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Manchmal frage ich mich: Wie viele Leute in Potsdam wissen eigentlich ganz genau, was ein Kaufmann für E-Commerce den lieben langen Tag so macht? Richtig, nicht viele. Irgendwo zwischen versierten Zahlenjongleuren, findigen Content-Managern und halben Tech-Nerds. Klingt nach Spagat? Ist es. Denn unterschätzen sollte man dieses Berufsfeld heute nicht – besonders, wenn man am Anfang steht oder mit dem Gedanken spielt, den Sprung aus dem angestaubten Backoffice in die E-Commerce-Welt zu wagen.
Erfahrungsgemäß weht in Potsdam der digitale Wind so leise, wie es zwischen Babelsberg und dem Holländischen Viertel eben sein kann. Berlin schielt rüber, doch hier wächst – beinahe still und leise – eine bemerkenswerte Start-up-Landschaft. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen, oft von alteingesessenen Familien geführt, stoßen seit einiger Zeit beherzt in den Onlinehandel vor. Wer heute als Kaufmann im E-Commerce einsteigen will, trifft vielerorts noch auf Spielwiesen, keine fertig betonierten Abläufe. Klingt anstrengend? Vielleicht. Andererseits: Wann hat man als Berufseinsteiger sonst so viel Gestaltungsspielraum? Man ist eben nicht nur Bestellverwalter, sondern oft ein Stück weit Stratege, Datenanalyst, Contentmacher und manchmal auch Notfall-IT.
Kaufleute für E-Commerce müssen heute alles und nichts können. Produkte listen, Online-Marketing verstehen, Plattform-Algorithmen aushandeln, mit Lieferanten streiten und ab und an auch kreativ Werbung texten. Und dann: Zahlen, Zahlen, Zahlen. Wer damit nichts anfangen kann, muss umdenken. Gerade in Potsdam, wo viele Betriebe noch im Aufbau ihrer Digitalstrategie hängen, wird Multitalent verlangt. Manchmal ertappt man sich dabei, dass man bei Shopify scheitert und abends auf Youtube nach Antworten sucht – kein Grund für Scham. Ich habe es selbst erlebt: Die Innovationskraft wächst nicht im luftleeren Raum, sondern dort, wo jemand den Mut hat, auf unbekanntem Terrain weiterzulaufen, auch wenn der Codematsch bis zu den Knöcheln steht.
Über Geld spricht man nicht? Unsinn. Berufseinsteiger in Potsdam müssen mit Gehältern von 2.300 € bis 2.700 € rechnen. Manchmal mehr, manchmal weniger – je nach Betrieb, digitalem Reifegrad und eigenen Zusatzkenntnissen. Wer den Sprung wagt und sich in Richtung Spezialwissen (beispielsweise Marketplace-Optimierung oder automatisiertes Reporting) weiterbildet, kann mit steigender Verantwortung zu Gehältern von 2.800 € bis 3.200 € aufschließen. Aus meiner Sicht nicht spektakulär, aber solide – insbesondere, weil sich hier bei passenden Zusatzqualifikationen und unternehmerischem Gespür auch Spielräume Richtung 3.500 € auftun, sofern man die richtigen Hebel im Laden findet.
Potsdam ist nicht Berlin, das stimmt schon. Aber die Wege zu regionalen Weiterbildungsstätten, Digitalinitiativen oder industrienahen Workshops sind überraschend kurz. Wer sich im Themenfeld E-Commerce updaten will – ob zu Data Analytics, Online-Recht oder Webshops – findet bei lokalen Bildungsträgern, IHK und spezialisierten Seminaranbietern recht unkomplizierte Zugänge. Und ja, oft kennt der Dozent einen, der wirklich im Geschäft steht (und nicht bloß Folien schiebt). Die E-Commerce-Community ist überschaubar, aber offen: Wer sich einbringt, hat schnell ein Netzwerk aus Gleichgesinnten und alten Hasen, die einem nicht gleich die Illusionen nehmen, sondern erst mal zuhören.
Für mich fühlt sich die Entwicklung im E-Commerce rund um Potsdam nach einer Szene an, die gerade erst die große Bühne betritt. Wer Lust hat, Verantwortung zu tragen, ohne gleich ins Haifischbecken einer Großstadt zu springen, kann hier viel gestalten – vorausgesetzt, man bleibt neugierig, hartnäckig und offen für Neues. Denn was viele unterschätzen: Gerade abseits der lauten Metropolen entstehen Karrieren, die weniger laut, aber oft um einiges nachhaltiger sind. Ob das nun das große Glück ist? Manchmal glaube ich ja. Und wenn nicht – dann ist es zumindest ein Anfang.
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