Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Eventmanager in Lübeck
Vorhang auf für das Chaos – Einblicke ins Eventmanagement in Lübeck
Lübeck. Wer im Schatten der Sieben Türme ins Berufsleben als Eventmanager startet, merkt schnell: Hier gibt’s kein Glitzern ohne Handwerk. Oder, anders gesagt: Die Realität wedelt gern mit der nassen Moderationskarte, während sich andere das Sektglas reichen. Wollte ich jemals Eventmanager werden? Nicht wirklich. Aber die Mischung aus Kultur, Wirtschaft und hanseatischer Leichtigkeit – das hat mich doch gereizt. Und so stecke ich mittendrin, in Lübecks kleiner, aber überraschend zäher Eventwelt.
Ein Beruf zwischen Atmosphäre und Excel-Terror
Erst mal Mythos wegwischen – jemand, der nur Buffets bestellt und den roten Teppich bügelt, ist kein Eventmanager. Echte Veranstaltungsprofis in Lübeck pendeln irgendwo zwischen Lichttechnik, GEMA, Budgetplan und nächtlichem Krisenmanagement. Die Aufgabenpalette ist schillernd – und manchmal gnadenlos kleinteilig. Wer glaubt, Events bestehen nur aus Inspiration, hat wahrscheinlich noch nie eine Sicherheitsbelehrung auf Plattdeutsch kontrolliert.
Lübeck ist dabei speziell: Viel Tradition, viel Kultur, aber die Budgets? Eher selten üppig. Veranstaltungen reichen vom Jazzfestival an der Trave bis zum internationalen Kongress im Hansemuseum. Je nach Auftraggeber: ein Hauch Weltbühne oder Kleinstadt-Wabern. Flexibilität? Pflicht, keine Kür. Manchmal frage ich mich nach zwölf Stunden Durchwursteln, wo zwischen Catering-Logistik und Künstler-Management eigentlich die Kreativität geblieben ist. Und dann schleichen sich die Gehaltssorgen ins Bild.
Money, Money, Money – was verdient man hier wirklich?
Drüber reden? Offenbar immer noch ein Tabuthema im Norden, aber ehrlich: Ohne Transparenz bleiben Illusionen. Die Einstiegsgehälter in Lübeck kreisen oft um die magische Grenze von 2.700 € bis 3.000 € – zugegeben, schwankend wie die Laune vorm Aufbau. Wer nach einigen Jahren Erfahrung, Zusatzqualifikationen oder wirklich dicken Projekten (manchmal kommt tatsächlich internationale Kundschaft in die Marzipanstadt) unterwegs ist, kann sich an 3.200 € bis 3.800 € herantasten. Das klingt erst okay – dann sieht man die Überstundenliste. Lübeck ist selten die große Bühne, aber mit etwas Verhandlungsgeschick und Spezialisierung kann das Gehalt durchaus wachsen. Ganz ehrlich: Der Unterschied zu Hamburg? Spürbar. Mietpreise und Lebenshaltung allerdings auch, das gleicht minimal aus.
Puls der Zeit: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und kühle Küstenwinde
Vor zehn Jahren war die Arbeit als Eventmanager noch ein anderes Spiel. Heute: Wer die Grundbegriffe von hybriden Events, Software-Tools für Teilnehmermanagement oder Social Media nicht im Schlaf beherrscht, wird abgehängt. Selbst die Traditionsveranstalter in Lübeck – ob Musik-Open-Air im Domhof oder Messehalle im Gewerbepark – haben umgestellt. Nachhaltigkeit brennt uns allen unter den Nägeln. Pappbecher? Schwierig. Digitale Einlasskontrolle statt Papiertickets? Ziemlich Standard. Wer da nicht mitzieht, wird schnell an den Rand gedrängt.
Ironie am Rande: Gerade Lübeck, so stolz auf Geschichte und Denkmalschutz, muss immer wieder neuen Trends hinterherhecheln. „Wie originell darf ein Event sein, ohne dass es Ärger mit dem Bauamt gibt?“ – eine Frage, die in anderen Städten kaum gestellt wird. Hier aber dauerpräsent, und nicht selten für Kopfschütteln gut.
Fazit oder: Warum sich der Sprung dennoch lohnt
Ist der Job am Ende ein Sprung ins kalte Wasser? Absolut. Was viele unterschätzen: Kein Tag gleicht dem anderen, der Stolz nach einer gelungenen Veranstaltungsreihe ist ein echtes Pfund. Lübeck verlangt Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und einen inoffiziellen Crashkurs in Improvisation. Die Stadt ist keine Eventhochburg, aber sie lebt von ihrem kulturellen Herzschlag – und das macht es für Berufseinsteiger, erfahrene Umsteiger und Abenteurer spannend. Wer bereit ist, sich auf Wind, Wellen und gelegentlichen Gegenstrom einzulassen, der findet im Eventmanagement in Lübeck nicht nur ein Berufsfeld, sondern eine Bühne – samt echtem Lampenfieber.