IT Trainer Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf IT Trainer in Erfurt
Zwischen Bits, Kreide und Bratwurst – Erfahrungsbericht aus dem Berufsalltag eines IT Trainers in Erfurt
Wer morgens durch den Nebel der Altstadt zur Arbeit fährt, merkt schnell: Erfurt ist zwar keine Millionenstadt, aber auch kein verschlafenes Nest. Gerade im Bereich digitale Weiterbildung brodelt es – mal mehr, mal weniger sichtbar. Der Job als IT Trainer gehört zu den Berufen, bei denen man spürt, wie sich die Gesellschaft im Umbruch befindet: Ein Fuß in der Technik, der andere im Vermitteln, irgendwo zwischen Schulungsraum, Videokonferenz und dieser Eigenart thüringischer Zurückhaltung, die manchmal unterschätzt wird – vor allem von Zugereisten.
Der Beruf selbst? Nicht Fisch, nicht Fleisch. (Was unter Erfurter Kollegen gerne mal zu Grundsatzdebatten beim Mittagessen führt.) Einerseits technischer Spezialist, ohne Scheu vor schnöden Netzwerkproblemen oder Office-Mysterien. Andererseits Pädagoge mit Geduld für „Ich hab’s schon wieder vergessen“-Schülerinnen, motiviert zwischen Berufsneustarterinnen, Umschülern und gestandenen Fachkräften zu vermitteln. Was viele unterschätzen: Es reicht nicht, die Technik zu können. Wer nicht erklären, anleiten, improvisieren kann – der geht baden. Gerade in Thüringen, wo das Publikum altersmäßig, fachlich und oft auch in den Erwartungen weit auseinanderliegt.
Und die Arbeitswelt rund um den Domplatz? Vielschichtig wie ein Update-Logbuch: Von klassischen Weiterbildungsinstituten mit jahrzehntelanger Erfahrung, bis hin zu Start-ups oder IT-Dienstleistern, die autodidaktisch geschulte Quereinsteiger einspannen. Manchmal schult man für Werkhallen von Automobilzulieferern in Ost- oder West-Erfurt, ein anderes Mal sitzt die Gruppe in einer modrigen Computer“Klause“ aus den Neunzigern. Flexibilität ist ebenso gefragt wie ein dickeres Fell – sowohl gegen gelegentliche Frustration als auch gegen fiesen Kaffee aus brummenden Automaten.
Geld – ja, das ist so eine Sache: Im Vergleich zu richtigen Entwicklerjobs in Großstädten darf man keine Wunder erwarten, aber im Erfurter Kontext ist das Verdienstniveau nicht trivial. Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.700 € und 3.100 €, mit Erfahrung und Zusatzqualifikationen sind durchaus 3.400 € bis 3.900 € möglich. Wer dazu noch Spezialkenntnisse (Cloud, Datensicherheit) und didaktisches Händchen vereint, kann punktuell mehr verlangen. Gesehen habe ich auch Honorare, die auf Honorarbasis bis zu 40 € pro Stunde ausreizen – aber nicht jeder Auftraggeber legt so locker nach.
Aktuelle Herausforderungen? Klar, da wären die technischen Trends: Künstliche Intelligenz, Cloud-Systeme oder neue Datenschutz-Regeln. Hier trommelt der regionale Arbeitsmarkt laut: Klassische Microsoft-Schulungen bleiben zwar Evergreens, aber Lernbedarf in Python, Power BI oder Digitalisierung industrieller Prozesse wächst schneller als die Zahl der zertifizierten IT Trainer vor Ort. Es gibt Weiterbildungen, die Spezialisierungen in solchen Bereichen ermöglichen – und lokale Anbieter sind tatsächlich oft offener gegenüber Quer- oder Umsteigern, als viele glauben. Aber eben nicht ohne Risiko: Wer es liebt, vor Menschen zu stehen und auch mal stoisch die gleiche Frage zum dritten Mal zu beantworten, findet hier ein solides, wenn auch manchmal eigenwilliges Biotop.
Ob das alles nun Berufung ist? Schwer zu sagen. Ich ertappe mich trotzdem regelmäßig beim Gedanken, dass es diese Mischung macht: Technikbegeisterung plus Menschenkenntnis, und ein bisschen Improvisationstalent. In Erfurt braucht es keine glänzende Show – echte Geduld, solide Fachkenntnisse und der Wille, sich ständig neu einzupendeln, zählen mehr. Hut ab vor denen, die diesen Spagat nicht scheuen. Und falls jemand fragt: Nein, man muss nicht alles lieben, was man schult – aber es hilft ungemein, sich für Neues zu begeistern. In Erfurt rollt die Digitalisierung jedenfalls weiter – Schritt für Schritt, manchmal im Galopp, aber selten rückwärts.