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Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen | 37083 Göttingen
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Wenn ich mich heute mit Menschen über meinen Berufsweg unterhalte – ganz gleich, ob sie jung, erfahren oder, wie man so nett sagt, „im Wandel“ sind – stelle ich fest: Kaum ein Job ist so widersprüchlich wie der des IT Trainers. Und Kassel, diese Stadt zwischen documenta, Uni-Groove und Mittelständler-Charme, hat ihre ganz eigene Dynamik in Sachen Bildungslandschaft. Was das bedeutet? Nun, es ist selten bequem, oft fordernd – und manchmal überraschend erfüllend.
Die trockene Version: IT Trainer vermitteln, erklären, bringen bei. Klingt ein bisschen nach dem, was schon mein Informatiklehrer vor zwanzig Jahren gemacht hat. Stimmt auch irgendwie. Nur, dass heute Technologie nicht nur Nebenfach, sondern Lebensader ganzer Unternehmen ist. Ob mittelständische Maschinenbauer an der Fulda, ein kommunaler Energieversorger, das Bildungszentrum der Stadt oder jene Start-ups im Science Park – alle wollen IT. Aber wie sie das verstehen, was darunter fällt (ERP oder Excel oder KI?), variiert. Genau diese Spannbreite ist Alltag eines IT Trainers. Wer glaubt, die Arbeit bestehe darin, PowerPoint durchzuklicken und ECDL-Zertifikate auszugeben, wird spätestens bei seinem ersten Workshop mit Spezialisten für OT-Security oder dem dritten Kurs mit kaufmännischen Quereinsteigern eines Besseren belehrt.
Anforderungen? Ja, die gibt es. Ohne technisches Fundament geht gar nichts, aber das ist nicht die halbe Miete. Vielmehr braucht es didaktisches Geschick, Lust auf Menschen, und Mut zum eigenen Fehler, denn: In keinem Training läuft alles nach Drehbuch. Wer einmal versucht hat, einer Gruppe unterschiedlich digital versierter Teilnehmender die Vor- und Nachteile agiler Arbeitsmethoden zu erklären, weiß, was ich meine. Und Kassel? Hier trifft man auf die komplette Bandbreite – von regionalpatriotischen Handwerkern, die Digitalisierung für einen Trend halten („Is das nicht wieder so’n Firlefanz wie damals ISDN?“), bis zu IT-Studierenden auf Praktikumssuche, die jede Zeile Python kommentieren.
Wie steht es um die Jobmöglichkeiten? Sagen wir so: Wer glaubt, in Kassel laufe ohne Pflegekräfte und SAP-Berater nichts, irrt – die Nachfrage nach IT Trainern wächst, leise, aber stetig. Gerade Weiterbildungsakademien, Unternehmensberatungen mit Bildungsauftrag und regionale Mittelständler suchen Trainer, die Fachsprache sprechen können, aber beim zweiten Blick auch empathisch vermitteln. Das Einstiegsgehalt? Ungefähr im Bereich von 2.800 € bis 3.200 €, mit Erfahrung und Spezialisierung (Stichwort Cloud, Cyber Security oder Data Analytics) steigen die Beträge auf 3.400 € bis 4.200 € – selten nach oben offen, aber durchaus solide im Kasseler Vergleich. Problematisch? Manchmal das Hin und Her zwischen Projektverträgen und Festanstellung, quasi das Pendeln zwischen Sicherheit und Freiheit.
Eins kann man nicht oft genug betonen: Die Arbeit ist nie beliebig. Wer als Trainer glaubt, dass die eigene Schulungsvorlage reicht, wird quasi ab Tag eins mit der Kasseler Lebensrealität konfrontiert – sei es der ältere Teilnehmer, der partout Papier will („Lohnt sich das alles denn noch in meinem Alter?“), oder die forsche Berufseinsteigerin, die schon im Probekurs die Methodik der letzten Woche dekonstruiert. Das Gute daran? Man hat die Möglichkeit, Sichtweisen zu verändern, Prozesse tatsächlich zu beschleunigen. Das Anstrengende? Man ist nie sicher vor Rollenkonflikten oder didaktischen Sackgassen. Manchmal fragt man sich, ob es wirklich zählt, was man tut – spätestens wenn das Feedback direkt und ungeschönt kommt, weiß man: Doch, es zählt.
Was viele unterschätzen: Kassel ist oft Vorreiter, aber halt nicht laut. In jüngster Zeit treiben regionale Förderinitiativen, neue Digitalzentren und kollaborative Ausbildungsprojekte frischen Wind in die Szene. Besonders hervorzuheben: Der Trend zur modularen Weiterbildung, agile Lernformate, hybride Settings – beinahe wie ein Labor für neue Bildungsansätze. Wer bereit ist, flexibel zu lernen – und zu lehren! –, findet hier echte Gestaltungsmöglichkeiten. Aber man muss sich bewegen, raus aus der Komfortzone, ran an unbekannte Zielgruppen. Also alles ein Selbstläufer? Sicher nicht. Aber einer dieser Jobs, bei denen sich die investierte Mühe meistens auszahlt. Zumindest, wenn man keine Angst hat, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
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