Elektrotechnik Elektromobilität Jobs und Stellenangebote in Mönchengladbach
Beruf Elektrotechnik Elektromobilität in Mönchengladbach
Zwischen Stromschiene und Straßenrand – Elektrotechnik in Mönchengladbach, wo die Zukunft öfter mal auf der Baustelle steht
Es gibt diese Tage, an denen man sich fragt: Ist die große Energiewende schon angekommen? Oder steht der Fortschritt irgendwo im Stau auf der B57 – zusammen mit ein paar Ladesäulen, die keinen Strom abgeben, weil gerade mal wieder das Kabel fehlt? Elektrotechnikerinnen und -techniker, die sich in Mönchengladbach rund ums Thema Elektromobilität tummeln, müssen sich jedenfalls selten über Langeweile beklagen. Was nach Visionen aus Berlin oder Brüssel klingt, wird hier ziemlich handfest: Kabel ziehen, Ladenetze bauen, alte Anlagen aufbohren. Klingt nach Baustelle, ist es auch – aber das täuscht über die eigentliche Komplexität hinweg.
Was viele unterschätzen: Wer in der Elektrotechnik tätig ist, muss heute weit mehr können als Reihenklemmen verdrahten oder die SPS auf Verdacht resetten. Gerade im Mobilitätssektor ist das Technikspektrum hochspannend. Da geht es um Ladesäulen, die inzwischen nicht nur Autos, sondern – zumindest in den Plänen der Kommune – irgendwann ganze Stadtviertel antreiben sollen. Dazu Gebäudemanagement, PV-Anlagen, smarte Energiespeicher, IoT-Systeme für Flotten und, man ahnt es, kilometerlange Verteiltechnik im Untergrund, die manchmal aussieht wie das ungeordnete Innenleben meiner Werkzeugkiste. Wer jetzt den Überblick behält, hat gute Karten.
Ein Detail, das die wenigsten im Blick haben: Die Nachfrage in Mönchengladbach übersteigt das Angebot. Wirklich. Gerade im Bereich Ladeinfrastruktur, Montage und Planung von Systemen für die Elektromobilität suchen viele Betriebe dringend Verstärkung. Das Lohnniveau? Ehrlich gesagt: Es hängt immer noch in einem seltsamen Mittelmaß, aber langsam geht es aufwärts. Nach meinen Erfahrungen im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen bewegen sich die Gehälter für Berufseinsteiger je nach Qualifikation häufig zwischen 2.700 € und 3.200 €. Mit Spezialisierung – zum Beispiel auf Hochvolt-Technik oder Anlagenplanung – sind durchaus 3.500 € bis 3.800 € machbar. Altgediente Profis mit Meister- oder Technikerabschluss? Eher Richtung 4.000 € oder mehr, zumindest in größeren Betrieben mit kommunalem Auftrag.
Wer zum Beispiel bei den Stadtwerken, in E-Mobilitäts-Startups oder im regionalen Mittelstand andockt, findet nicht selten Teams, in denen die Lernkurve steil und die Reibungsverluste, nun ja, manchmal messbar sind. Aber genau das hat seinen Reiz: Kaum ein Tag ohne neues Problem, das noch niemand gelöst hat. Ob es nun um fehlende Ersatzteile, fehlerhafte Kommunikationsprotokolle zwischen Station und Fahrzeug oder die guten alten Netzschwankungen geht – Improvisationstalent bleibt die halbe Miete. Mit einem Bein steckt man immer im klassischen Anlagenbau, mit dem anderen im Software-Support. Es wird geflucht, gefrickelt, gestaunt, gelöst.
Worauf sich Einsteigerinnen oder Wechselwillige einstellen sollten? Weiterbildung. Das klingt nach Pflichtveranstaltung, ist aber in diesem Sektor tatsächlich Rettungsboje im Dschungel der Verordnungen. Mönchengladbach setzt zunehmend auf Fortbildungsangebote: Hochvolt-Schulungen, Workshops zu digitalen Messsystemen, Zertifikatskurse für E-Mobilitäts-Infrastruktur – davon gibt es heute mehr als noch vor fünf Jahren. Und ja: Wer sich darauf einlässt, kann sich zum gesuchten Unikat entwickeln. Mit Allroundern, die Elektromobilität, Energie- und Gebäudetechnik verknüpfen können, steht man sogar bei Projekten der öffentlichen Hand weit oben auf dem Zettel.
Vielleicht bin ich da zu optimistisch, aber Mönchengladbach bietet tatsächlich Spielraum. Die Mischung aus traditionellen Elektrohandwerken und junger, digital-angestammter Szene sorgt für interessante Reibungen (im wahrsten Sinn des Wortes). Wer Veränderungsbereitschaft, Handfestigkeit und ein Minimum an Frustrationstoleranz mitbringt, wird ziemlich sicher nicht untätig bleiben – und schon gar nicht unterfordert. Elektrotechnik für die Mobilitätswende ist keine Show für Hochglanz-Broschüren, sondern für Menschen mit Lust darauf, ein Stück Alltag neu zu verkabeln. Die Ärmel werden dabei selten sauber bleiben – aber das ist wohl der ehrlichste Beweis für gute Arbeit.