Aramark Deutschland | Frankfurt am Main
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Dätwyler Sealing Solutions Deutschland GmbH & Co. KG | 74389 Cleebronn
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Was macht eigentlich ein Food Chain Manager in Mannheim? Die meisten, mit denen ich ins Gespräch komme, verziehen erst mal das Gesicht, als hätte ich nach Quantenphysik im Supermarktregal gefragt. Wird Zeit, etwas Licht ins Dickicht dieser Berufssparte zu bringen – und ehrlich: Wer nach Luft sucht, die nach Zukunft riecht, der wird in diesem Job vermutlich nicht ganz allein atmen.
Der Food Chain Manager – schwer zu übersetzen, noch schwerer zu greifen. Kurz gesagt: Wer hier arbeitet, wandelt ständig zwischen Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement. Sehr nüchtern formuliert. Andersherum: Er jongliert – oft mit zu vielen Bällen. In Mannheim steckt hinter dieser Berufsbezeichnung eine Schlüsselrolle. Erstens, weil sich hier der industrienahe Süden mit dem logistischen Nervenzentrum der Rhein-Neckar-Region mischt; zweitens, weil Mannheim nicht nur mit großen Lebensmittelzulieferern, sondern auch mit Landwirtschaftsbetrieben, Forschungseinrichtungen und dem Bio-Cluster kollaboriert. Das ist mehr als Etiketten prüfen oder Lastwagen ankündigen. Viel mehr. Ständig am Limit zwischen Termindruck, Lieferkettenproblemen, Nachhaltigkeitsdebatten – und, nicht zu unterschätzen, dem allgegenwärtigen Recht auf frische Erdbeeren im Januar.
Was viele vermutlich nicht wissen: Die Vielschichtigkeit dieser Aufgabe zeigt sich, sobald der Blick eine Ebene tiefer geht. Klassische Aufgaben? Ja, die gibt’s. Verhandeln mit Erzeugern im Odenwald, Qualitätskontrollen, Rückverfolgbarkeit dokumentieren, Risikoanalysen nach internationalen Standards stricken, digitale Warenströme im ERP-System mit Argusaugen überwachen. Aber: Im Alltag verschwimmen schnell die Konturen. Mal hocken Food Chain Manager zwischen Paletten und Bananenkartons, mal sitzen sie in Workshops, wo Daten auf Nachhaltigkeit treffen. Dass dabei kein Tag dem anderen gleicht, mag eine Plattitüde sein – stimmt aber. Gerade hier in Mannheim. Weil die Netzwerke eng, die Schnittstellen zahlreich und die Erwartungen hoch sind. „Just in time“ ist kein Spruch, sondern tägliches Überleben. Und ich behaupte: Wer einmal nachts um halb drei ein Lieferproblem auf einem Seeweg nach Mannheim lösen musste, der weiß, was Nerven bedeutet.
Und der Nachwuchs? Berufseinsteiger und Quereinsteigerinnen stehen staunend am Spielfeldrand, während das Geschäft längst Tempo aufgenommen hat. Fachchinesisch, Normen, wechselnde Gesetze – willkommen im Regelwerk! Klar, niemand wird hier ins kalte Wasser geworfen (naja, meistens jedenfalls). Aber unterschätzt werden die Anforderungen regelmäßig. Neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen braucht’s technisches Verständnis, Kommunikationsstärke, Stresstoleranz – und, nicht zu vergessen, ein gewisses Talent zur Improvisation. Mittlerweile hilft zwar die Digitalisierung an vielen Stellen; trotzdem: Wer denkt, KI und Software erledigen alles, den belehren die lokalen Besonderheiten Lügen. Plötzlich klingelt das Telefon: eine Fischerkooperative in Frankreich droht mit Lieferengpass, während Zeitungen wegen Skandalen nach lückenloser Rückverfolgbarkeit fragen. Kein Simulationsspiel, das echte Leben.
Bleibt noch das Thema Geld. Hier ist Mannheim kein Billigmarkt, aber auch kein Schlaraffenland. Zum Einstieg werden zahlen zwischen 3.200 € und 3.700 € aufgerufen, mit Luft nach oben für erfahrene Spezialisten auf 4.200 € bis zu 4.900 € (je nach Verantwortungsradius und Betrieb). Der Fachkräftemarkt ist, freundlich formuliert, angespannt. Regionale Unternehmen werben oft mit Weiterbildungs- und Talentprogrammen, teils in Kooperation mit Hochschulen oder privaten Anbietern. Die Fantasie, dass die „Food Chain“ einfach so mitläuft, hat allerdings ausgedient. Ohne permanente Weiterbildung, Fingerspitzengefühl für Marktdynamiken und – ja, klingt pathetisch, stimmt aber – Leidenschaft fürs Thema wird’s schwer, sich durch die Windungen der Mannheimer Ernährungswirtschaft zu schlagen.
Abschließend? Nein, das wäre zu glatt. Der Beruf Food Chain Manager in Mannheim ist kein Katalogjob – eher eine Expedition mit ungewissen Zielkoordinaten. Wer Klarheit liebt, wird gelegentlich verzweifeln. Wer Komplexität braucht, findet seine Bühne. Und mancher fragt sich nach drei Wochen: Was mache ich hier eigentlich – und antwortet nach drei Monaten: Genau das wollte ich. Vielleicht übertrieben, aber wahrscheinlicher als man denkt.
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