100 km»
  • Exakt
  • 10 km
  • 25 km
  • 50 km
  • 100 km
Jobs»
  • Jobs
  • Ausbildung
  • Weiterbildung
  • Praktikum
  • Schülerpraktika
  • Refugees

 

Top Karriere Portal - Auszeichnung von Focus

Glasapparatebauer Dresden Jobs und Stellenangebote

0 Glasapparatebauer Jobs in Dresden die Sie lieben werden

Zur Berufsorientierung als Glasapparatebauer in Dresden
Glasapparatebauer Jobs und Stellenangebote in Dresden

Glasapparatebauer Jobs und Stellenangebote in Dresden

Beruf Glasapparatebauer in Dresden

Glasapparatebauer in Dresden – Handwerk zwischen Tradition, Hightech und leisen Zweifeln

Manchmal, so gestehe ich offen, frage ich mich: Warum gibt es in Dresden eigentlich noch Glasapparatebauer? Klar, die Stadt hat Tiefe, Luft voller Geschichte, Silizium unter den Nägeln. Die Menschen hier verstehen sich auf Präzision. Trotzdem. Ein Beruf, der, bei Licht betrachtet, so wirkt, als hätte ihn jemand aus einem vergangenen Jahrhundert höchstselbst in die Gegenwart geschleppt – und dann merkt man, wie modern das alles inzwischen ist. Handwerk mit digitalem Endoskop, Spezialrohlinge für Laserlaboratorien, mikrofeine Verbindungen, längst nicht mehr bloß Kolben und Röhrchen für den Chemielehrer. Die Realität in Dresdner Werkstätten: Das Hier und Jetzt trifft Hightech. Und genau das macht die Sache – für Einsteiger wie Umsteigerinnen – faszinierend, manchmal auch waghalsig.


Worauf lasse ich mich ein, wenn ich den Sprung wage? Erst einmal auf Arbeit mit den Händen. Ein Glasapparatebauer – ja, Geschlechter genutzt, aber in der Werkstatt sind sowieso beide gefragt – lebt von Geschick, Geduld, Sinn für das Millimeter-Genau. Gefühl für Temperatur, Durchblick für Strömung, und – darunter machen es die Chemiker-Kunden nun mal nicht – höchste Sauberkeit. In Dresden, wo Institute und Tech-Firmen nah aneinanderliegen, ist die Nachfrage erstaunlich stabil. Überraschend? Nicht wirklich, wenn man weiß, wie viel Forschung hier läuft. In Sachen Glasbläserei spannen sich die Themen von Prototypfertigung in Batterieforschung bis kunstvolle Spezialkolben für Fraunhofer & Co. Wer sich hier einnistet, arbeitet selten im Akkord, sondern liefert Unikate – oft Einzelanfertigung, die niemand im Versandkarton aus Fernost bekommt.


Apropos Verdienst. Die rosarote Brille kann gleich im Schrank bleiben. Realistisch liegt das Einstiegsgehalt in Dresden zwischen 2.300 € und 2.700 €; ambitionierte Hände, die nach einigen Jahren Routine und vielleicht mit ein bisschen Spezialwissen unterwegs sind, kommen schon auf 2.800 € bis 3.300 € – selten mehr, außer mit Meisterbrief und Personalverantwortung. Fair? Mag sein. Reich wird hier keiner, aber arm bleibt man ebenfalls nicht – wenn man denn Freude an feinen Glasrohren statt an dicken SUVs hat. Manche Kollegen jammern gelegentlich: „Andere Industrieberufe laufen besser.“ Stimmt teilweise. Wer aber den Mix aus Handwerk, Präzision, Laborluft und – wenig zu unterschätzen – Stolz auf eigene Ergebnisse sucht, bleibt meistens dabei.


Was unterschätzt wird: Fortbildung ist Pflicht – irgendetwas bleibt sonst auf der Strecke. Der klassische Glasbläser, der nur nach Vorlage arbeitet, hat es schwer. Ob Digitalisierung der Arbeitsprozesse, neue Werkstoffe oder Lasertechnik für exakte Schnitte: Wer nicht wenigstens hin und wieder dazulernt, sei es über Seminare der IHK oder durch Lehrgänge an der TU Dresden, merkt flott, wo die Lücke klafft. Das Angebot in der Stadt? Ordentlich breit gefächert, aber Eigeninitiative bleibt gefragt. Einer, der nie fragt, bleibt stehen. Man wächst schneller, wenn man sich auch mal auf branchenspezifische Nischen einlässt – irgendjemand muss die Probenhalter für Kryo-Mikroskopie schließlich anfertigen.


Das Handwerk ist in Dresden mit einer besonderen Mischung aus Stolz und Skepsis durchzogen. Die Konkurrenz? Meistens alteingesessen, Familienbetriebe oder kleine Hightech-Schmieden, die lieber eine Handvoll Spezialisten halten als eine Armee von Aushilfen. Fluktuation? Gering, aber nicht null. Wer wechseln will, sucht meist weniger nach dem schnellen Geld, sondern nach Sinn, nach fachlicher Herausforderung oder besserem Betriebsklima. Vorteil hier: Die Stadt ist groß genug, dass man sich verlieren kann, aber klein genug, dass der eigene Ruf morgen schon an der nächsten Werkbank ankommt. Das schaltet die Eitelkeit schnell aus.


Fazit, in meinem Dresdner Alltag: Für Glasapparatebauer bleibt’s ein Spagat zwischen Opa-Handwerk und Startup-Tauglichkeit. Wer Hände, Herz und Hirn beisammenhält, hat Chancen – als Anfänger ebenso wie als gestandene Umsteigerin. Die Stadt hilft nicht immer, aber sie hält Türen offen (teils knarrend, aber immerhin offen). Perfekt ist das selten; lebendig – daran besteht kein Zweifel.


  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.