General Manager Gastronomie Jobs und Stellenangebote in Essen
Beruf General Manager Gastronomie in Essen
Zwischen Plancha und Personalnot – Warum der Job als General Manager in Essener Gastronomiebetrieben mehr verlangt als gute Planung
„Haben Sie eigentlich heute schon Ihren Kühlschrank gecheckt?“ – eine schräge Frage zu Beginn, sicher, aber in der Essener Gastro-Realität lautet sie zuweilen schlicht: Was kann ich meinen Gästen morgen servieren, ohne in Teufels Küche zu geraten? Wer als General Manager in Essens Restaurants, Hotels oder Event-Locations loslegt, stolpert ziemlich schnell über Facetten, die mit dem altgedienten Bild des Gastronomen wenig gemein haben. So viel vorweg: Es geht nicht bloß um Service, Rezepte oder das Braten von Kalbshüfte auf den Punkt. Nein, das Bild ist bunter. Und manchmal anstrengender, als es das glänzende Image des Gastgebers vermuten lässt.
Der Spagat zwischen Zahl und Zwischenmenschlichem
Was viele unterschätzen: Der General Manager Gastronomie steht eigentlich nie nur im Gastraum. Wer glaubt, zwischen After-Work-Buffet und Business-Lunch wartet ein komfortabler Chefsessel, irrt sich gewaltig. Stattdessen: Warenwirtschaft, Dienstpläne, kalkulierte Unwägbarkeiten. Und ein ständiges Jonglieren – zwischen Zufriedenheit des Teams (gerade da, wo in Essen die Fluktuationsrate nach wie vor für Stirnfalten sorgt) und den rot markierten Zahlen des Monatsabschlusses.
Manchmal kommt es vor, dass man morgens noch Lieferengpässe bei frischem Gemüse löst und abends als Krisenmanager im Konflikt „Koch gegen Kellner“ vermitteln darf. Essen ist ein Hotspot für kulinarische Vielfalt, klar; da will die Gästeerwartung gepflegt sein – auf vernünftigem Preisniveau. Aber was tun, wenn drei Mitarbeitende gleichzeitig krank werden, die Buchungszahlen steigen und im Hinterkopf schon der nächste Foodtrend aus Berlin anklopft?
Verdienst, Verantwortung und der Essener Markt – ein Balanceakt
Finanziell? Schwankend, aber nicht brotlos. Für Berufseinsteiger liegt der Verdienst in Essen meist bei etwa 2.800 € bis 3.400 €. Wer Erfahrung, Durchhaltevermögen und das gewisse diplomatische Geschick mitbringt, schafft es auf 3.600 € oder teils deutlich mehr. Klar – verglichen mit Spitzenmetropolen wie Hamburg hinkt Essen manchmal hinterher, aber in puncto Entwicklungsmöglichkeiten muss sich die Stadt keineswegs verstecken.
Die Verantwortung? Von wegen „nur Organisationstalent“. Personalführung ist hier kein Abhaken auf der Checkliste. In Zeiten von Nachwuchsmangel, kurzfristigen Personalausfällen und munteren Wechseln zwischen kleinen privaten Trattorien und großen Systemgastronomie-Ketten fällt mir auf: Wer nicht wirklich Lust auf Menschen hat, wird hier zermürbt. Es sind vor allem die zwischenmenschlichen Details, die den Unterschied machen – und die den Laden am Laufen halten, wenn wieder einmal jemand am frühen Sonntagmorgen fehlt.
Regionalität, Digitalisierung und die Sache mit den Trends
Was vielleicht vor vier oder fünf Jahren noch als Randthema galt – die Welle der Digitalisierung ist inzwischen auch in der Essener Gastro-Landschaft angekommen. Ob digitales Reservierungssystem, Küchenmonitor oder Self-Ordering-Tools am Tisch: Wer hier die digitalen Entwicklungen verschläft, wird schnell alt aussehen. Die Gäste – ja, sogar die treuen Stammkunden, die immer „das Gleiche wie immer“ wollen – erwarten inzwischen reibungslose Abläufe, aber auch ein stimmiges Konzept.
Regionalität? Natürlich. Essen und das Ruhrgebiet ziehen seit Jahren darauf ab, frische regionale Produkte als USP zu vermarkten. Doch was tun, wenn der lokale Lieferant plötzlich die Preise anzieht? Dann hängt die eigene Kalkulation am seidenen Faden – das merkt der General Manager meist schneller als der Gast am Tisch.
Mein Fazit aus dem Maschinenraum der Essener Gastro
Es gibt Tage, da wünsche ich mich zurück an den Tresen, wo die Aufgaben schnell zu greifen waren. Heute jongliere ich mit Dienstplänen, Zahlenkolonnen und sich windenden Trends, die manch versierten Küchenchef in den Wahnsinn treiben könnten. Wirklich, der Job ist nah am Puls der Stadt. Wer als Berufseinsteiger:in ein Faible für Organisation, Menschenführung und echtes Improvisationstalent mitbringt, wird sich nicht langweilen. Allerdings braucht es eine dicke Haut – und einen Sinn für das Unerwartete. Essen macht’s einem nicht immer leicht, aber ehrlich: Gerade das hält einen wach. Und, mal Hand aufs Herz – bis heute hat jeder verrückte Tag irgendwie doch für ein gutes Gefühl gesorgt. Oder, sagen wir: für den nächsten Impuls, noch besser zu werden.