Menlo Systems GmbH | 82152 Planegg
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Optik Bucher GmbH | 83714 Miesbach

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Optik Bucher GmbH | 83714 Miesbach
Wer sich – ob frisch von der Ausbildung, als Umsteiger oder mit ein paar Jahren Berufserfahrung – in Münchens Feinoptik wagt, merkt schnell: Das hier ist kein Schraubenzieher-Alltag. Nicht, dass ich was gegen solide Handarbeit hätte, im Gegenteil. Aber in diesem Beruf – mitten in einer Stadt, die sich permanent zwischen Hightech-Boom und Traditionspflege aufreibt – gibt es überraschend viele Grautöne. Präzisionsarbeit im Halbdunkel des Labors, Feinmotorik bis zur Fingerkrampfgrenze, dabei immer das Auge auf High-End-Maschinen und manchmal den Spagat zwischen kleinem Mittelständler und internationaler Tech-Schmiede. Wer einen Routinejob sucht, ist hier definitiv falsch abgebogen.
Feinoptiker beschichten, schleifen, polieren und montieren optische Bauelemente, die später in medizinische Diagnostikgeräte, Kameras, Laseranlagen oder Forschungstechnik wandern – das berühmte „unsichtbare Rückgrat“ moderner Technologien. In München, dem gefühlt überhitztesten Standort zwischen Isar und Innovationshunger, ist das Berufsfeld fein verzweigt. Wer glaubt, dass hier nur Glas rundgemacht wird, sollte mal ein paar Tage in der Fertigung bei einem der lokalen Zulieferer für Medizintechnik oder Halbleiterindustrie verbringen. Da gibt es so feine Maßtoleranzen, dass dir beim Zuschauen schon mulmig wird. Womit wir bei einem typischen Missverständnis sind: Es geht nicht bloß um Handwerk, sondern um ein Mischwesen aus Feinarbeit, Messtechnik und regelmäßigem internen Kopfdruck, wenn die Toleranzgrenze wackelt und der Liefertermin drückt.
Was viele unterschätzen: Münchens Branche ist weit weniger „altbacken“ als das oft nach außen wirkt. Ja, es gibt da diese Werkstätten mit Fliesenboden und 80er-Jahre-Flair. Aber zwischen Giesing und Oberschleißheim sitzen eben auch echte Innovationsführer. Die Optikindustrie besetzt in der Region Nischen, von winzigen Start-ups bis zu alteingesessenen Präzisionsbetrieben. Der Fachkräftemangel – ich weiß, das Wort kann man kaum noch hören – sorgt hier für eine Ausgangslage, die wankelmütig ist: Mal springen Gehälter, mal sind sie monatelang eingefroren. Eine Schieflage, die man als Berufseinsteiger schnell am eigenen Konto merkt: Das Anfangsgehalt liegt meist bei 2.600 € bis 2.900 €, mit Luft nach oben je nach Betrieb und Spezialisierung (manchmal knapp 3.200 € erreichbar, aber das ist kein Spaziergang). München eben: Hochpreisig – aber dafür oft auch technologisch vorn. In kleineren Betrieben bleibt es bodenständiger, sowohl was die Technik als auch das Gehaltsgefüge angeht. Szene-Gossip am Rande: Wer sich tief in Laser- oder Medizintechnik vertieft, hat bei manchen Firmen rein technisch betrachtet ein kleines Karriere-Katapult unter der Haube.
Das Angebot an Anpassungs- und Fortbildungsmöglichkeiten? Durchwachsen. In Münchner Betrieben klingt das nach regelmäßigen Inhouse-Schulungen – oft ist es dann ein halbnachmittäglicher Crashkurs, zwischen Maschinengebrumm und Schichtwechsel. Wer sich Richtung Meister, Techniker oder Spezialgebiete (Stichwort: Optoelektronik) entwickeln will, muss Eigeninitiative an den Tag legen und bereit sein, gelegentlich Kilometer zu machen – nicht alles gibt‘s direkt vor der eigenen Haustür, erst recht nicht maßgeschneidert für Feinoptiker. Da zeigt sich der Münchner Standortvorteil manchmal von seiner launischen Seite: Viel Technik, viele Betriebe, aber das Bildungsumfeld zieht nicht immer mit. Manche springen über den Tellerrand in Richtung Physik, andere schwenken irgendwann auf Montage ins Ausland oder Forschung bei so einem dieser halbgroßen Hidden Champions.
Ab und zu sitze ich da, schaue auf einen winzigen Linsenträger – und frage mich: Wo geht das eigentlich noch hin? München bleibt Magnet für Hightech und Fertigungsspezialisten, keine Frage. Wer Herz und Händchen für Präzision hat, findet hier ein anspruchsvolles Spielfeld – aber keine eierlegende Wollmilchbranche. Vieles ist im Fluss: Die wachsende Digitalisierung verlangt nach neuen Kompetenzen. Gleichzeitig wird’s nie ein komplett digitaler Beruf werden, denn am Ende zählt, dass einer weiß, wie sich echtes Glas unter der Hand anfühlt. Für alle, die das reizt: Es gibt kaum eine spannendere Ecke zwischen technischem Handwerk und Hightech-Industrie – solange man keine Angst hat, sich regelmäßig selbst neu zu erfinden. München ist dafür, wie ich meine, alles andere als der schlechteste Ort.
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