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Es gibt Jobs, bei denen man abends in die Bahn steigt, setzt sich an den Fensterplatz und fragt sich, was man eigentlich bewegt hat an diesem Tag. Demichef in Wuppertal? Da sieht die Sache anders aus. Hier riecht der Feierabend noch nach Bratensauce und Gesprächen über feine Fonds, nicht nach Büroklammerstaub oder Konferenzlampenfieber. Küchenluft, der Klang von synchronen Schnitten auf dem Brett – das bleibt im Gedächtnis. Aber reicht das für einen Berufseinstieg? Sind die Bedingungen in Wuppertal wirklich so, wie man es auf den ersten Blick vermutet? Oder andersherum gefragt: Was erwartet einen wirklich zwischen den Talachsen, wenn man dem Herd und nicht dem Schreibtisch die Treue schwört?
Wuppertal klingt erstmal nicht nach kulinarischem Hotspot, ich weiß. Aber unterschätzen sollte man die Stadt nicht. Wer genauer hinsieht, findet eine Szene, die sich zwischen Traditionshäusern, international geführten Küchen und modernen Bistros in Bewegung setzt. Gerade für Demichefs, also jene rechte Hand zwischen Commis und Chef de Partie, ist die städtische Gastronomie ein Trainingslager für Vielseitigkeit. Hier heißt es: kurzer Draht, lange Abende, hoher Anspruch – aber vor allem Praxis satt. Und ja, es stimmt: Wer den Schritt wagt, der landet selten im glamourösen Glanzlicht. Mehr Schweiß als Champagner, mehr Handarbeit als Hipsterglanz.
Der Klassiker: Außenstehende stellen sich den Demichef meistens als ewigen Zwischenspieler vor. Aber Pustekuchen! Wer sich auf die Position einlässt, gerät schnell in die Rolle eines entscheidenden Rädchens im Gesamtgefüge. Klar, Mise en Place und Herd sind Alltag, aber improvisieren muss man ständig – denn die Menüs wechseln oft, das Team ist mal jünger, mal erfahrener, die Kundschaft selten berechenbar. Und gerade in Wuppertal, wo regionale Produkte und saisonale Ideen seit ein paar Jahren boomen, werden Kreativität und Sorgfalt doppelt gefordert.
Kommen wir mal zur Praxis. Es ist kein Geheimnis, dass in Wuppertal – wie fast überall – der Fachkräftemangel fester Bestandteil der Küchengespräche ist. Und trotzdem: Die Zahl kleiner, persönlich geführter Betriebe nimmt wieder leicht zu. Wer den Einstieg wagt oder als erfahrener Koch wechseln will, trifft auf kurze Wege im Team. Oft gibt’s schneller Verantwortung als man „Rinderfilet“ sagen kann. Spannend? Ja. Überfordernd? Manchmal. Ich habe schon erlebt, wie Berufseinsteigende zwischen den Kursen im Gespräch mit Lieferanten stehen oder kurzfristig eine neue Speisekarte mitentwickeln. Das ist kein Selbstläufer – aber genau das, was viele unterschätzen: Die Dynamik ist hoch und die Möglichkeiten sind selten genormt. Man läuft nicht selten ins kalte Wasser, schwimmt aber mit etwas Glück schneller als gedacht.
Jetzt mal Tacheles. Über Geld spricht man eigentlich nicht, tut aber niemandem weh: Das Einstiegsgehalt für Demichefs in Wuppertal liegt meist bei 2.400 € bis 2.800 €. Mit Erfahrung kann das bis 3.200 € klettern – Spitzenhäuser zahlen auch mal 3.400 €. Klingt nach viel für Neulinge, ist es aber selten, wenn man die Arbeitszeiten gegenrechnet. Und die sind nicht von schlechten Eltern, besonders rund ums Wochenende. Dafür kriegt man manchmal ein Team, das nach dem Service noch gemeinsam zusammensitzt und sich mehr wie Familie als Belegschaft anfühlt. Oder wie jemand mal zu mir sagte: „Du wächst hier mit dem Team, nicht gegen die Zeit.“ Manchmal stimmt das, manchmal nicht. Aber selten bleibt man emotional unbeteiligt.
Wuppertal ist kein Laufsteg für „Showköche“, sondern ein Ort, an dem Praktiker gesucht sind. Wer bereit ist, mit anzupacken, Zeit zu investieren und auch mal den eigenen Frust zu schlucken, den erwarten hier echte Entwicklungsmöglichkeiten. Nicht die Linie runterreißen, sondern mitdenken, mitgestalten, vielleicht später den Sprung zum Chef de Partie oder Sous Chef wagen. Was viele nicht auf dem Schirm haben – Fortbildungen gerade zu veganer Küche oder regionalen Spezialitäten werden zunehmend angeboten, auch von lokalen Initiativen. Die Gastronomie sucht Macher, weniger Blender. Klingt anstrengend? Ist es manchmal auch. Aber für alle, die mehr als einen Job suchen, sondern einen Platz, an dem Handwerk und Menschlichkeit eine Rolle spielen, ist die Demichef-Stelle in Wuppertal im Moment ein verdammt ehrlicher Neuanfang.
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