaftes Rückgrat. Unsichtbar oft – aber unersetzlich.
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