Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Halle (Saale)
Beruf Eventmanager in Halle (Saale)
Was macht eigentlich ein Eventmanager in Halle (Saale)?
Manchmal, wenn ich durch Halles Innenstadt schlendere, frage ich mich, ob den Menschen dort eigentlich klar ist, wie viel Planung hinter einer scheinbar spontanen Open-Air-Aktion, einer Messe im Händel-Haus oder einer Gala im alten Stadtbad steckt. Eventmanager – das klingt für Außenstehende immer ein bisschen nach PowerPoint-Präsentationen, Luftballon-Clustern und Catering-Buffets. Und klar, ein Hauch davon stimmt. Aber der Beruf ist näher an Projektmanagement als an Partyplanung, und dieser Unterschied lässt sich im Mikrokosmos Halle (Saale) recht gut beobachten.
Zwischen Christkindlmarkt und Wissenschaftskongress: Alltag zwischen Klischee und Realität
Der Alltag als Eventmanager in Halle, das kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, ist alles andere als geradlinig. Ein Tag: Budgettabellen, Dienstleister-Ausschreibungen, Zoom-Meetings mit gestressten Ausstellern. Nächster Tag: Handschuhe an, vor Ort Organisieren, hin- und herrennen, irgendjemandem fehlt immer noch etwas – ein Kabel, ein Banner, ein vegetarisches Menü mehr. Und damit meine ich nicht nur Großevents wie die Halleschen Händelfestspiele oder die Industriemesse – nein, auch mittelständische Unternehmen, die „nur ein kleines Sommerfest“ wollen, verlangen Präzision, Reaktionsvermögen und einen Humor, der auch nach sieben Planänderungen nicht versiegt.
Was muss man (wirklich) mitbringen? Stichwort Vielseitigkeit – und Haut, so dick wie ein Elefantenrücken.
Viele Berufsanfänger staunen, wie breit das Portfolio tatsächlich ist. In den Jobbeschreibungen steht etwas von „Kommunikationsstärke“, „Organisationstalent“ und „Verlässlichkeit“ – geschenkt. Aber in Halle (Saale) tickt die U(h)r ein wenig anders: Hier müssen Eventmanager auch improvisieren, wenn der Lieferant im Winter im Schnee stecken bleibt oder das nötige Equipment kurzfristig aus Leipzig herangeschafft werden muss. Ganz zu schweigen von der besonderen Herausforderung, verschiedene Akteure von Stadtverwaltung, Unis, lokalen Sponsoren und manchmal auch bockigen Kultureinrichtungen unter einen Hut zu bekommen.
Typische Arbeitsfelder und regionale Spezialitäten
Was einen an Halle reizt – oder vielleicht auch gelegentlich verwundert – ist die Mischung: Es gibt nicht den klassischen Arbeitgeber für Eventmanager. Man landet genauso bei einer Agentur mit Fokus auf Wirtschaftsveranstaltungen wie beim Kulturbetrieb oder in der Hochschulverwaltung, manchmal selbst direkt in Unternehmen der Chemie- oder Kreativbranche, die ihre „Corporate Events“ gern intern steuern. Die Nähe zu Leipzig ist ein zweischneidiges Schwert: Etwas Konkurrenz, ja, aber auch Synergieeffekte. Viele Events sind hybrid oder digital gestützt, was nach der Pandemie fast zum Standard geworden ist. Wer sich mit Veranstaltungssoftware, Streaming-Konzepten und technischer Logistik auskennt, hat einen Fuß in der Tür (und ist meist schneller ausgebucht als gedacht).
Verdienst, Arbeitsmarktlage und Perspektiven: Wer träumt, sollte mit Planung beginnen
Die knallharte Frage: Was verdient man eigentlich? Im Berufseinstieg bewegen sich die Gehälter in Halle meist zwischen 2.400 € und 2.900 €. Mit Erfahrung und Verantwortung – etwa als Projektleitung bei größeren Festivals oder Kongressen – sind 3.200 € bis 3.700 € drin. Lockt das? Kommt darauf an, wie viel Herzblut man in chaotische Tage und Wochenenddienste investieren will. Der Markt ist durchaus beweglich: Der Fachkräftemangel zeigt sich (trotz Konkurrenz aus Leipzig) inzwischen auch hier, vor allem, wenn technologisches Wissen und Soft Skills zusammenkommen. Was viele übrigens übersehen: In Halle spielt der öffentliche Sektor (Forschungseinrichtungen, städtische Projekte) eine größere Rolle als andernorts, was stabile, aber mitunter auch bürokratische Karrierewege eröffnet.
Klug bleiben, weiterdenken: Warum dieser Job kein Sprint, sondern ein Staffellauf ist
Die PS auf die Straße bringen – ja, das ist es, was den Job kernig, aber auch reizvoll macht. Man bekommt Rückmeldung quasi in Echtzeit; Kritik und Lob gehen Hand in Hand, spätestens wenn der Saal klatscht oder die Gäste sich über kalten Kaffee beschweren. Flexibilität, Resilienz und ein etwas stoischer Grundcharakter sind in Halle keine Kür, sondern Grundausstattung. Wer neue Ideen einbringt – etwa für nachhaltige Veranstaltungen oder barrierefreie Konzepte, die inzwischen immer häufiger gefragt sind – wird gesehen, vielleicht nicht immer gleich, aber auf Dauer doch. Manchmal fragt man sich, ob es leichtere Wege gibt, im Berufsleben Fuß zu fassen. Sicher. Aber selten solche, in denen eine Stadt wie Halle (Saale) zum eigenen Spielplatz und zur Bühne für kreative, praktische, manchmal auch widersprüchliche Lösungen wird.