GOP Varieté-Theater Kaiserpalais Bad Oeynhausen GmbH & Co. KG | 32545 Bad Oeynhausen
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Wer heute als Demichef in Osnabrück an den Start geht – und das meine ich weder pathetisch noch kokett – steht meistens irgendwo zwischen ehrlicher Routine und stillem Ehrgeiz. Der Begriff klingt schicker, als er im Alltag oft ausfällt: nicht ganz Souschef, sicher kein Azubi mehr, aber eben auch noch kein Grandseigneur am Herd. Und doch: Ohne Demichefs wird in vielen Küchen, egal ob familiär oder Betriebsgastro, herzlich wenig auf die Teller gebracht. Das spürt man – manchmal am eigenen Nervenkostüm, manchmal am respektvollen Schulterblick des Küchenchefs.
In Osnabrück, muss man wissen, ist die Gastronomie ein bisschen wie die Stadt selbst: bodenständig, aber neugierig. Wer denkt, hier sei kulinarisch nur Provinz geboten… nun ja, ein Blick in die Lokaleszene mit ihren direkten Verbindungen zu regionalen Produzenten belehrt schnell eines Besseren. Gerade in den letzten Jahren hat sich ein recht eigenwilliger Mix durchgesetzt: Zwischen traditionsreicher westfälischer Küche und neuen Einflüssen aus aller Welt lebt die Szene vom Spagat. Da braucht’s Leute, die Brücke bauen. Einsteiger in die Rolle als Demichef merken das meist am ersten Tag. Oder früher, spätestens wenn’s heißt – „Mach’s einfach, aber bitte richtig.“
Was man zahlt fürs Schwitzen am Herd? Ehrliche Antwort: Schwankend, wie die Kälte am Kücheneingang. Momentan liegt das Gehalt, sofern man nach Tarif orientiert und nicht in den Hinterzimmern des Dumping-Lohns unterwegs ist, in Osnabrück meist zwischen 2.400 € und 2.900 € – wobei Erfahrung, Küchenstil und Größe des Betriebs gern noch ein paar Hunderter oben drauf oder unten drunter bedeuten. Besser geworden ist die Lage in den vergangenen Jahren durchaus, nicht zuletzt, weil neue Sozialstandards und der Mangel an Fachpersonal auch dort ihre Spuren hinterlassen, wo früher ein rauer Ton herrschte und Arbeitszeiten sich wie Kaugummi zogen. Aber: Wer glaubt, die Goldtöpfe stehen überall griffbereit, irrt. Nach wie vor sind Belastbarkeit und Flexibilität eher Voraussetzung als Ausnahmefall.
Technik? Wird ernst genommen, keine Frage – aber nicht erst seit gestern. Im Gegenteil: Viele Betriebe in Osnabrück investieren inzwischen mit beeindruckender Konsequenz in moderne Küchengeräte, digitale Warenwirtschaft, smarte Lagerhaltung. Da steht dann eben plötzlich ein junges Team mit mehr Tablet- als Messererfahrung neben altgedienten Meistern, die ihr Gemüse noch nach Farbe sortieren – und beide können recht behalten. „Was viele unterschätzen: Ein Demichef jongliert nicht nur mit Zutaten, sondern auch mit Schnittstellen.“ Das erfordert so etwas wie Alltagsdiplomatie. Ob Produktionsküche oder Tabletop-Restaurant: Wer offen rangeht und bereit ist, sich auch mal auf Ungewohntes einzulassen (vegane Trends, Lieferengpässe, Gäste mit Glutenphobie – es wird nicht langweiliger…), der hat in Osnabrück Chancen, über sich hinauszuwachsen.
Stichwort Weiterentwicklung: Es geht weniger um den schnellen Titel, mehr um den Rundumblick. Ich kenne Beispiele, wo Demichefs mit Leidenschaft Workshops leiten, Special-Events in Szene setzen oder sich in regionale Initiativen fürs bewusste Kochen einklinken. Die Weiterbildungslandschaft – von spezifischen Küchenseminaren bis hin zu Digitalisierungskursen – wächst, wenn auch nicht im Wochentakt. Aber mit Eigeninitiative, Neugier und dem Mut, sich auch mal dem jüngeren Kollegen einen Trick abzuschauen: Da entsteht oft mehr, als die offizielle Stellenbeschreibung je verrät. Heißt auch: Wer nur Dienst nach Vorschrift will, landet schnell in der Sackgasse.
Insgesamt also: Osnabrück verlangt viel, gibt aber auch etwas zurück. Manchmal ist es schlicht der Applaus eines Kollegen, wenn ein stressiger Service doch noch reibungslos läuft. Vielleicht ist es das Bewusstsein, Teil einer Szene zu sein, die Handwerk, Haltung und Herzlichkeit noch immer nicht als Gegensatz begreift. Und während ich das schreibe, frage ich mich: Ist das eigentlich genug? Für viele – mich eingeschlossen – ist es ein Anfang. Und manchmal auch mehr.
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