Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Magdeburg
Beruf Eventmanager in Magdeburg
Zwischen Flohmarkt und Festival: Alltag und Anspruch im Event-Management Magdeburg
Manchmal frage ich mich beim Blick über den Domplatz oder, sagen wir, nach dem dritten Kaffee auf einer Messe in den Messehallen: Wie kann eine Stadt von knapp 250.000 Einwohnern es schaffen, eine so lebendige Eventlandschaft zu befeuern? Magdeburg, einst von Schwermaschine und Wissenschaft geprägt, hat sich einen eigenen Rhythmus zugelegt. Hier Eventmanager, also Alltagsjongleure mit Talent für Dramaturgie und Improvisation – was unterschätzt wird: Es geht selten nur um Partys, Licht und Musik. Wer neu einsteigt, merkt schnell, dass Organisationstalent und Nerven aus Drahtseil stärker gefragt sind als Glitzer oder Glamour.
Was der Beruf verlangt und was die Region bietet
Die Aufgaben lesen sich oft wie eine Kreuzung zwischen Büroorganisation, Bauleitung und Kreativschmiede: Konzepte entwerfen, Genehmigungen einholen, Teams führen, Sponsorengespräche, Verträge. Ja, das alles ist Realität. Magdeburg selbst hat davon viel zu bieten – von Großereignissen im Elbauenpark bis Stadtteilfeste auf wenig glattem Asphalt. Wer als Newcomer oder Umsteiger herkommt, erlebt einen Arbeitsmarkt, der nach wie vor etwas rau ist. Die Zahl großer Full-Service-Agenturen ist überschaubar, viele Strukturen sind kleinteilig. Dafür gibt es Platz für neue Ideen, Kurzentschlossene, Allrounder. Heißt: Wer Verantwortung will, bekommt sie schnell. Manchmal vielleicht zu schnell.
Gehaltsspanne und Wertschätzung: Da ist noch Luft
Womit viele insgeheim hadern: Das Gehaltsgefüge hinkt der omnipräsenten „Verantwortung fürs Ganze“ meist deutlich hinterher. Ein solider Einstieg liegt meist bei 2.400 € bis 2.800 €. Mit mehrjähriger Erfahrung und entsprechender Spezialisierung – z. B. Messeveranstaltungen, digitale Events oder Sportgroßveranstaltungen – lässt sich die Spanne auf ungefähr 3.000 € bis 3.500 € ausweiten. Fair? Wer viel Arbeit in Magdeburg mitnehmen kann und nicht nur nach Stuttgart oder Hamburg schielt, würde sagen: sogar recht ordentlich, wenn auch kein Start-up-Glamour. Aber: Die gesellschaftliche Anerkennung wächst. Gerade seit der Pandemie, die zeigte, wie brüchig das Fundament für (Live-) Events sein kann und wie hungrig die Stadt nach verbindenden Momenten ist.
Typisch Magdeburg? Zwischen Aufbruch und Beharrlichkeit
Einen Punkt, den viele Außenstehende unterschätzen: Eventmanager in Magdeburg jonglieren nicht nur mit Abläufen und Technik, sondern auch mit Eigenheiten des Standorts. Das Spannungsfeld aus Traditionsbewusstsein und Innovationsdruck – mancher Auftraggeber mag’s lieber solide, einige wollen die große Bühne. Die Universitätsnähe sorgt für Schwung. Junge Zielgruppen ticken digitaler, wünschen sich Nachhaltigkeit, Inklusion, Beteiligung. Die Stadtverwaltung zieht mit – mal zügig, mal zäh. Und plötzlich steht da am Alten Markt ein autofreies Festival, das vor fünf Jahren noch undenkbar war. Für Quereinsteiger ein guter Ort, pragmatische Lösungen zu lernen und auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
Weiterbildung? Dringend – und: Bitte nicht nur online!
Was kaum Erwähnung findet: Wer im Job Fuß fassen will, muss dranbleiben. Rechtliche Vorgaben, Techniktrends, Nachhaltigkeit, Security – die Liste ist lang. Es gibt regionale Weiterbildungsangebote, allerdings meist stark praxisorientiert: Workshops zur Veranstaltungsplanung, Zertifikatslehrgänge, Kooperationen mit Bildungsinstituten, auch lokale Berufsakademien. Aber: Der große Weiterbildungsschub, wie man ihn sich vielleicht nach München oder Berlin wünschen würde? Noch Fehlanzeige. Was bleibt, ist Lernen im Job – Learning by Doing, oder wie ich es manchmal nenne: Learning by Burning (das Budget). Nicht jede Überraschung ist eine angenehme, aber schon das erste selbstständig gemanagte Open-Air-Fest kann ein Bewährungsbad sein – oder der erste chaotische Messeaufbau. Wer das durchhält, hat im Eventleben Magdeburgs so etwas wie seinen Stadt-Bonus sicher.