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Demichef – der Begriff hat was Französisches, klingt nach feinem Zwirn und weißen Tischdecken, dabei verbirgt sich dahinter im Dortmunder Alltag viel mehr als die halbe Leitung einer Küchenstation. Wer mit dem Gedanken spielt, sich in der Gastronomie des Ruhrgebiets zum ersten Mal oder zum wiederholten Male als Demichef zu beweisen, merkt schnell: Diese Position ist Drehpunkt, Probebühne und Feuerprobe in einem. Nicht Chef, noch nicht, aber auch kein/junge/junger Küchenzauberlehrling mehr. Man hängt irgendwo zwischen Verantwortung und Erwartungsdruck – und, seien wir ehrlich, gelegentlich im Zwiespalt zwischen Hochdruck und Handwerksstolz.
Dortmund ist nicht Berlin, nicht Paris – dafür ehrlicher, vielleicht auch ein bisschen ruppiger. Wenn ich zurück denke, an die ersten Schichten als Demichef in einer Dortmunder Brasserie: Es war weniger Nouvelle Cuisine und mehr „Was'n jetzt mit dem Essen für Tisch 14?“ Die Gastronomie hier lebt nicht von Instagrammable Food, sondern von Substanz. Von deftiger Authentizität, die sich ins Menü schleicht, selbst wenn der Küchenstil international glänzt. Ein Demichef übernimmt die Regie auf einer Station – vielleicht der Saucier, vielleicht Gardemanger, je nachdem, wo die eigenen Fähigkeiten oder die Personaldecke gerade dringend gebraucht werden. Man steht selten einfach „nur am Herd“. Vielmehr ist man Strippenzieherin, Troubleshooter, manchmal auch Feuerwehr – und, ja, zwischen den Gängen bleibt oft genug kaum Zeit, sich eine Meinung über das eigene Handwerk zu bilden.
Die Erwartungen an einen Demichef? Hochschraubt, aber durchaus bodenständig und regional geerdet. Was viele unterschätzen: In Dortmund – und allgemein im Ruhrgebiet – wird Wert auf Belastbarkeit gelegt, weniger auf Küchenspanisch und Trophäen. Es zählt, wie gut du das Team motivierst, wie reibungslos „der Laden läuft“. Erfahrung in der Organisation, Überblick, Kommunikationsgeschick – all das ist wichtiger als ein halbes Dutzend Diplome. Klingt erstmal nach Stress, aber: Hier im Westen zählt Loyalität, und wer sich reinhängt, kann innerhalb weniger Jahre zum festen Bestandteil des Betriebs werden. Ich habe oft beobachtet, wie gerade Quereinsteiger mit reichlich Praxiswillen tolle Chancen bekamen – sofern die Soft Skills stimmen. Die Zeiten, in denen eine dicke Vita alles war, sind vorbei. Im Dortmund der Gegenwart kommt es auf die Mischung an: Ehrlichkeit, Biss und eine Prise Ruhrgebiets-Trockenhumor schließen den Sprung auf den Posten nicht aus – eher im Gegenteil.
Beim Gehalt – ich weiß, darüber redet kaum jemand gern, aber verschweigen hilft auch nicht – bewegt man sich in Dortmunder Küchen als Demichef meist zwischen 2.500 € und 3.100 €. Und klar, das kann in angesagten Gastro-Start-ups oder bei größeren Hotelketten nach oben abweichen, aber Luftsprünge macht man selten. Die Arbeitszeiten sind selten familienfreundlich, auch das gehört zum Beruf und wird in Bewerbungsgesprächen oft beschönigt – bis man hautnah erlebt, was ein 10-Stunden-Samstag wirklich bedeutet. Trotzdem wächst in Dortmund, wie ich es wahrnehme, ein Bewusstsein für Work-Life-Balance. Gerade jüngere Küchenchefs achten mehr auf Teamdynamik und Pausenzeiten als noch ihre Vorgänger. Ein Lichtblick? Vielleicht. Noch kein Paradigmenwechsel, aber in Bewegung.
Regional interessant: Die Gastronomielandschaft Dortmunds hat in den letzten Jahren durch Neueröffnungen, Renovierungen und Kooperationen mit lokalen Erzeugern ordentlich Fahrt aufgenommen. Das spielt Demichefs in die Karten, die mehr wollen als „Dienst nach Vorschrift“. Wer Lust auf frische Zutaten, moderne Küchentechnologien und nachhaltige Konzepte hat, findet in Dortmund eine belebte Szene mit Wachstumschancen – und, seien wir ehrlich, auch Platz für Ambivalenz. Denn nicht alles glänzt: Wer meint, nach zwei Jahren Demichef automatisch Küchenchef zu werden, rechnet sich die Welt zu schön. Weiterbildung ist möglich, klar – etwa als Chef de Partie oder über Workshops zu Digitalisierung in der Gastronomie, die zunehmend nachgefragt werden. Aber man braucht Geduld. Und manchmal ein dickes Fell.
Was nehme ich daraus mit? Der Job als Demichef in Dortmund verlangt echtes Handwerk, Aufmerksamkeit für das große Ganze und einen Blick für Kolleginnen und Kollegen. Es ist kein goldener Karriere-Shortcut, aber eine Schule fürs Leben – mit Ruhrgebietsakzent und Herz. Wer einsteigt, sollte wissen, dass Routine hier wenig zählt, Hingabe umso mehr. Oder, wie mein erster Küchenchef einmal sagte: „Hier wird nicht gefackelt. Aber wer’s kann, schafft was.“ Wie recht er doch hatte.
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