Eventmanager Jobs und Stellenangebote in Düsseldorf
Beruf Eventmanager in Düsseldorf
Eventmanager in Düsseldorf: Beruf mit Bühnenlicht und Schattenrissen
Wer in Düsseldorf an „Eventmanagement“ denkt, sieht vielleicht erst das große Leuchten – grelle Messehallen, klingelnde Sektgläser am Rheinufer, internationale Gäste im schnittigen Businessdress, vielleicht irgendwo ein berühmter DJ. Klar, in dieser Stadt pulsiert das Parkett: Modemessen, Firmenevents, Kongresse, Karneval, Kunstmarkt. Und mittendrin: der Eventmanager, oft als unsichtbarer Dirigent eines orchestrierten Chaos. Doch wer diesen beruflichen Kosmos zum ersten Mal wirklich betritt, merkt schnell – die Show beginnt backstage, und der Taktstock ist schwerer als gedacht.
Im Kern lebt der Beruf vom Jonglieren – mit Terminen, Budgets, Partnern, Sonderwünschen der Kundschaft, Technikpannen. All dies vor dem Hintergrund einer Wirtschaft, die in Düsseldorf vielschichtiger kaum sein könnte. Wer glaubt, Eventmanagement sei ein fest abgegrenztes Berufsbild, irrt. Der klassische Weg? Kaum auffindbar. Manche kommen aus der Hotellerie, andere von der BWL oder aus der Kulturproduktion. Am Ende, so meine Erfahrung, landet man oft im Zelt, weil man Organisationstalent, Standfestigkeit bei Hektik und einen gewissen Hang zum Improvisieren sowieso schon im Gepäck hatte.
Und das Arbeitsumfeld? Zwischen den großen Playern – wie Messegesellschaften, Kongresszentren, Agenturen aus der Kreativwirtschaft – existiert in Düsseldorf eine bunte Schicht kleinerer Anbieter: Startups, Agenturen, Boutique-Betriebe, Familienunternehmen. Offenbar ist Vielfalt in der Szene keine Floskel, sondern Überlebensstrategie. Aber sie hat auch ihren Preis. Die Arbeitszeiten? Schwankend zwischen Frühschicht beim Aufbau und Nachtschicht beim Abbau, mal Lokalaugenschein, mal remote Konferenz. Die Nachfrage nach fähigen Einsteigern ist trotz Digitalisierung spürbar, was sich nicht zuletzt am Fachkräftemangel bemerkbar macht. Aber: In der Pandemie hat die Branche Kratzer abbekommen – hybride Formate, Kurzarbeit, ein Ringen um das, was bleibt. Dennoch haben viele Unternehmen wieder aufgestockt, Flexibilität und digitale Skills neu bewertet; ein erleichterter Einstieg für Neulinge, allerdings nicht mehr unbedingt nach dem alten Drehbuch.
Das liebe Geld? Für viele bleibt das das große Fragezeichen. In Düsseldorf bewegt sich das Anfangsgehalt meist zwischen 2.400 € und 2.900 € – hängt aber stark von Größe, Branche und Vorbildung ab. Wer schon Praxiserfahrung oder zusätzliches Fachwissen – etwa im Bereich Veranstaltungstechnik oder neuer Kommunikationsformen – mitbringt, kann nach einigen Jahren auch 3.200 € bis 3.700 € erzielen. Aber von goldenen Konfettiregen ist das oft noch weit entfernt. Viele stemmen Überstunden, vor allem rund um Großveranstaltungen. Ob das gerecht ist? Eine berechtigte Frage, die die Branche vielleicht lieber verschweigt, als laut zu beantworten.
Düsseldorf tickt in Sachen Event ein wenig anders als das vielzitierte Berlin: Hier dominiert der Mittelstand und die Nähe zur internationalen Industrie. Die Konferenzen und Galas orientieren sich oft an klaren Business-Zielen – Vertrieb, Image, Innovation. Für Einsteiger heißt das: Wer in Kreativität baden will, muss sich mit Excel-Tabellen anfreunden. Wer denkt, Events bestehen nur aus Lichterglanz, erlebt spätestens beim Notausgangs-Check sein Aha-Erlebnis. Ich habe das Gefühl, was viele unterschätzen: Die Verantwortung für Sicherheit, Rechtliches und Wirtschaftlichkeit ist keine Nebensache, sondern täglich Brot – und wird auch bei vielen Arbeitgebern eindeutig eingefordert.
Weiterbildungen? Gibt es zuhauf: von IHK-Zertifikaten über spezialisierte Studiengänge bis hin zu Workshops rund um digitale Tools, Nachhaltigkeit oder Dramaturgie. Und ja, in Düsseldorf schwirrt ein unüberschaubares Angebot durch die Szene. Oft ist nicht die Auswahl das Problem, sondern das Herausfiltern des Sinnvollen. Was am grünen Tisch glänzend klingt, entpuppt sich im Praxisalltag manchmal als Luftnummer. Wer Akzente bei Nachhaltigkeit oder digitaler Inszenierung setzen kann – Stichwort „Green Events“, „hybride Konferenzen“ –, dem öffnen sich neue Türen. Aber der berufliche Alltag bleibt bis auf Weiteres ein Mix aus Improvisation, Detailarbeit, Lampenfieber und Kaffee. Viel Kaffee.
Manchmal, nach zwölf Stunden im Dienst, frage ich mich selbst: Lohnt sich der ganze Aufwand? Die Antwort, ganz ehrlich, schwankt mit dem Applaus am Ende des Tages. Aber wer Lust auf den täglichen Spagat zwischen Konzeption und Kabelsalat hat, für den ist Düsseldorf kein schlechter Ort. Im Gegenteil: Es wird selten langweilig. Und das ist – zumindest für mich – ein ziemlich gutes Argument.