TH. WITT Kältemaschinenfabrik GmbH | 52062 Aachen
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Wer sich auf das Berufsfeld Ingenieur REFA in Mönchengladbach einlässt, landet mitten in einer Welt, in der die Zeit nicht einfach vergeht, sondern zerteilt, gewichtet, hinterfragt wird. Produktivitätsoptimierung, Prozessgestaltung, Arbeitsorganisation – dies alles sind keine Worthülsen, sondern beinahe tägliche Brotzeit. Ich erinnere mich an mein erstes Projekt in einem rundlaufenden Werk am Stadtrand, ein Sammelsurium aus Maschinenstößen und menschlicher Betriebsamkeit; man braucht ein Gespür für Details und doch zugleich für das große Ganze. Wer meint, hier gehe es nur um Tabellen und Stoppuhr – schön wär’s. Es geht um viel mehr, auch um die Frage: Wie viel Menschenwerk taugt in einer digitalisierten Welt noch?
Das Aufgabenfeld? Erstaunlich vielschichtig. Als Ingenieur mit REFA-Schwerpunkt analysiert man fortlaufend Prozesse, tüftelt an Methoden – mal eher analytisch, mal handfest an der Werkbank. Neu in der Region? In Mönchengladbach sind Textil- und Maschinenbau kein Witz, sondern Realität. Oft sitzt man zwischen alten Anlagen und moderner Steuerungstechnik und erarbeitet Modelle, mit denen sich Produktionszeiten, Personalbedarf oder Materialfluss neu austarieren lassen. Klingt trocken? Kommt drauf an. Ich fand es faszinierend, wie wenig Vorlauf reicht, bis man für jede Optimierungsidee Gegenwind erntet. Das muss man mögen: Das Ringen mit Grundsätzlichem – und das Bohren dicker Bretter im Mittelstand.
Für Einsteiger und Wechselwillige stellt sich natürlich die Frage: Geht da was? Überraschenderweise ja. Mönchengladbach ist, anders als der Name vermuten lässt (und nein, Rheinmetropole klingt romantischer, ist aber Unsinn), seit Jahren ein Zentrum für industrielle Restrukturierung. Wer hier als REFA-Ingenieur aufschlägt, merkt rasch, dass viele Unternehmen zwischen Gestern und Übermorgen pendeln. Einige Traditionsbetriebe setzen nach wie vor auf Personal, das wirklich Prozesse versteht. Industrie 4.0, Digitalisierung, Lean Management – alles Schlagworte, die im Arbeitsalltag sehr konkret werden. Was viele unterschätzen: Der Bedarf an echten Fachleuten ist solide bis hoch, solange man die Bereitschaft mitbringt, auf einen Arbeitsplatz zu treffen, der zwischen Silo, Serverraum und Sozialraum pendelt.
Jetzt aber aufs Eingemachte. Beim Gehalt rangieren Berufseinsteiger häufig zwischen 3.400 € und 3.700 €, abhängig vom jeweiligen Industriezweig – Maschinen- und Anlagenbau zahlt eher am oberen Rand, Textil und kleinere Zulieferer manchmal darunter. Wer einige Jahre Erfahrung und die richtigen Aufgabenfelder (Prozessoptimierung, Kostenmanagement, Automatisierung) vorweisen kann, knackt durchaus die Grenze von 4.200 € bis 4.600 €. Aber: Die Luft nach oben variiert beträchtlich; was in Köln oder Düsseldorf als selbstverständlich gilt, ruft in Mönchengladbach schon mal skeptische Blicke hervor. Irritierend? Mitunter. Aber so ist der regionale Markt eben – manchmal stärker geprägt von Tradition und Bodenständigkeit als von Goldgräberstimmung.
Ganz ehrlich: Wer nicht bereit ist, mit Widerständen zu leben und immer neue Fragen zu stellen, wird sich schwertun. Die REFA-Methodenwelt ist nicht starr, sondern ein sich ständig weiterdrehendes Karussell. Was gestern noch als Effizienzsteigerung galt, kann morgen als Sparwahn verlacht werden. Gerade im regionalen Mittelstand spürt man das: Für alles gibt es einen alten Hasen, der „das früher ganz anders gemacht“ hat. Da hilft kein Standardlebenslauf – sondern die Fähigkeit, sich einzufühlen, zuzuhören, aber auch den eigenen Standpunkt robust zu vertreten. Mir ist einmal ein Produktionsleiter begegnet, der nach der dritten Optimierungsmessung meinte: „Sie können hier alles messen – außer den gesunden Menschenverstand.“ Zugegeben, Recht hatte er irgendwie.
Vielleicht geht es letztlich genau darum: Als REFA-Ingenieur in Mönchengladbach ist man selten reiner Theoretiker, niemals bloß Zahlenknecht, sondern immer auch Streitschlichter, Dolmetscher zwischen Tradition und Technik. Nah an den Menschen – und am Geldbeutel. Wer das nicht einfach so hinnimmt, sondern als Herausforderung sieht, wird nicht enttäuscht sein. Und wenn doch? Dann bleibt immerhin die Erkenntnis, dass Arbeit auch hier keine Fertiglösung ist, sondern tägliches Experiment.
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