Sanitärtechnik Eisenberg GmbH | 96472 Rödental
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WAREMA Renkhoff SE | 97828 Marktheidenfeld (Großraum Würzburg)
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In einer Ecke Nürnbergs brummt eine Werkzeugmaschine, zwei Hallen weiter schiebt ein Fertigungsleiter nervös Pläne hin und her. Und irgendwo dazwischen, ganz unsichtbar, vielleicht ein Typ wie ich – oder du –, sitzt der „Ingenieur REFA“ und zählt, optimiert, diskutiert stundenlang mit Menschen, die das Wort „Taktzeit“ zum Frühstück essen. Klingt nach grauer Theorie? Wohl kaum. Wer die Rolle des REFA-Ingenieurs auf ein paar trockene Methoden reduzieren will, hat entweder noch nie eine Serienfertigung von innen gesehen oder sein REFA-Schein hat bloß Staub angesetzt.
Tatsächlich ranken sich, zumindest im lokalen Flurfunk, einige Mythen um das Aufgabenfeld. Manche glauben, REFA-Ingenieure fänden in ihrem Berufsalltag mehr Symmetrien als Mathematiker am Reißbrett, andere halten sie für geborene Kontrollettis, die am liebsten Prozesse zerpflücken. Im Ernst: Es ist ein Job zum Anfassen, mit schmutzigen Händen und sauberem Kopf. Ob Produktionsplanung, Zeitwirtschaft oder Prozessoptimierung – die Ketten gehen quer durch die Nürnberger Industrie, von Mittelständlern bis zu Konzernfilialen mit Neonröhren-Charme. Und ja, man wird, so absurd das klingt, tatsächlich mehr am Shopfloor als am Schreibtisch alt. Feierabend um Punkt siebzehn Uhr? Wunschdenken.
Nürnberg ist, trotz aller Globalisierungsrhetorik, ein ziemlich eigenwilliger Industriestandort. Maschinenbau, Elektro, Automotive – hier finden sich fast alle Branchenvertreter, bei denen das Kürzel „REFA“ überhaupt einen Wert hat. Aber: Der Arbeitsmarkt ist zwar solide, aber nie berechenbar. Gerade für Berufseinsteiger oder Wechselwillige bleibt „Planbarkeit“ ein wackeliges Versprechen – die Produktionsvolumina schwanken, Start-ups kollidieren mit Traditionsbetrieben. Gleichzeitig wird hier das Thema Digitalisierung erstaunlich pragmatisch angegangen. Manchmal merkt man: In Nürnberg gibt es eine gewisse Beharrlichkeit; halb Innovation, halb fränkische Sturheit. Klingt widersprüchlich, meint aber, dass man neben Excel und ERP vor allem eines beherrschen sollte: das gesunde Gespräch in der Werkhalle, auf Augenhöhe mit den Monteuren. Wer nur mit Präsentationen glänzen will und keinen Bezug zu realen Abläufen hat, wird schnell ins Leere laufen. Oder landet im Nebenraum – ohne Gehör.
Viele Unternehmen wünschen sich mittlerweile ein Konvolut an Fähigkeiten, das, sagen wir es vorsichtig, so kein Studienbuch je abbilden könnte. Theoretisches Wissen über Multimomentaufnahme und Linienoptimierung? Geschenkt, aber ohne Fingerspitzengefühl für die Belegschaft geht die schönste Effizienz in den Keller. Was oft unterschätzt wird: Wer als REFA-Ingenieur in Nürnberg startet, sollte am besten den Mittelweg zwischen hartem Strukturdenken und schnellen Improvisationen beherrschen. Der Karriereweg ist selten schnurgerade – und was gestern noch als Meisterleistung galt, wird morgen vielleicht schon als „zu wenig agil“ belächelt. Ich habe in den letzten Jahren einige Kollegen an ihrem eigenen Ehrgeiz stolpern sehen. Manchmal hilft es mehr, sich einzugestehen, was man nicht weiß, als alles auf Prinzipien zu reiten, bei denen alle anderen nur ratlos mit den Schultern zucken.
Wer an dieser Stelle mit der großen Entlohnungs-Enthüllung rechnet, muss sich auf Nuancen gefasst machen. Klar gibt es Zahlen: Das Einstiegsgehalt für Ingenieure mit REFA-Hintergrund liegt im Großraum Nürnberg meist bei 3.200 € bis 3.600 €. Mit etwas Erfahrung springen je nach Sparte und Unternehmensgröße schnell 4.000 € bis 4.800 € heraus. Aber: Die Bandbreite ist enorm. Der Unterschied zwischen einem Automobilzulieferer in Fürth und einem kleinen Sensorhersteller in Nürnberg-Süd kann leicht bei 1.000 € pro Monat liegen. Und: Die Zusatzleistungen, etwa Boni, betriebliche Altersversorgung, flexible Homeoffice-Modelle, spielen inzwischen eine ähnlich große Rolle wie der reine Lohnzettel. Was viele vergessen: Tarifbindung existiert – aber ist eben kein Allheilmittel. Hier hilft nur Nachbohren im konkreten Einzelfall, auch wenn das manchen Personalern die Stirn fälteln lässt.
Noch ein Gedanke: REFA ist längst mehr als bloß Methodenspielerei. Wer heute hier einsteigt, muss bereit sein, sich mehrfach neu zu erfinden – Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demografischer Wandel. Mal ehrlich: Vieles davon klingt nach PowerPoint-Rhetorik, trifft die Praxis aber bisweilen mit Wucht. Wer auf Dauer bestehen will, braucht Neugier, einen dicken Pelz und ein Gespür für Menschen. Nürnberg ist nicht Berlin, nicht München – aber gerade deshalb reizvoll. Stillstand kann sich hier kein Betrieb leisten. Oder wie ein alter Werkleiter sagte: „Am Ende zählt, was durch die Tür kommt.“ Und manchmal ist das mehr als bloß ein Produkt – sondern Vertrauen, Respekt und, ja, ein kleines Stück Stolz auf gelöste Probleme.
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