ficonTEC Service GmbH | 38312 Achim
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Qioptiq Photonics GmbH & Co. KG | 37083 Göttingen
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Es gibt kaum einen Technikbereich, der gleichzeitig so abstrakt und so praktisch bodenständig ist wie die Optoelektronik. Wer glaubt, Optoelektronik sei bloß ein akademischer Zungenspagat, irrt gewaltig – das Feld hat, gerade in einer Stadt wie Braunschweig, längst Wurzeln geschlagen. Hier, im Herzen der niedersächsischen Forschung, treffen theoretisch starke Grundlagen auf sehr reale industrielle Anwendungen. Und irgendwie ist das Ganze weniger Zauberei, als viele meinen. Manchmal aber auch mehr.
Bevor man sich in Fantasien von Glasfaserkabeln und Laserspektroskopie verliert, lohnt der nüchterne Blick auf die regionale Szene: Braunschweig mag nicht auf den ersten Blick wie das Epizentrum einer Hightech-Industrie wirken, aber ahnungslos sollte man hier nicht sein. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Fraunhofer-Institute, diverse mittelständische Mess- und Sensortechnik-Firmen – sie alle prägen das Arbeitsumfeld. Wer als Berufseinsteiger:in oder als Fachkraft in die Optoelektronik einsteigt, landet oft direkt an der Schnittstelle von Forschung und Fertigung. „Ausprobieren, verworfen, nachjustiert, von vorne“ ist selten ein leeres Motto – hier gehört das Scheitern genauso zum Alltag wie die Euphorie eines neuen Durchbruchs.
Optoelektroniker:innen in Braunschweig müssen viel mehr können als mit Lasern jonglieren oder Halbleiter simulieren. Ehrlich: Das theoretische Wissen zählt, aber die Fähigkeit, eine seriennahe Lösung in ein Produkt (und sei es „nur“ ein Prototyp) zu verwandeln, wiegt schwerer als der nächste Formel-Wurf. Faszinierend, wie oft Kolleg:innen aus der Optik, Elektronik und Werkstoffwissenschaft am selben Tisch hocken und hitzig diskutieren. Häufig gefragt: Wie bekommt man ein Messsystem robust genug für die realen Produktionsbedingungen? Wie reduziert man das elektrische Rauschen auf ein Minimum, wenn nebenan die Bahn rumpelt? Und wie bleibt am Ende ein bisschen „Braunschweiger Pragmatismus“ übrig, wenn mal wieder ein Sensor wider Erwarten spinnt? Manchmal habe ich das Gefühl, dass gerade diese Mischung den Standort so interessant (oder herausfordernd?) macht.
Was viele unterschätzen: Der Reiz am Optoelektronik-Beruf liegt oft weniger im Glanz der Innovation als im Stolz, wenn ein System nach Monaten – ja manchmal Jahren – wirklich alltagstauglich läuft. Gehaltlich braucht sich die Region nicht zu verstecken, wobei der Spielraum nach oben – vorsichtig gesagt – limitiert ist. Wer zum Beispiel in einem etablierten Messtechnikunternehmen anfängt, liegt (trommelwirbelnd unspektakulär) bei etwa 3.800 € bis 4.600 € als Einsteiger:in, mit Erfahrung sind 5.200 € bis 5.800 € drin. Forschungsinstitute zahlen meist etwas niedriger, glänzen aber mit Freiräumen. Ein interessanter Tausch, den jede:r für sich selbst abwägen muss. Hinzu kommt: Die Lebenshaltungskosten in Braunschweig sind nicht auf Frankfurter Niveau – aber man gibt sein Geld hier trotzdem schneller aus, als man denkt, jeder kennt’s.
Natürlich: Wer sich in der Optoelektronik einfach nur treiben lässt, merkt schnell, wie sich das Feld leise, aber erbarmungslos weiterdreht. Die Photonik, Quantentechnologien oder neue Sensortechniken – sie sind in Braunschweig nicht bloß Buzzwords, sondern erscheinen, mal mehr, mal weniger, als handfeste Arbeitsrealität. Weiterbildung ist daher weniger ein „Extra“, sondern eher ein Überlebenswerkzeug. Die lokale Landschaft bietet durchaus Möglichkeiten: Kooperationen mit der Technischen Universität, Workshops bei der Industrie, manchmal auch abendliche Pizza-Runden mit Kollegen, bei denen man (ich gebe es zu) mehr dazulernt als in so manchem offiziellen Seminar.
Wer in Braunschweig in die Optoelektronik einsteigt, sollte Lust haben, sich auf unsichere Pfade zu wagen – nicht immer glänzend, aber häufig hart an der Grenze zum praktisch Machbaren. Mich fasziniert vor allem dieser eigenwillige Mix: Mechatronischer Bastelwille trifft auf reinrassige Wissenschaft, und am Ende des Arbeitstags ist manchmal mehr Licht als Schatten. Aber die Schatten sind eben auch echt. Kurzum: Man braucht Neugier, eine gute Portion Frusttoleranz und sollte, bei allem Ehrgeiz, die Bodenhaftung behalten. Oder, wie ein Kollege immer sagt: „Gut, dass es bei uns manchmal menschelt – sonst würde die Arbeit keiner aushalten.“
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