Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf Eventmanager in Erfurt
Zwischen Handschlag und Hightech: Eventmanagement in Erfurt – ein Erfahrungsbericht zwischen Euphorie, Handwerk und Realität
„Und, was macht man da eigentlich?“ – Diese Frage höre ich oft, wenn das Wort „Eventmanager“ auf den Tisch kommt. In Erfurt klingt das für viele erst einmal nach Stadthallen-Glamour, Musikfestivals im Zughafen oder rauschenden Firmenjubiläen mit Sekt und Häppchen. Die Wahrheit? Sie liegt irgendwo zwischen aufgeriebenen Nerven, MacBook-Kabelsalat und der ziemlich bodenständigen Freude, wenn am Ende das Licht angeht und 400 Menschen klatschen. Niemand hat je behauptet, dass es hier um reinen Zauber geht – aber unterschätzen sollte man diesen Job definitiv nicht.
Dynamik trifft Tradition – Erfurts Markt fordert mehr als einen Zeitplan
Anders als in den „üblichen Verdächtigen“ der deutschen Eventszene – Berlin? Klar. Hamburg? Aber sicher. – tickt Erfurt in Sachen Live-Kommunikation noch etwas anders. Die Stadt wächst, sie zieht junge Unternehmen an, aber auch Ministerien, Traditionsvereine und den ganzen Haufen an mittelständischen Playern. Das klingt bunt, ist aber, ehrlich gesagt, auch ein ziemlicher Balanceakt: Altehrwürdige Kongresse, politische Foren im Augustinerkloster, und dann wieder Streetfood am Domplatz. Anpassungsfähigkeit ist hier keine Floskel, sondern Überlebensstrategie. Wer denkt, einmal am Konzept gefeilt, laufe alles wie geschmiert, wird spätestens bei einer wetterbedingten Outdoor-Panne eines Besseren belehrt.
Fähigkeiten: Zwischen Excel-Exzess, Verhandlungsgeschick und Improvisationstalent
Die Schubladen sind schnell geöffnet: Organisationstalent, Stressresistenz, Kreativität. Ja, alles richtig. Aber ehrlich: Kein Lehrbuch, keine Checkliste ersetzt das, was man spätestens nach dem dritten Event im „Haifischbecken“ wirklich lernt. Wer wechselbereit oder ganz neu dabei ist, wird merken: Hier muss man nicht nur Budgetzahlen kennen oder ein Händchen für kreative Dekos haben. Digitalkompetenz entscheidet mehr und mehr. Tools für Projektsteuerung, hybride Veranstaltungsformate, Livestream-Logistik – was in anderen Metropolen schon Alltag ist, bäumt sich auch in der thüringischen Landeshauptstadt immer stärker auf. Trotzdem: Vieles bleibt handgemacht. Manchmal ist der entscheidende Draht zur lokalen Bäckerei – für 300 Blechkuchen um 6 Uhr morgens – wichtiger als das schönste, aber praxisferne Event-Template. Vielleicht ist das der heimliche Reiz.
Arbeitsmarkt und Gehalt: Kein Goldesel, aber mit klarem Aufwärtspotenzial
Was viele unterschätzen: Die Nachfrage für Events in Erfurt ist erstaunlich robust. Messen, Wissenschaftskongresse, Kulturveranstaltungen – selbst mit pandemiebedingten Bruchstellen wirbelt hier genug Geschäft herum. Für Einsteiger liegen die Gehälter meist im Bereich von 2.300 € bis 2.700 €, mit steigender Erfahrung sind 2.900 € bis 3.600 € machbar. Klingt ordentlich? Jain – das hängt sehr davon ab, ob man in einer Agentur, einem Großunternehmen, einer Kultureinrichtung oder bei einem Verband landet. Manche springen aus dem Studium in die Beraterrolle, andere starten als Projektassistenz und arbeiten sich hoch. Je mehr Verantwortung, desto deutlicher klettert das Gehalt. Einer Illusion sollte man aber nicht verfallen: Work-Life-Balance kann, je nach Saison, zum Fremdwort mutieren. Und die Samstagsnächte im leeren Tagungszentrum sind selten Instagram-tauglich.
Neue Trends? Klar! Aber mit regionaler Finesse
Man könnte meinen, alles dreht sich nur noch um Virtual Reality, Green Events und LinkedIn-Live-Streams. Klar, als zukunftsorientierter Kopf sollte man das auf dem Schirm haben. Aber Erfurt, das muss man einfach sagen, tickt manchmal noch etwas analoger. Die Hybridisierung von Veranstaltungen setzt sich eher in Wellen durch und nicht in Sprüngen, wie es Branchenmagazine zuweilen versprechen (oder androhen). Trotzdem: Wer sich regional vernetzt, vielleicht Weiterbildung Richtung digitale Formate, Nachhaltigkeit oder Sicherheitsmanagement einplant, ist im Vorteil. Ich habe den Eindruck, dass Erfurter Auftraggeber gerne den bodenständigen Allrounder buchen, der improvisieren kann und keine Angst vor Tausend Kleinigkeiten hat. Alles Spezialistentum in Ehren – manchmal schlägt Schlitzohrigkeit die dickste Softwarelösung.
Fazit? Gibt es nicht – nur eine Einladung zum professionellen Durcheinander
Wer als Eventmanager hier im Osten durchstarten will, sollte Lust auf Vielfalt, Adrenalinspitzen und gelegentlichen Frust haben. Persönliche Note: Ich habe mehr dabei über Menschen gelernt als über Hochglanztische oder digitale Tools. Erfurt bleibt für mich ein Spielfeld, auf dem Neugier, Pragmatismus und eine Prise Charme mehr zählen als leere Buzzwords oder Theorie. Was bleibt? Die stille Genugtuung nach einem gelungenen Event – auch wenn der Kaffee wieder lauwarm war. So ist das eben. Und das ist, mehr als irgendwo sonst, echt.