General Manager Gastronomie Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf General Manager Gastronomie in Freiburg im Breisgau
Zwischen Spätzle, Start-ups und Spagat – General Manager Gastronomie in Freiburg
Manchmal frage ich mich, ob dieser Berufstitel – General Manager Gastronomie – nicht so eine Art doppelte Kapitulation vor der Komplexität ist. Die Bezeichnung klingt nach Vielseitigkeit, nach Managerklischee mit Schuss Regionalstolz. Wer hier in Freiburg im Breisgau – mitten zwischen Bächle, Black Forest und Bio-Avantgarde – als General Manager einsteigt, bekommt jedenfalls nicht bloß die Rolle des Kostümwechslers vorgeführt. Sondern gleich das ganze Ensemble serviert: Gastgeber, Taktgeber, Zahlenmensch, Krisenmoderator, Ideengeber. Kein Berufsfeld für Feiglinge, und noch weniger für Leute mit Hang zur Langeweile.
Vielschichtigkeit als Pflicht, nicht als Kür
Freiburg ist nicht einfach irgendwo. Die Stadt atmet grüne Innovation, zieht Touristen und Studierende gleichermaßen an und verlangt dabei nach beständiger Wandelbarkeit. Wer hier Gastronomiebetriebe lenkt – egal ob Traditionslokal im Stühlinger oder Rooftop-Bar am Stadttheater – muss mehr mitbringen als nur die klassische Hotelfachausbildung. Ein General Manager hier jongliert zwischen Arbeitsrecht und Vegan-Trend, zwischen Dienstplan-Excel und dem ewigen Mangel an wirklich guten Menschen fürs Team.
Regionale Wertschöpfung ist in Freiburg nicht nur ein Schlagwort, sondern gesellschaftlicher Anspruch. Bio, saisonal, nachhaltig – das ist hier Alltag, keine Marketingidee. Das erweitert die Aufgaben – Lieferantenauswahl und Food-Know-how werden geradezu existenziell. Nicht zu vergessen: der Umgang mit einer anspruchsvollen und oft kritischen Klientel, die Latte Macchiato mit Oat Milk fordert, aber den Service auf Gourmetniveau erwartet. Ich habe das Gefühl, dass dieser Drahtseilakt zwischen Innovation und Tradition in Freiburg besonders fein balanciert werden will.
Zahlen, Zaster und Zauberei: Das Verdienstspektrum
Viele Einsteiger und Umsteiger stellen sich die Frage nach dem Gehalt fast verschämt – als sei gutes Geld in der Gastronomie immer noch ein Tabu. Die Realität in Freiburg? Das Einstiegsgehalt liegt oft zwischen 2.900 € und 3.300 €. Wer nach einigen Jahren souverän durch den Paragraphen- und Schnitzeljungel navigiert, kann auch mal auf 3.600 € bis 4.100 € kommen – alles natürlich ohne Zuschläge und Bonusmodelle, die ohnehin selten zur Disposition stehen. Ehrlich gesagt: Reich wird man nicht, aber fair bezahlt meist schon – wenn man den richtigen Betrieb erwischt und sich nicht unter Wert verkauft.
Digitalisierung, Demografie und Dauerbaustellen
Die Herausforderungen – ja, die sind vielseitig. Erst die Pandemie, dann das große Personalkarussell, jetzt die Digitalisierung. Wer heute General Manager wird, muss digitale Tools nicht nur bedienen, sondern klug integrieren: Buchungssysteme, Warenwirtschaft, Gäste-Apps – alles mittlerweile Teil des Jobs. Und dann diese demografische Peinlichkeit: Kaum noch Fachkräfte, die bereit sind, dauerhaft Wochenende und Spätschicht einzutauschen gegen Tischkanten und To-do-Zettel. Die Personalsuche gleicht Slalomfahren bei Nebel, besonders in einer Universitätsstadt wie Freiburg, in der gefühlt jeder fünfte Nebenjobber nach ein paar Monaten wieder Richtung Seminarraum verschwindet. Es gibt jedoch Hoffnung: Betriebe, die konsequent auf Weiterbildung (ich meine nicht das dreistündige Hyposchulungsvideo), sondern echte Entwicklung setzen, werden in Freiburg kaum übersehen. Gastro-Workshops zu nachhaltiger Beschaffung oder neue Weintrends – sowas bringt Respekt, manchmal sogar Kreativität ins Team.
Zwischen Anspruch und Alltag – mein Fazit ohne Schnörkel
Was viele unterschätzen: In Freiburg ist das General Management in der Gastronomie ein Spiel, bei dem die Regeln ständig neu gesetzt werden. Gästestrukturen ändern sich, neue Food-Konzepte tauchen aus dem Boden auf wie Pilze nach Sommerregen, politische Vorgaben zu Umweltstandards wirbeln Speisekarten und Budgets durcheinander – und zwar regelmäßig. Wer eintaucht, sollte Leidenschaft mitbringen, Lust auf Planung im Dauer-Chaos und ein Gespür für das, was die Stadt verlangt: Flexibilität statt sturer Rezeptur. Langweilig wird es sicher nicht – aber eben auch selten leicht. Vielleicht bin ich zu ehrlich, aber was soll's: Wer den Wechsel wagt, kann in Freiburg nicht nur einen Beruf, sondern einen Alltag voller Überraschungen entdecken.