Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Frankfurt am Main
Beruf Eventmanager in Frankfurt am Main
Frankfurt. Eventmanagement. Oder: Wie viele Überraschungen passen in einen Tag?
Es ist schon verblüffend, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen, wenn man irgendwo – auf einer Dachterrasse, in einem stickigen Konferenzraum, im Schanigarten eines Frankfurter Cafés – erzählt, dass man als Eventmanager unterwegs ist. Die einen nicken anerkennend, andere fragen direkt: "Und das ist jetzt ein richtiger Beruf?" Nicht selten schwingt Neugier mit, gemischt mit leichtem Zweifel. Im Herzen der Banken- und Messestadt jedenfalls – und damit mitten im Pulsschlag der deutschen Veranstaltungsbranche – ist der Beruf längst viel mehr als ein Orchideenfach für Organisationstalente oder Socializers mit Hang zu Sektempfängen.
Was macht ein Eventmanager in Frankfurt überhaupt – und was macht den Reiz dort aus?
Im Grunde könnte Eventmanagement fast überall stattfinden, aber Frankfurt verleiht der Tätigkeit ein ganz eigenes Gesicht. Tagungen zwischen schlanken Glastürmen, Messen am Rand des Skyline-Bezirks, Konzerte im Industriecharme und, nicht zu unterschätzen, hybride Veranstaltungen, die einen Teil der Gäste virtuell und den anderen in teuren Ledersesseln versammeln. Zu tun gibt es – so ehrlich muss man sein – meistens mehr, als ins Lastenheft passt. Vielseitigkeit ist Ehrensache. Wer morgens noch über die technische Ausstattung einer Werksveranstaltung feilscht, steht mittags plötzlich vor ausgefallener Catering-Logistik in Sachsenhausen. Und ein Anruf im falschen Moment – schon brennt irgendwo sprichwörtlich der Vorhang.
Arbeitsalltag zwischen Excel, Espresso und Erwartungen
Was viele unterschätzen: Die meisten Aufgaben sind unsichtbar, solange alles glatt läuft. Projektpläne, Budgetkontrolle, Gästelisten, Abstimmungen mit Ton- und Lichttechnik, Hand am Puls der städtischen Auflagen – und dann bricht, kurz aufschnaufen, das Chaos los. Eigentlich wollte man nie Spediteur werden (und schon gar kein Krisenmanager), aber siehe da: Die Bestuhlungspläne wollen geändert werden, die Promi-Rednerin steht im Stau und im Catering fehlt plötzlich glutenfreies Brot. Wer damit nicht umgehen kann, hat in Frankfurt wenig zu lachen. Aber auch viel zu gewinnen. Entscheidungsfreiheit, Gestaltungsmöglichkeiten. Der besondere Kick, wenn alles – endlich – zusammenläuft. „Wenn die Lichter angehen, ist die eigentliche Arbeit schon vorbei.“ So oder ähnlich hat das mal ein altgedienter Kollege gesagt. Ich finde, da ist was dran.
Gehalt, Perspektiven, Realitätscheck
Natürlich interessiert das liebe Geld. Die Spannweite in Frankfurt ist beachtlich – und ja, sie hat mit Erfahrung und Arbeitgeber zu tun, aber das allein ist es nicht. Das Einstiegsgehalt bewegt sich meist zwischen 2.500 € und 3.200 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, Spezialwissen (zum Beispiel in Green Events oder Digitalformate) und etwas Glück beim Einstieg sind auch 3.400 € bis 4.000 € realistisch. Wer beispielsweise in großen Agenturen oder bei Messegesellschaften aufsteigt, kann darüber hinauskommen. Aber: Eventmanagement ist kein Selbstläufer. Die Arbeitszeit ist selten neun bis fünf – und Wochenenden sind eher Hoffnungsträger als Garantie für Freizeit. Für manche eine Zumutung; für andere ein notwendiger Preis, wenn man Abwechslung und den besonderen Adrenalinkick sucht.
Frankfurt bleibt speziell – zwischen Globalität und regionaler Prägung
Regional tickt Frankfurt erwartbar ungeduldig. Bei internationalen Projekten geht es meist um Geschwindigkeit, crossmediale Lösungen, Datenschutz – hach, und natürlich das berühmte Compliance-Thema. Nicht zu vergessen: der Kompromiss zwischen internationalem Anspruch und den bodenständigen Gepflogenheiten hessischer Auftraggeber. Wer schon einmal eine internationale Preisverleihung im Römer mit Lokalsausage und französischem Edel-Crémant ausrichten musste, weiß: Heimatverbundenheit und Weltläufigkeit sind hier kein Widerspruch, sondern, na ja, die eigentliche Zauberformel.
Nische, Trend, Dauerbaustelle – Weiterbildung im Spagat
Was viele unterschätzen: Wer sich in Frankfurt nicht weiterentwickelt – digitale Tools, Nachhaltigkeitszertifikate, neue Veranstaltungsformate – verliert schnell an Boden. Die Dichte an Weiterbildungen, Zertifikatskursen, Seminaren ist enorm. Aber nicht alles, was glänzt, taugt auch im Alltag. Wirklich gefragt sind praxisnahe Fortbildungen: Hybride Eventtechnik, Social Media für Veranstaltungen, Notfallmanagement. Viele holen sich diese Kompetenzen unterwegs. Manche auch durch – zugegeben – schmerzhafte Lernerfahrungen im Livebetrieb. Nicht elegant, aber oft ehrlich.
Bleibt nur zu sagen: Eventmanagement in Frankfurt hat weniger mit Showbusiness als mit Handwerk, Kreativität und dickem Fell zu tun. Ohne Humor und Improvisationstalent? Lieber lassen. Mit Leidenschaft und Sinn für das Chaos: Willkommen im Club.