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Glasapparatebauer Freiburg im Breisgau Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Glasapparatebauer in Freiburg im Breisgau
Glasapparatebauer Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau

Glasapparatebauer Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau

Beruf Glasapparatebauer in Freiburg im Breisgau

Glasapparatebauer in Freiburg im Breisgau – Zwischen Handwerksfinesse, Wissenschaft und regionaler Eigenart

Manchmal laufe ich über das Gelände eines der Freiburger Forschungsinstitute, trete unauffällig durch eine Nebentür und lande in einer Welt, die für die meisten hinter Milchglas verborgen bleibt: Werkstätten, in denen Glas nicht nach Schema F, sondern nach präziser Maßgabe, nach Plan und Bauchgefühl zugleich bearbeitet wird. Wer als Glasapparatebauer in Freiburg startet, ahnt meist erst mit einem leisen Kopfschütteln, worauf er oder sie sich da wirklich einlässt. Denn eins ist klar: Das hier ist kein Fließbandjob. Auch kein rein akademisches Tüfteln. Sondern irgendwo dazwischen – Handwerk, Labor, Erfindungslust, technische Präzision. Eine Nische? Ja. Doch gerade in Freiburg nicht so schmal, wie mancher denken mag.


Der Alltag, wenn es den überhaupt gibt, changiert: Mal steht das Herstellen von Reagenzgläsern, Kühlfallen oder Kolben im Vordergrund – in Serie für universitäre Institute, manchmal für die Hochschule, dann wiederum für Kleinserien in einem der biotechnologischen Start-ups (die hier ja sprießen wie Sauerampfer nach dem ersten Regen). Am nächsten Tag ruft vielleicht ein Chemiker an, der eine Apparatur braucht, welche so in keinem Katalog steht – Maßanfertigung, Speziallösung. Wer darauf keine Lust hat, der ist hier schlichtweg fehl am Platz. Routine kann man sich abschminken, genauso wie lauwarmen Perfektionismus. Die Toleranzen? Bis zum Bruchteil eines Millimeters. Und manchmal fragt man sich auch nach Jahren noch, wie die alten Hasen das so entspannt aussehen lassen. Geduld ist das eigentliche Werkzeug, habe ich jedenfalls gelernt – noch vor der Lötlampe.


Freiburg hat, was viele unterschätzen, einen gewissen Vorteil: Die Nähe zu forschenden Branchen rund um Umwelttechnologie, Medizin, Biotechnologie, Materialwissenschaft. Auch wenn viele über den „Green City“-Mythos spotten – im Alltag des Glasapparatebauers verwandelt sich das in stabile Aufträge und ziemlich spannende Projekte. Gerade die Universität, das Fraunhofer-Institut und die zahlreichen Laborbetriebe in der Region legen Wert auf gutes Glas. Doch: Man ist nie weit weg vom Ruf nach mehr Digitalisierung. 3D-Planung, CAD-Zeichnungen für Spezialteile, gelegentlich gar robotergestützte Fertigung. Will heißen: Wer mit dem alten Handwerk kokettiert, sollte sich trotzdem mit den neuen Softwarelösungen anfreunden. Irgendein Kollege kommt immer mit einer Datei um die Ecke – und dann muss man liefern, nicht lamentieren.


Wirtschaftlich? Sicher, niemand wird hier zum Millionär. Aber im Vergleich zu anderen Handwerksberufen in der Region steht man solide da. Einstiegsgehälter liegen meist zwischen 2.800 € und 3.000 €, mit ein paar Jahren Erfahrung und gefragtem Know-how kann es auf 3.200 € bis 3.600 € steigen. Bei Spezialanfertigungen, Zusatzqualifikationen oder im Universitätsumfeld gibt’s durchaus auch Luft nach oben – selten, aber es kommt vor. Interessanter finde ich aber: Viele unterschätzen die Durchlässigkeit. Wer einmal im Labor gearbeitet hat, kann – mit etwas Eigeninitiative – sehr schnell auch technische Beratung, Schulung oder sogar einen Seitenwechsel ins Qualitätsmanagement ausprobieren. Freiburg lebt vom Austausch, nicht vom hierarchischen Abnicken. Hier kennt man sich. Man schätzt sich – oder meidet sich. Das macht die Jobsituation manchmal angenehm überschaubar, manchmal aber auch verdammt eng.


Das eigentliche Problem – das spricht keiner gern an – ist der Nachwuchs. Wer Mitte zwanzig ist, bringt oft eine steile Lernkurve mit, aber es fehlt an alten Vorbildern, die die realen Fehler zeigen: Wie man einen Flansch wirklich spannt, welchen Hauch beim Drehen der Glaspfeife das Wandstück am Leben hält, wann man besser nochmal neu ansetzt statt sich zu retten. Es gibt kein Youtube-Tutorial, das diesen Erfahrungsschatz ersetzt. Das spürt man manchmal schmerzlich, wenn alle mit digitalem Selbstbewusstsein, aber keiner mit Gefühl fürs Material antreten. Vielleicht ist das auch der Punkt, an dem ich (alter Melancholiker) zur Vorsicht mahne: Bleibt offen, bleibt lernfähig – und sucht euch die guten Leute, bevor sie ihren Werkzeugkasten für immer schließen.


Kurzum: Wer als Glasapparatebauer in Freiburg antritt, findet keine goldene Zukunft auf dem Silbertablett. Aber ein Berufsbild, das Tüftler, Handwerker, stille Perfektionisten und Quereinsteiger gleichermaßen fordert – mit Frust, Stolz und dem satten Geräusch, das nur ein perfekt angesetztes Glasstück beim Abkühlen macht. Und was will man mehr?