EDV Fachkraft Jobs und Stellenangebote in Gelsenkirchen
Beruf EDV Fachkraft in Gelsenkirchen
Zwischen Schraubenschlüssel und Datenbank: EDV Fachkraft in Gelsenkirchen
Was muss man sich eigentlich unter einer EDV Fachkraft vorstellen? Ein bisschen Tastatur, ein bisschen Serverraum, ein Hauch von digitalem Rettungsdienst, sobald der Monitor mal wieder nur noch Schwarz sieht. Doch das wird der Sache nicht gerecht. Wer mit der Vorstellung an den Start geht, hier nur Bits und Bytes in Form zu bringen, landet schnell in einer knirschenden Realität – gerade in Gelsenkirchen, wo der Wandel von der klassischen Montanstadt zur digitalen Dienstleistungsregion zwar längst an Fahrt aufgenommen hat, aber keineswegs reibungslos verläuft.
Die Aufgaben? Nun, vielschichtig wie das Ruhrgebiet selbst. Wer frisch in den Berufsbereich reinrutscht, wird nach wenigen Wochen merken: „EDV“ ist ein Sammelbecken für alles, was irgendwo Strom führt und blinkt, aber längst darüber hinausgeht. Datenbanken warten darauf, entstaubt zu werden. Netzwerkdrucker – diese stummen Quälgeister – verlangen Geduld und Nerven, die nicht immer vorhanden sind. Und irgendwo zwischen Projektmanagement, Betriebssystem-Updates und Benutzerfragen ergibt sich der eigentliche Alltag. Also: Wer gern mit Menschen arbeitet und an komplexen technischen Problemen nicht verzweifelt, hat gute Chancen, sich zu behaupten.
Es gibt Tage, da scheint alles gleichzeitig zu stottern: Das Lagerverwaltungssystem im Gewerbepark, die E-Mail-Konten im örtlichen Verein, die Software der Pflegedienste. Gelsenkirchen ist nicht München oder Hamburg – Geschwindigkeit und Innovationsdruck fühlen sich anders an. Aber unterschätzen sollte man den Standort nicht. Der Transformationsprozess in der lokalen Wirtschaft birgt durchaus Chancen für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger, die bereit sind, nicht auf jedes Update von oben zu warten. Manchmal, so meine Erfahrung, reicht auch ein beherzter Griff ins Herz der Technik – sprich: pragmatisch bleiben.
Zur Bezahlung lässt sich wenig schönreden – mit Staubwedel-Romantik kommt niemand durch, auch nicht in Gelsenkirchen. Die Einstiegsgehälter bewegen sich oft zwischen 2.600 € und 2.900 €, für Leute mit Erfahrung und Spezialwissen (zum Beispiel im Bereich industrielle Netzwerke oder IT-Sicherheit) klettern die Summen mit der Zeit – dann sieht man 3.100 € bis 3.500 € öfter auf dem Gehaltszettel. Luxus ist das nicht. Aber: Wer flexibel bleibt und sich mit branchenspezifischen Themen wie Cloud-Lösungen im Mittelstand auskennt, hat deutlich mehr Spielraum – auch in Gehaltsverhandlungen.
Eine Randnotiz am Rande – die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Region sind besser als ihr Ruf. Klar, nicht alles ist Hochglanz oder „state-of-the-art“. Es gibt kleinere Anbieter und regionale Bildungszentren, die auf die Bedürfnisse der oft mittelständisch geprägten Betriebe eingehen. Offenheit für Neues schadet nicht, denn das technische Know-how von gestern nützt oft nur noch beim Plausch mit älteren Kollegen. Wer sich für Office-Anwendungen zu schade hält, wird ebenso wenig glücklich wie der, dem Netzwerktechnik zu trocken ist. Alles kann zur Schlüsselkompetenz werden, wenn sich die Anforderungen drehen.
Manchmal frage ich mich, warum sich so wenige aus dem klassischen Handwerk oder aus anderen Quereinstiegsbereichen trauen, in die EDV zu wechseln. Vielleicht liegt es an der trügerischen Vorstellung, hier herrsche eine Welt aus reiner Theorie, zertifikatebewährter Formalitäten und kryptischen Fehlercodes. Doch in Wahrheit ist der Beruf noch immer näher an der Werkbank als am Elfenbeinturm, gerade in einer Stadt wie Gelsenkirchen: Wer anpackt, improvisiert – und den Humor nicht verliert, der wird gebraucht. Von Routine keine Spur. Und das ist vielleicht die größte Stärke: Die Mischung aus Technik, Menschenkenntnis und einer guten Portion Alltagspragmatismus, die hier wirklich zählt.