Elektrotechnik Elektromobilität Jobs und Stellenangebote in Köln
Beruf Elektrotechnik Elektromobilität in Köln
Spannungsfeld Rheinland: Elektrotechnik und Elektromobilität in Köln
Hand aufs Herz: Wer hätte noch vor zehn Jahren gedacht, dass Köln mal zur kleinen Spielwiese für Elektromobilität wird – und das nicht nur für hippe Start-ups oder die Techniker vom Dienst. Für Berufseinsteigerinnen und die, deren Hände mal wieder jucken, weil der alte Arbeitgeber entweder zu festgefahren oder gerade pleitegegangen ist, ist Elektrotechnik rund ums Elektroauto hier inzwischen mehr als nur Notlösung. Klar, das klingt größer als es oft ist – aber wie so oft im Rheinland gilt: Am Ende zählt, was auf der Straße fährt (oder eben lädt).
Was der Job wirklich bedeutet: Zwischen Schaltschrank, Software und Stolpersteinen
Der Arbeitsalltag ist selten ein Ausflug. Wer als Elektrotechnikerin oder in die Elektromobilität einsteigt, landet selten am Stehtisch mit Latte-Macchiato. Eher im Lager mit Ladestationen auf Paletten, auf Baustellen, wo die Zufahrt wieder dicht ist, oder am Prüfstand, wo ein unscheinbarer Kabelbruch zur kleinen Detektivarbeit eskaliert. Natürlich, vieles dreht sich ums Installieren, Warten, Prüfen. Aber eben nicht mehr nur um simple Stromkreise – die Grenzen zwischen klassischer Elektronik, Software, Mess- und Regeltechnik verschwimmen (und es sind nicht immer die Chefs, die damit klarkommen).
Kölns Besonderheiten: Zwischen alten Leitungen und neuer Infrastruktur
Jetzt zum Lokalkolorit: Hier – im rheinischen Flickenteppich aus Altbauten, Gewerbehöfen und absurd zusammengesetzten Stadtwerken – ist Elektromobilität selten eine standardisierte Angelegenheit. Installationen neuer Ladepunkte? Da fragt die Hausgemeinschaft schon mal nach, wann die letzten Sicherungen eigentlich erneuert wurden. Manche bauten noch mit Stoffkabeln, andere lassen direkt 22 kW durchziehen. Und klar, in Ehrenfeld ticken die Uhren ein bisschen anders als im Hahnwald oder in Köln-Kalk. Die Rahmenbedingungen wechseln nicht nur von Straße zu Straße, sondern manchmal auch zwischen Vor- und Rückrunde der Bundesliga. Und dann die Bürokratie – aber das ist eine andere Geschichte, für die man besser ein Kölsch in der Hand hält.
Chancen und Stolpersteine: Gehalt, Perspektiven und der Mythos Fachkräftemangel
Die Gehälter – so viel vorweg – sind kein Geheimnis, locken aber auch niemanden an, der rein fürs schnelle Geld kommt. Einstiegsgehälter beginnen meist bei 2.800 € bis 3.200 €, mit Erfahrung winken 3.300 € bis 4.200 €. Spitzenwerte? Gibt’s im Projektgeschäft oder bei Spezialaufgaben, aber der ganz große Wurf ist selten. Was viele unterschätzen: Die Nachfrage nach Fachkräften klingt auf Papier nach Goldgrube, in der Praxis muss man trotzdem überzeugen (und ein bisschen rheinische Geduld mitbringen – zwischen Improvisation und Improvisation bleibt manchmal kaum Raum für Routine). Wer wirklich punkten will, sollte mehr als Schaltzeichen und Isolierschuhe im Repertoire haben: Soft Skills, Kommunikation, ein gewisses Talent zur Selbstorganisation und ein pragmatischer Blick für Alltagsprobleme gehören seit der „Rollout-Welle“ der Ladesäulen fast zwingend dazu.
Weiterentwicklung: Spezialisierung oder das große Ganze?
Bleibt die Frage: Lohnt sich Spezialisierung? Ja und nein. Natürlich – wer sich rund um Ladeinfrastruktur, Batteriesysteme, Steuerungs- oder Kommunikationstechnik weiterbildet, ist gefragt, keine Frage. Die üblichen Verdächtigen bieten Kurse, Zertifikate, Meister- und Technikerprogramme, inzwischen auch mit grünem Anstrich. Aber: Köln, das merke ich immer wieder, setzt noch auf Generalisten – Menschen, die im Zweifel auch mal in die Planung, Kundenkommunikation oder den Notdienst springen, wenn es darauf ankommt. Vielleicht ist das typisch Rheinland: ein bisschen improvisieren, aber immer mit Plan B (und zur Not einer Hand am Not-Aus-Schalter).