Dätwyler Sealing Solutions Deutschland GmbH & Co. KG | 74389 Cleebronn
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An manchen Tagen frage ich mich, ob der Begriff „Food Chain Manager“ nicht elegant-verwoben klingt, bis man das reale Knirschen in den Strukturen hört. Tatsächlich steht hinter diesem Job so einiges mehr als der Optimierungsdrang in der Lieferkette. Nehmen wir Karlsruhe – eine Stadt, die wirtschaftlich brummt, sich aber selten im Rampenlicht der Lebensmittelindustrie sonnt. Gerade für Menschen, die am Einstieg in diesen Beruf feilen oder in Richtung „Wechsel – aber mit Sinn“ schielen, lohnt der zweite Blick: Wo liegen die Chancen und, fast noch wichtiger, die Fallstricke im Lebensmittellogistikpuzzle Baden?
Wer mit dem Bild des trockenen Prozessverwalters liebäugelt, wird spätestens mit dem ersten heißgelaufenen Lkw in Rastatt wachgerüttelt: Die Schnittstelle zwischen Erzeugung, Verarbeitung, Lager, Distribution und dem, ehrlich gesagt, manchmal störrischen Handel fordert mehr als Tabellenkenntnis und ein Slice PowerPoint. Es geht um Steuerungsprozesse, Qualitätssicherung, Risikoabschätzung, oft eine Prise juristisches Fingerspitzengefühl – etwa bei Lebensmittelsicherheit oder Nachhaltigkeitslabels. Und – notiere ich mir selbst immer wieder – nie unterschätzen: Zwischen Wareneingang und Endkunde pulsiert ein regionales Ökosystem, das in Karlsruhe alles andere als genormt tickt.
Karlsruhe hat, was vielen im Südwesten fremd bleibt: Grenzlage zum Elsass, Nähe zum Rhein, Universitäten, Forschungslabs, aber eben auch einen ausgeprägten Mittelstand und zahlreiche Start-ups im Foodtech-Bereich. Für einen Food Chain Manager heißt das konkret: Wer sich ausschließlich auf bundesdeutsche Verhältnisse einstellt, erlebt spätestens an der Schokoladenlogistik Richtung Frankreich seine Überraschung. Zertifikate, Verordnungen, und ja, die berühmten Unterschiede im Verbraucherverhalten – das alles will gemanagt, nicht abgenickt werden. Schon oft erlebt: Ein regionaler Zulieferer, plötzlich durch EU-Regularien auf den Kopf gestellt, braucht kurzfristige Lösungen ohne Vorlage aus Berlin. Da wird die Entscheidung manchmal zur Bauchfrage – fachlich und menschlich.
Eine Sache, die nüchtern zu betrachten bleibt: Der Markt ist bewegt. Fachkräfte werden gesucht, ja – aber bitte mit Know-how in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und manchmal mit einer Prise Idealismus. Das Gehaltsbild in Karlsruhe? Einstieg meist ab etwa 2.800 €, erfahrungsgestählte Kräfte landen nicht selten bei 3.400 € bis 4.200 €. Aber: Das Schwanken nach Branche (Lebensmittelgroßhandel, Bio-Produktion, Tech-nahe Start-ups), nach Firmengröße und, ich wage es zu sagen, Verhandlungsgeschick ist enorm. Wer jetzt denkt, man könne sich zurücklehnen, weil „logistisches Denken“ alleine reicht – Vorsicht. Viele Betriebe erwarten eine Mischung aus IT-Kompetenz, Produktverständnis und der Fähigkeit, mit Gesellschaftstrends wie Regionalität und Umweltbewusstsein auf Augenhöhe zu jonglieren.
Worüber in den Broschüren selten geredet wird: Ohne Weiterqualifizierung ist man in diesem Beruf auf verlorenem Posten. Dokumentenmanagement via Blockchain, Rückverfolgbarkeit bis zum Landwirt im Kraichgau, effiziente Transportlogistik im Schatten steigender Energiepreise – die Lernkurve ist steil. Wer als Einsteiger hofft, mit betriebswirtschaftlichem Standardwissen und ein wenig Sinn für Prozessanalyse unauffällig durchzukommen, wird in der Praxis schnell bekehrt. Lokale Hochschulen, Industriepartner und Kammern in Karlsruhe ziehen an einem Strang, neue Modelle der Ausbildung zu schaffen: Etwas hybrid, etwas digital, aber immer mit dem Fokus auf die Eigenheiten der badischen Food Chain.
Karlsruhe bleibt für den Food Chain Manager ein Spannungsfeld: zwischen Innovationshub und Traditionshandwerk, zwischen Automatisierungsträumen und handfestem Lieferketten-Ärger. Wer das mag – das tägliche Pingpong zwischen Logik, Mensch und System –, findet in dieser Region eine Bühne, die mehr ist als Statistenrolle. Allerdings, und das muss ich loswerden, ist der Reiz auch anstrengend: Wer außer Routine ein bisschen Widerspruchsgeist, Gestaltungswillen und ein Faible für das Unplanbare mitbringt, kann in dieser Rolle nicht nur funktionieren, sondern gestalten. Ein nicht unkomplizierter Spagat – aber selten ein langweiliger.
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