Drägerwerk AG & Co. KGaA | 23539 Lübeck
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Wenn man an Digitalisierung in Deutschland denkt – na gut, dann landet man gedanklich oft eher im Süden, zwischen München und Frankfurt. Aber Rostock? Genau dort liegt mein Fokus. Ich sage es direkt: Data Science in Rostock fühlt sich manchmal an wie ein gewagtes Experiment aus akademischem Ehrgeiz, regionaler Nüchternheit und maritimem Pragmatismus. Gerade für Einsteiger oder Quereinsteiger ist diese Mischung Segen und Stolperstein zugleich.
Vorweg: Wer als Datenliebhaber an die Küste will, landet hier nicht im Silicon Valley – und auch nicht im Berliner Kiez-Chaos. Aber unterschätzen? Schwerer Fehler. Die Hansestadt entwickelt sich leise, aber stetig zu einem interessanten Biotop für datenbasierte Arbeitsfelder. An den Hochschulen wächst eine Generation heran, die nicht mehr bloß Theorien hin- und herschiebt, sondern Feuchte-, Verkehr- und Energiemodelle für die maritime Wirtschaft, Logistik oder Windkraft konkret programmiert. Wer den sprichwörtlichen „linearen Lebenslauf“ draufhat, kann sich sicher fühlen – aber am meisten punkten oft die, die noch in der Mittagspause einen Raspberry Pi zerlegen oder Offshore-Messdaten „nebenbei“ optimieren. Und genau da beginnt der Reiz: Das Aufgabenspektrum reicht – je nach Arbeitgeber und Branche – von klassischer Datenmodellierung bis zur Entwicklung hochspezialisierter Machine-Learning-Algorithmen für Baggerflotten und Windparks.
Klar, der Markt in Rostock ist (noch) überschaubar. Nicht zu vergleichen mit Hamburgs Konzernwelt. Aber gerade diese Überschaubarkeit hat ihre Vorzüge: Man kennt sich. Wer in der maritimen Industrie, in Verkehrsunternehmen oder bei einem Gesundheitsdienstleister einmal mit smarten Datenanalysen überzeugt, wird schnell zum Gesprächspartner. Kleiner Nachteil: Die Zahl der reinen Data-Science-Stellen ist begrenzt. Viele Positionen heißen Data Analyst, Business Intelligence Specialist oder IT-Projektmanager mit Datenkompetenz. Heißt im Klartext: Vielseitigkeit ist Trumpf, Techniklust Pflicht, Geduld nicht unbedingt schädlich – manchmal ist der Weg zum Traumjob ein Kurvenrennen, kein 100-Meter-Sprint.
Was viele unterschätzen: Die Unternehmen vor Ort suchen oft keine reinen Theoretiker, sondern Allrounder, die sich mit unvollständigen Daten herumschlagen und fehlende Dokumentation nicht als Weltuntergang – sondern als sportliche Herausforderung begreifen. Diese Haltung macht den regionalen Data-Science-Alltag kantiger, aber irgendwie auch ehrlicher.
Jetzt zum wunden Punkt – Gehalt. Wer glaubt, dass zwischen Datenfriedhof und Küstenbrise die dicken Gehaltschecks warten, könnte einen Realitätscheck brauchen. Zum Einstieg liegen die Gehälter meist zwischen 3.300 € und 3.800 €, selten auch etwas darunter. Mit zwei bis fünf Jahren Erfahrung kann man sich durchaus in Richtung 4.200 € bis 4.700 € bewegen, je nachdem, wie tech-lastig, forschungsnah oder unternehmerisch die Position wirklich ist. Große Sprünge wie in den westdeutschen Metropolen? Eher selten – dafür aber mehr Lebensqualität, mehr Luft zum Durchatmen. Oder, um es flapsig zu sagen: Ein Loft in Warnemünde ist für Hamburger Managertarife vielleicht teurer zu haben – aber als Data Scientist in Rostock lebt man günstiger und kann nach Feierabend das Salzwasser an den Füßen spüren. Auch was wert, oder?
Manchmal frage ich mich, ob wir in Rostock ohne viel Tamtam eine ganz eigene Data-Science-Kultur entwickeln. Es gibt sie: die Start-ups, die mit Hafendigitalisierung und Verkehrsmodellen für Furore sorgen. Die Universitätsprojekte, die Künstliche Intelligenz für Umweltüberwachung einsetzen – bodenständig und trotzdem innovativ. Weiterbildungsmöglichkeiten? Nicht üppig, aber zunehmend regional verankert, zum Beispiel über berufsbegleitende Masterprogramme oder branchenspezifische Workshops. Man spürt: Die Zeit der Buzzwords und Modebegriffe ist vorbei. Heute will der Betrieb jemanden, der auch ohne hippes T-Shirt und Anglizismen im Flow bleibt.
Fazit – oder nennen wir es lieber Zwischenruf: Wer als Data Scientist in Rostock arbeiten will, braucht eine realistische Selbsteinschätzung, einen langen Atem und Spaß daran, Datenprojekte manchmal ganz unglamourös beim ersten Kaffee auf Papier zu skizzieren – bevor die Algorithmen ans Werk gehen. Nicht jede Stelle schreit nach Cutting-Edge-KI; oft zählen pragmatische Lösungen, regionale Technikneugier und die Fähigkeit, sich in wechselnden Projektlandschaften zu behaupten. Und ganz ehrlich: Diese Mischung aus Innovationswille und norddeutscher Gelassenheit hat ihren eigenen Charme. Ob man ihn mag? Muss jede und jeder selbst herausfinden. Aber langweilig wird es sicher nicht.
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(Senior) Data Scientist (all genders)
adesso | 18055 Rostock
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