Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Eventmanager in Freiburg im Breisgau
Zwischen Schwarzwald-Romantik und logistischer Präzision: Der Beruf des Eventmanagers in Freiburg
„Eventmanager? Ist das nicht der mit dem Klemmbrett am Buffet, der allen erklärt, wann der DJ auflegt?“ – Genau das höre ich so oder ähnlich immer wieder, wenn ich beschreibe, womit ich (und viele in meinem Umfeld) meinen Alltag verbringe: Mit der Inszenierung von Begegnungen, Momenten, Erinnerungen. Keine Sorge, ich verzichte hier auf das Pathos. Es geht vielmehr um die eigentümliche Mischung aus Organisationstalent, Stressresistenz und einer Prise Lokalkolorit, die in Freiburg verlangt wird. Oder anders: Wer diesen Beruf hier anstrebt, sollte nicht nur Listen abhaken können, sondern auch improvisieren – und das bitte gern auch auf Badisch.
Arbeitsalltag: Viel mehr als Tische rücken und Gläser zählen
Freiburg im Breisgau hat einen Ruf – jung, ökologisch, weltoffen, irgendwie zwischen Provinz und Uni-Metropole. Das spiegelt sich direkt in der Bandbreite der Events: klassische Galas? Ja, aber eben auch Nachhaltigkeitsformate, Food-Festivals, Marathonläufe, Wissenschaftskongresse, Open-Air-Konzerte auf dem Münsterplatz, Stadtteilfeste mit ausgeklügeltem Abfallmanagement. Wer hier Eventmanager wird, braucht keine Scheu vor Vielseitigkeit. Gerade Berufseinsteiger unterschätzen die Tiefe: Ein Tag beginnt in der Planung hinter Monitoren, endet auf knirschenden Kieswegen mit Walkie-Talkie im Anschlag – und ja, zwischendurch verteidigt man Stromkabel wie ein Terrier. Manche Dinge lernt man eben nicht im Lehrbuch.
Regionale Besonderheiten und wirtschaftliche Lage: Freiburg spielt nicht Großstadt, punktet aber anders
Der Eventmarkt in Freiburg – um es klar zu sagen: Das ist keine Arena für die ganz großen Spektakel. Kinohauptstadt ist Berlin, Finanzgiganten lockt eventuell eher Frankfurt. Freiburg dagegen setzt auf Authentizität, ökologischen Anspruch und regionale Verbundenheit. Die städtische Szene ist, gemessen am Format, überschaubar und erstaunlich dicht verwoben – ein Vorteil für jene, die auf lokale Kooperationen und kurze Wege setzen. „Öko“ ist hier kein bloßes Etikett, sondern Teil der Erwartungen: Wer sich für nachhaltige Veranstaltungslogistik interessiert, kann durchaus ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Was viele unterschätzen: Die hiesige Wirtschaft – vom Mittelständler bis zur Universität – ist veranstaltungsgierig, sucht aber innovative, zugleich bodenständige Köpfe, die nicht nur „irgendwas Buntes“ liefern, sondern die jeweiligen Zielgruppen wirklich verstehen.
Vergütung, Arbeitsbedingungen und das gefürchtete Überstundenmonster
Hand aufs Herz, wer auf einen steilen Gehaltssprung nach dem Einstieg spekuliert, wird in Freiburg kaum Trampolin-Effekte erleben. Die Gehälter für Eventmanager liegen je nach Qualifikation, Unternehmensgröße und Verantwortungsbereich zwischen 2.800 € und 3.400 €. Wer mit Berufserfahrung, spezialisiert auf nachhaltige Prozesse oder komplexe Kongressformate, kann durchaus 3.600 € bis 4.200 € erwarten – wobei die Luft nach oben in Freiburg schneller dünn wird als anderswo. Viel interessanter ist oft die Frage, wie mit den klassischen Problemen des Berufs umgegangen wird: Überstunden, spontane Nachtschichten, Wochenendarbeit – das ist hier keine Folklore, sondern Teil der DNA. Allerdings, und das ist in Freiburg bemerkenswert: Durch den Stellenwert von Work-Life-Balance und den regionalen Zusammenhalt gleitet man nicht so schnell in Dauerstress wie in manchen Großstadtzentren.
Technische Innovationen – und wie Freiburg damit umgeht
Während man andernorts auf Virtual-Reality-Messen und algorithmusgetriebene Teilnehmer-Apps setzt, tickt Freiburg ein wenig anders – aber nicht rückwärtsgewandt. Digitalisierung ist wichtig (ohne digitales Gästelistenmanagement wird’s eng), doch im Alltag zählt oft die persönliche Note. Hybridveranstaltungen gab es spätestens nach 2020 auch hier, klar – aber immer wieder begegne ich dem klugen Pragmatismus eines Marktes, der technische Spielereien respektiert, sich jedoch fragt: „Braucht es das wirklich für unseren Kongress zur Stadtökologie?“ Innovation heißt in Freiburg manchmal auch, einen Livestream auf die Beine zu stellen, der mehr Wert auf echte Interaktion als auf Showeffekte legt. Mir persönlich gefällt das – und es zwingt dazu, die Technik stets als Werkzeug, aber nie als Selbstzweck zu sehen.
Wachstum, Weiterbildung und diese Sache mit der Neugier
In Freiburg Eventmanager zu sein bedeutet, am Puls regionaler Entwicklung zu agieren – und gleichzeitig ständig Neues lernen zu müssen. Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten existieren reichlich: Workshops zur nachhaltigen Eventplanung, Fortbildungen zur digitalen Schnittstellentechnik, Seminare zu Hygiene- und Sicherheitsstandards (nicht erst seit Pandemiezeiten akut). Seitens der Arbeitgeber wird zunehmend Wert auf reflektierte Persönlichkeiten und Feingefühl für Zielgruppen gelegt – die klassische „Rampensau“ ist gefragt, aber spätestens nach der dritten Veranstaltung mit unerwarteter Wendung lernt man, Demut vor dem Chaos zu entwickeln. Vielleicht ist genau das der Reiz am Standort Freiburg: Wer hier Events macht, wächst im Kleinen über sich hinaus, ohne dabei den Blick für das Menschliche zu verlieren.